EHV Aue zu Gast bei der TSG Lu-Friesenheim
Die Heimspielsaison 2015/2016 startet für die Eulen aus Friesenheim unter der Woche mit der Partie gegen das Zweitliga-Urgestein EHV Aue. Musste sich die TSG noch am vergangenen Spieltag gegen TUSEM Essen geschlagen geben, empfängt sie am heutigen Spieltag mit breiter Brust in eigener Halle einen starken EHV Aue.
Links zum Spiel
Ob es in dieser Mammutsaison zu einer Bestätigung des Vorjahresergebnisses kommen wird, bleibt sicher abzuwarten. Eine große Rolle wird, wie bei fast jedem Team, das Verletzungspech im Laufe der Runde spielen, das beim EHV bereits vor Saisonstart kräftig zugeschlagen hat. Ausgerechnet Neuzugang Bengt Bornhorn zog sich in der Partie gegen den TBV Lemgo eine schwerwiegende Verletzung zu. Der Abriss des hinteren Oberschenkelmuskels musste operativ behandelt werden, so dass Bornhorn für die nächsten drei bis vier Monate außer Gefecht gesetzt ist. Zudem zogen sich Rückraumspieler Ladislav Brykner und Arni Thor Sigtryggsson ebenfalls leichtere Verletzungen zu, die einen Einsatz beim heutigen Spiel ungewiss machen. Ähnliche Situationen musste der EHV bereits in der vergangenen Saison überstehen. Durch die mannschaftliche Geschlossenheit gelang dies auch in einem Großteil der Spiele, denn mit 46:30-Punkten endete die Saison mit einem der besten Ergebnisse in der Vereinsgeschichte. Vor allem in der heimischen Erzgebirgshalle, die durch ihre Enge und das emotionale Publikum ligaweit gefürchtet ist, konnte ein Großteil der Punkte gesammelt werden. In neunzehn Spielen konnten vierzehn Heimsiege gefeiert werden und lediglich gegen Top-Teams wie Leipzig oder Bittenfeld musste Punktverluste hingenommen werden. Und, für den EHV selbst sicher etwas überraschend, auch auswärts waren die Erzgebirgler äußerst erfolgreich. Insgesamt 17 Punkte konnten in der Fremde ergattert werden, wo man sich vor allem bei den Teams aus der unteren Tabellenhälfte kaum eine Blöße gab.
Eine erfolgreiche Auswärtssaison war in der Geschichte des EHV bis dato eher selten anzutreffen. Die langen Auswärtsfahren durch die Randlage innerhalb Deutschlands führten für die Auer immer zu einem Defizit in der Spielvorbereitung, das sich zumeist im Ergebnis wiederspiegelte. Zu Zeiten der ehemaligen DDR, als die Auswärtsfahren nicht ganz so weit waren, gehörte der EHV zu den erfolgreichen und Vorzeigevereinen im DDR-Sport. Als BSG Wismut Aue sorgte man in der erstklassigen DDR-Oberliga für Furore und konnte den Top-Teams aus Rostock, Magdeburg oder Leipzig oftmals Paroli bieten. Nach der Wiedervereinigung wurde der Verein im Jahr 1990 als EHV Wismut Aue neu gegründet und spielte ein Jahr später für eine Saison in der Ersten Bundesliga. Mit nur vier Siegen und einem Unentschieden in 26 Spielen gelang es dem EHV nicht, die Klasse zu halten, so dass man fortan in der Zweiten Bundesliga auf Torejagd ging. Hierbei gelang es nur selten in vordere Tabellenregionen vorzudringen und bis zum Jahr 2011 konnte man drei Mal dem Abstieg in die Drittklassigkeit nur knapp entgehen. Nach einer bitteren 22:25 Heimniederlage am 21. Mai 2011 gegen den damaligen Aufsteiger Bergischer HC war der erstmalige Abstieg in die Drittklassigkeit dann jedoch besiegelt. Allerdings sollte der Zwischenstopp in der 3. Liga Ost nur von kurzer Dauer sein, denn als Meister schaffte man den sofortigen Wiederaufstieg. Nach einem 16. und einem 12. Tabellenpatz in den nachfolgenden Jahren, war Rang sechs in der Vorsaison von kaum einem Verantwortlichen oder Fan erwartet worden. Nun gilt es für den EHV, diese Leistung zu bestätigen oder zumindest äußerst schnell die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt zu sichern.
Quelle: TSG Lu-Friesenheim
Bild: EHV Aue