24.03.2024  2. HBL

Favoritensieg im Duell des Tabellenersten gegen den Letzten

Keine Überraschung in der 2. Handball-Bundesliga als am Samstagabend der Spitzenreiter 1. VfL Potsdam das Tabellenschlusslicht EHV Aue zu Gast hatte. Die Adler führten bereits zur Halbzeit mit acht Toren Unterschied und setzten in den zweiten 30 Spielminuten noch einen drauf. Bei Schlusspfiff stand ein 40:28-Sieg der Hausherren auf der Anzeigetafel und Max Beneke war mit neun Treffern einmal mehr der erfolgreichste Torschütze der Partie.

Den ersten Treffer der Partie konnte der EHV Aue für sich verbuchen, Marko Katic legte aber in der zweiten Minute nach und Top-Scorer Max Beneke brachte die Adler erstmals nach sieben Minuten in Führung. Die Sachsen ließen nichts unversucht, die Gastgeber aus der Reserve zu locken, Cyrill Akakpo und Max Beneke gelang es aber immer wieder, die Abwehr der Gegner zu durchbrechen. In die letzten 15 Minuten der ersten Hälfte ging es für die Adler dann auch mit einer 3-Tore-Führung.

Das Team von Bob Hanning musste bei dem Spiel in der MBS Arena vor 1.528 Zuschauern erneut auf den verletzten Moritz Sauter verzichten. Auch Sergej Gorpishin und Emil Hansson fielen aus. Dafür stand erstmals der schwedische Nationalspieler Valter Chrintz im Kader des VfL. Der 23-Jährige wird die Adler bis zum Saisonende unterstützen und soll in Potsdam nach einer 16-monatigen Verletzungspause wieder fit werden, um in der kommenden Saison bei den Füchsen auflaufen zu können. Bei den Gastgebern fehlten der verletzte Kapitän Sebastian Paraschiv sowie Mihkel Löpp.

Nach einer gelben Karte für Aues Mika Laurin Sajenev gelangen den Gästen einige Treffer, bis auf vier Tore konnten sie zunächst aber nicht an die Potsdamer rankommen. Kurz darauf freute sich Valter Chrintz über sein erstes Tor im Adler-Trikot. Dank weiterer Treffer von Chrintz und mehrerer aufeinanderfolgenden Paraden von Mark Ferjan konnten die Potsdamer ihren Vorsprung kurz vor der Pause noch auf sechs Tore ausbauen. Nach der ersten Auszeit des VfL war es dann erneut unsere neue Nummer 26, Valter Chrintz, der einnetzten konnte. Mit einem 19:12 gingen beide Mannschaften in die Pause.

Die zweite Hälfte wurde mit zwei verwandelten 7-Metern von Max Beneke eingeleitet, bevor Cyrill Akakpo das leere Tor der Gäste zum Einnetzen nutzte. Den gegnerischen Treffer zum 24:15 nutzte Bob Hanning wiederum für seine zweite Auszeit der Partie. In der 42. Minute stand es bereits 28:18 für die Adler, bevor Aues Shin Izumoto auf 19 Treffer auf Gast-Seite erhöhte. Die verbleibenden 15 Minuten dominierten dennoch weiterhin die Potsdamer das Spiel.

Ein 11-Tore-Rückstand veranlasste Aue-Trainer Olafur Stefansson schließlich dazu, seine Jungs in seiner letzten Auszeit auf die restlichen Spielminuten einzustimmen. Kurz darauf nutzte auch Bob Hanning seine dritte Auszeit in dieser Partie. Die komfortable Führung ließen sich die Adler nicht mehr nehmen, auch wenn die Gäste-Mannschaft weiterhin um jeden Punkt kämpfte. Am Ende gewannen die Adler mit 40:28.

Stimmen zum Spiel:

Mark Ferjan, 1. VfL Potsdam: „Für uns war das ein Spiel, von dem wir wussten, dass wir es gewinnen müssen, wenn wir weiter auf unserem Weg bleiben möchten. Es war für den Kopf ein schweres Spiel, weil die Auer ziemlich schnell gespielt haben und wir uns nicht direkt absetzen konnten. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann Probleme in der Abwehr. Zum Glück war aber unser Angriff so hervorragend, dass wir es bis zum Ende durchspielen konnten.“

Bob Hanning, Trainer 1. VfL Potsdam: „Wir haben ein bisschen gebraucht, um reinzukommen und haben am Anfang auch ein bisschen was versucht mit Marko Katic im Zentrum, auch um Maxim Orlov zu entlasten. In der ersten Halbzeit hat Mark Ferjan wirklich viele gute freie Paraden gehabt, sonst wäre das Ergebnis zur Pause bestimmt auch nicht auf sieben, sondern auf vier oder fünf gewesen. Sehr zufrieden war ich auch mit unserem Tempospiel. Wir haben in der ersten Halbzeit zehn Tempo-Tore und richtig Druck gemacht. Das machen wir sehr, sehr gut. Mir ging es heute auch darum, Valter wieder mitreinzunehmen ins Spiel. Er hat heute – dafür, dass er seit 16 Monaten kaum Handball gespielt hat – ein schon fast sensationelles Spiel gemacht. Er tut unserer Mannschaft auch gut, hat sich in den letzten drei Wochen super integriert in das Team und wurde toll aufgenommen von der Mannschaft. Wir konnten auch Marcel Nowak und Ole Schramm heute gut einsetzen. Von daher hat mich das Spiel heute gefreut, wir haben es konsequent zu Ende gespielt und sind mit plus zwölf rausgegangen. Jetzt geht der Fokus auf die kommenden Spiele.“

Olafur Stefansson, Trainer EHV Aue: „Wir haben es versucht und gut angefangen. Ich hatte gehofft, dass wir länger mithalten können und glaube immer, dass in uns mehr steckt, als wir zeigen. Potsdam ist eine super Truppe, die uns mit ihrer Schnelligkeit oft überfordert hat, aber wir haben auch zugelassen, dass wir gute Chancen nicht genutzt haben. Wenn man hier mithalten oder sogar überraschend Punkte klauen will, dann muss jeder Spieler sein bestes Spiel haben. Das war heute leider nicht der Fall, auch wenn ich mit der zweiten Halbzeit einigermaßen zufrieden war. Natürlich ist es so, dass wenn der Gegner weiß, dass er gewinnen wird, lässt er natürlich ein bisschen nach. Aber trotzdem: In der zweiten Hälfte haben unsere Jungs viel Gutes gezeigt und das kann man in die nächsten Spiele mitnehmen. Ab morgen heißt es dann wieder arbeiten und sich auf das Spiel gegen Minden vorbereiten. Unser Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt.“

Quelle: 1. VfL Potsdam / Foto: Goeres