21.05.2016  2. HBL

Essen verliert gegen Tabellennachbar Neuhausen

Am 40. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga hat der TUSEM Essen sein Heimspiel gegen den TV Neuhausen mit 29:32 (14:17) verloren. Damit musste die Mannschaft von Trainer Stephan Krebietke den elften Tabellenplatz vorerst an die Baden-Württemberger abgeben.

Schon vor der Partie waren viele Emotionen im Spiel. Im letzten Heimauftritt der Saison verabschiedete der TUSEM gleich fünf Spieler, die sich in der kommenden Spielzeit anderen Vereinen anschließen werden. Geschäftsführer Niels Ellwanger sowie der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Essens Bürgermeister Rudi Jelinek verabschiedeten Lasse Seidel, Tobias Schetters, Paul Trodler, Georg Pöhle und Srdjan Predragovic. Ganz ohne die eine oder andere Träne ging es nicht, für alle Spieler gab es zudem einen großen Applaus.

Doch dann richtete sich der Fokus in der mit 2231 ordentlich gefüllten Sporthalle „Am Hallo“ auf das Sportliche. Im Kampf um den elften Tabellenplatz wollte keine der beiden Mannschaften die Punkte einfach so herschenken – und das war zu sehen. Den besseren Start erwischten die Gäste aus Baden-Württemberg. Doch nach dem 0:2 (3.) kam der TUSEM besser in die Partie und drehte das Ergebnis prompt. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung mit leichten Vorteilen für den TV Neuhausen. Durch eine 5:1-Deckung machten es die Gäste den Essenern immer wieder schwer, zudem zeigte die TVN-Abwehr die nötige Aggressivität in den Zweikämpfen. Der TUSEM machte einige Fehler, die eiskalt bestraft wurden. Dreimal konnte Felix Klingler alleine auf Torwart Sebastian Bliß zulaufen und einnetzen. Nach 6:5 (10.) führte Neuhausen mit 12:10 (20.). TUSEM-Trainer Stephan Krebietke nahm eine Auszeit und brachte gleich drei neue Kräfte. Doch den erhofften Effekt brachte das noch nicht, denn die Württemberger bauten ihren Vorsprung auf 17:12 aus (28.). Immerhin aus Essener Sicht konnte der TUSEM bis zur Pause noch auf 14:17 verkürzen.

Die zweite Halbzeit begann mit einem erfolgreich abgeschlossenen Tempo-Gegenstoß von Lasse Seidel, der eine schwungvolle Phase einläutete: Nach nur vier Minuten kam der TUSEM durch einen 4:2-Lauf auf 18:19 heran (35.), ehe zwei weitere spektakuläre Treffer von Seidel für den Ausgleich sorgten (20:20, 39.). Aber das schien Neuhausen nicht sonderlich zu beirren, denn die Mannschaft von Trainer Aleksandar Stevic spielte weiter ruhig und konsequent ihre Angriffe zu Ende. Schnell lagen die Gäste wieder in Führung (20:23, 42.), was auch an einigen Paraden des Keepers Daniel Rebmann lag. In der Folge blieb der TVN gefährlich und die Essener gaben sich nicht auf. Die Abwehrreihen agierten kompakt und griffig, es wurde ein regelrechtes Kampf-Spiel. Über 22:25 (47.) stand es 23:27 (53.), was eine komfortable Führung für Neuhausen darstellte. In den letzten Minuten versuchte der TUSEM zwar heranzukommen, doch immer wieder schlichen sich Abspielfehler oder verunglückte Abschlüsse ein, sodass die Gäste bis zum Ende nicht mehr richtig zittern mussten. Als die Schlusssirene ertönte, stand es 29:32, weshalb die zwei Punkte an diesem Abend in den Südwesten  der Republik wanderten.

Für die Fans gab es trotz der Niederlage noch ein Highlight nach dem Spiel: Die TUSEM-Spieler stellten sich selbst hinter die Theke und zapften eine Stunde lang Freigetränke.

„Es war ein verdienter Sieg für Neuhausen. Wir sind halbwegs ordentlich ins Spiel gekommen, haben dann aber zu viele technische Fehler gemacht. Insgesamt war unsere Abwehr nicht konzentriert und konsequent genug, zudem auch immer einen kleinen Schritt zu spät. Die Niederlage ist ärgerlich, denn wir hatten uns einiges vorgenommen. Deswegen bin ich erst mal enttäuscht, dennoch fahren wir kämpferisch nach Schwartau“, erklärte TUSEM-Trainer Stephan Krebietke nach der Partie.

Auch Lasse Seidel, der nach über fünf Jahren sein letztes Heimspiel für die Essener bestritt, war etwas enttäuscht: „Dass wir verloren haben, ist natürlich schade. Dennoch habe ich die Atmosphäre noch einmal genossen. Ich habe beim TUSEM viel gelernt und mich weiterentwickeln können. Ich freue mich jetzt bald aber auch auf die neue Aufgabe in Nordhorn. Ich gehe daher mit einem weinenden und lachenden Auge.“

Im letzten Saisonspiel geht es für den TUSEM am kommenden Freitag (27.5., 20 Uhr, Hansehalle) zum VfL Bad Schwartau. Dort will die Mannschaft von der Margarethenhöhe einen guten Abschluss hinlegen und sich nach Möglichkeit mit einem Punktgewinn aus der Saison 2015/2016 verabschieden.

Quelle: TUSEM Essen