23.11.2023  Intern

HBL international: Quartett zieht vorzeitig in EL-Hauptrunde ein, THW und SCM auf Kurs in der Champions League

Für die Clubs der LIQUI MOLY HBL läuft es auf internationalem Parkett weiter rund. Nach den Titelgewinnen in der European League, Champions League und beim IHF Super Globe, präsentieren sich die deutschen Vertreter auch in der aktuellen Saison in starker Form.

Die Festwochen- und Monate des deutschen Handballs gehen weiter: Im Mai feiern die Füchse Berlin den Erfolg in der European League, wenige Wochen später macht der SC Magdeburg das Titel-Double für die LIQUI MOLY HBL mit dem Triumpf in der Champions League perfekt. Zum ersten Mal seit 2013 (Hamburg und Rhein-Neckar Löwen) gingen die beiden wichtigsten Trophäen im europäischen Klubhandball wieder nach Deutschland.  

Damit nicht genug: Anfang November stehen sich erstmals in der Geschichte der Vereins-Weltmeisterschaft zwei Mannschaften aus einem Land gegenüber: Deutschland. Am Ende feiert der SCM den Titelhattrick beim IHF Super Globe durch einen dramatischen Finalsieg über die Füchse aus Berlin. Zum ersten Mal in der Geschichte kommen die Sieger von European League/EHF-Pokal, Champions League und Vereins-Weltmeisterschaft aus der LIQUI MOLY HBL. 

Und die Dominanz der HBL-Vereine setzt sich in den aktuellen Europapokal-Wettbewerben fort: erst setzen sich die TSV Hannover-Burgdorf und die Rhein-Neckar Löwen souverän in der Qualifikation für die European League gegen starke Gegner durch. Und in dieser Woche feierten alle vier deutschen Vertreter in diesem Wettbewerb den vorzeitigen Durchmarsch in die Hauptrunde.  

Besonders bemerkenswert: Obwohl zum Beispiel die SG Flensburg-Handewitt, Löwen und Füchse in Gruppen spielen, die auch in der Champions League sein könnten, haben alle vier deutschen Vertreter bislang jeweils alle vier Gruppenspiele gewonnen und sind allesamt Tabellenführer ihrer Gruppen. 

Die SG Flensburg-Handewitt, die zuvor unter anderem den Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen deklassiert hatte, bezwang zweimal den CL-erfahrenen norwegischen Vizemeister Elverum. Die Rhein-Neckar Löwen haben zweimal den 2022er European-League-Sieger Benfica Lissabon und zudem den früheren Champions-League-Finalisten HBC Nantes bezwungen.  

Die Füchse feierten zuletzt zwei Siege gegen Dinamo Bukarest, das mittlerweile zu einem Ableger des großen FC Barcelona geworden ist, mit Spielern wie Luka Cindric, Ali Zein oder Cedric Sorhaindo sowie Ex-Barca-Trainer Xavi Pascual. Von der Papierform her haben die Recken aus Hannover die einfachste Gruppe, schlugen zuletzt AEK Athen zweimal, um verlustpunktfreier Tabellenführer zu sein.  

Die beiden besten Mannschaften der acht Vierergruppen in der European League qualifizieren sich für die Hauptrunde, die nach der EM in Deutschland startet. Dort wird es dann in Gruppe I zu den ersten HBL-internen Duellen zwischen den Löwen und den Recken kommen, Flensburg und Berlin gehen sich aus dem Weg. 

Aber auch in der Königsklasse liegen Meister THW Kiel und Titelverteidiger SC Magdeburg klar auf Kurs K.o.-Phase: Die Kieler sind nach dem 27:27-Remis in Aalborg (Dänemark) am Mittwochabend weiter Tabellenführer in Gruppe A, liegen nach acht Spieltagen einen Punkt vor dem dänischen Vizemeister und jeweils zwei Zähler vor dem Trio Paris Saint-Germain, Kolstad (Norwegen) und Szeged (Ungarn).  

Der SC Magdeburg, der am heutigen Donnerstag zum zweiten dänisch-deutschen Duell bei GOG in Odense antritt, ist mit zwei Punkten Abstand erster Verfolger des Spitzenduos Barcelona/Veszprem – und konnte in der Champions League die letzten fünf Spiele gewinnen. 

THW und SCM haben also beste Chancen, als Erster oder Zweiter ihrer Gruppe das Achtelfinale zu überspringen und gleich ins Viertelfinale einzuziehen, was einen enormen Vorteil auf dem Weg zum Finalturnier Anfang Juni in Köln darstellt.  

Wo das Final4 in der European League ausgespielt wird, steht indes noch nicht fest – aber dass gerade dieser Wettbewerb (inklusive EHF-Pokal) eine deutsche Domäne ist, zeigen 19 Titel für Bundesligisten in den vergangenen 21 Jahren. Der Traum vom erneuten Double lebt also weiter.  

Foto: IMAGO / foto2press