03.10.2015  2. HBL

SG BBM Männer wollen gegen Aue Druck machen

Bundesliga-Absteiger SG BBM Bietigheim ist am Dienstag nach einer mehr oder weniger erwarteten Niederlage beim Meisterschaftsfavoriten HC Erlangen auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen. Allzu lange wollen die Spieler von Trainer Hartmut Mayerhoffer die Rote Laterne allerdings nicht tragen. Am Sonntag (17.15 Uhr, EgeTrans Arena Bietigheim) soll gegen den EHV Aue der zweite Heimsieg der Saison her.

Eines ist in der augenblicklichen Situation ganz klar: die Heimspiele sind doppelt wichtig. „Egal gegen wen es geht, die Heimspiele müssen wir in jedem Fall versuchen zu gewinnen“, schwört Mayerhoffer seine Truppe auf den Sonntag ein. Nach dem kapitalen Fehlstart mit jetzt 2:12 Punkten wird die Perspektive der SG BBM auch im günstigsten Fall einige Zeit dieselbe bleiben. „Es wird unheimlich schwer, dort unten rauszukommen“, ist sich Torwart-Trainer „Bulli“ Kämpf mit Blick auf den Spielplan der kommenden Wochen sicher. Umso wichtiger sind konzentrierte Leistungen in jenen Spielen, in denen der Rückenwind durch das eigene Publikum den Ausschlag geben kann.

Positiven Dinge mitnehmen

Mayerhoffer beschwört die positiven Dinge aus den zurückliegenden Partien. „Die letzten drei Spiele gingen in die richtige Richtung“, ist er sich sicher. „Wir arbeiten auf eine deutliche Steigerung hin. Was wir sicher noch besser machen müssen, ist den Druck und die Torgefahr von jedem Spieler auf jeder Position zu erhöhen.“ Auch die 23 Treffer in der Nürnberger Arena waren am Dienstag letztendlich zu wenig, um ein Spiel gewinnen zu können.

Torgefahr erhöhen

Umso mehr zählt die Tatsache, dass Robin Haller wieder mit an Bord ist. „Er ist ein wichtiger Faktor für uns“, bestätigt Mayerhoffer. „Seine Torgefahr und seine Präsenz auf dem Spielfeld fehlen uns.“ Der 29-jährige Torjäger hat aufgrund seiner Fersenprobleme seit Juni praktisch nicht mehr rund trainieren können. Jetzt gilt es Spielsicherheit und Torgefährlichkeit wiederzufinden. So etwas geht nach einer langen Pause nie von 0 auf Hundert. „Ich bin zuversichtlich, dass das bei Robin nicht allzu lange dauern wird“, bittet Mayerhoffer bei ihm noch um etwas Geduld.

Aue stellt eine internationale Truppe mit vielen Routiniers

„Unsere Gastgeber sind mental noch irgendwo zwischen erster und zweiter Liga unterwegs“, wird EHV-Trainer Runar Sigtryggsson von der Freien Presse in Chemnitz zur SG BBM treffend zitiert. Die Erzgebirgler sind gut in die Runde gestartet, haben ihre vier Heimspiele sämtlich gewonnen. Auswärts gab es zwei Niederlagen in Friesenheim und Coburg. Früher war der EHV Aue genau für solche Ergebnisse bekannt. Die heimische Erzgebirgshalle in Lößnitz galt als uneinnehmbare Festung und ist es immer noch. Auswärts dagegen ließen die Sachsen regelmäßig Federn.

Das gilt spätestens seit der vergangenen Saison so nicht mehr, als Aue am Ende einen herausragenden sechsten Platz belegte. „Aue spielt eine unangenehme 5-1-Deckung, die es schwer macht, im Rückraum ein normales Passspiel aufzuziehen“, weiß Hartmut Mayerhoffer. Das Team des Isländers Sigtryggsson ist eine eingespielte international erfahrene Truppe. Alleine vier Akteure kommen von der Insel im Nordatlantik, darunter übrigens mit Arni Thor Sigtryggsson der Bruder und mit Sigtryggur Dadi Runarsson der Sohn des Trainers. Allesamt sind sie Stützen in einem ausgeglichenen mit vielen Routiniers ausgestatteten Team, in dem Spieler wie Janar Mägi, Ladislav Brykner und zuletzt Eric Meinhardt im Rückraum oder auch Rechtsaußen Jan Faith jederzeit zu Matchwinnern werden können. Nicht zu unterschätzen ist mit Radek Musil (41) und Sveinbjörn Petursson (26) das starke Torhütergespann der Sachsen.

Bei Bietigheim werden am Sonntag unverändert Timo Salzer und Jan Döll verletzt ausfallen. Patrick Rentschler konnte grippebedingt noch nicht mittrainieren. Bei Tim Dahlhaus, der aus dem Spiel gegen Erlangen eine Hüftprellung mitbrachte, stehen die Signale am Sonntag jedoch auf Grün.

Quelle: SG BBM Bietigheim

Foto: Marco Wolf