23.11.2015  2. HBL

HSG schafft Überraschung

Der HC Erlangen unterliegt zu Gast bei der HSG Nordhorn-Lingen mit 26:29 (15:14). Nach einer knappen ersten Halbzeit konnte sich die HSG am Ende durchsetzen und die Überraschung feiern-

Erlangens Trainer Robert Andersson, von 1998 bis 2003 Spieler bei der HSG Nordhorn-Lingen, schien es geahnt zu haben. Hatte er doch im Vorfeld trotz des großen Punkteabstandes die Favoritenrolle für sein Team abgelehnt. Doch der Tabellenzweite aus Franken legte gut los, ging nach zwei blockierten Würfen von Jens Wiese und einem gehaltenen Ball von Nicky Verjans schnell in Führung. Während der gesamten ersten Halbzeit lief die HSG einem Rückstand von zwei, drei Toren hinterher, blieb aber dran. Beinahe hätten Alex Terwolbeck 30 Sekunden vor dem Pausenpfiff für den 15:15-Halbzeitstand gesorgt, aber er blieb an diesem Abend glücklos.
Erlangen hatte im ersten Durchgang nach Toren der HSG immer wieder das Tempo hochgehalten und durch die schnelle Mitte mit Treffern geantwortet. Auch die Anspiele an den Kreis waren häufig erfolgreich, wie auch HSG-Akteur Luce de Boer fand. „Wir standen nicht gut gegen den Kreisläufer, wenn wir uns geöffnet haben.“ Obwohl es bei Nordhorn-Lingen nicht optimal lief, gingen die Gastgeber mit nur einem Tor Rückstand in die Kabine. „Wir haben uns gesagt, wenn wir jetzt ins Spiel kommen und unsere Dinger wegmachen und in der Abwehr kämpfen, dann ist hier auf jeden Fall ein Sieg drin“, berichtet de Boer.
 
Tatsächlich stand die Hintermannschaft der HSG nach dem Wechsel besser. Dahinter wirkte Torwart Björn Buhrmester fast wie ein Magnet. Er zog die gegnerischen Bälle an und ermöglichte seinem Team einen Lauf. In der 45. Minute erzielte Jürgen Rooba die erste HSG-Führung (21:20). Erlangen konterte und führte kurz darauf seinerseits mit 23:22, aber das Zwei-Städte-Team ließ sich nach einer Auszeit von Trainer Heiner Bültmann nicht mehr von seinem Weg abbringen. In den letzten dreieinhalb Minuten stand die Halle und feuerte die HSG frenetisch an. „Oh, wie ist das schön“, schallte es durch die Arena, die Buhrmester mit „Buhrmi, Buhrmi“-Sprechchören feierte.

Der Schlusspfiff

UNFASSBAR! 29:26! Sieg!Oh wie ist das schön. WAHNSINN!

Posted by HSG Nordhorn-Lingen on Sonntag, 22. November 2015
„Auf jeden Fall ist das schon eine Überraschung“, gestand Jens Wiese, mit elf Treffern bester Werfer des Spiels. „Sensation würde ich nicht unbedingt sagen, denn wir haben ja selber Qualität und konnten es heute auf die Platte bringen“, ergänzt er. Luca de Boer stufte den Erfolg ähnlich ein, sprach ebenfalls von einer Überraschung: „Wir wissen, dass wir jede Mannschaft schlagen können, und wir haben uns auch so darauf vorbereitet.“ Man habe nicht wie bei der 23:24-Niederlage gegen Minden nur gut spielen und am Ende knapp verlieren wollen.
 
Quelle: HSG Nordhorn-Lingen