Eigentlich hatte die Mannschaft um Kapitän Florian Pfeiffer das Spiel im Griff. 21 Minuten lief das Duell der Zweitligadinos nach Plan. Die Abwehr war beweglich und aggressiv. Philip Ambrosius im Tor hatte eine Quote von über 50 Prozent gehaltener Bälle. Und vorn setzte Maximilian Wasielewski die Bälle wuchtig in die Maschen des Emsdettener Tor. Doch alle Einleitungen mit eigentlich haben einen Haken. Und den gab es auch für den DRHV im Match gegen den TV Emsdetten. Innerhalb von fünf Minuten und begünstigt durch zwei unnötige Zeitstrafen gegen Florian Pfeiffer und Tomas Pavlicek drehten die Gäste das Spiel. Der DRHV verlor den Faden und kam fortan in der Deckung immer einen Schritt zu spät. Beim Stand von 12:15 wurden die Seiten gewechselt.

Der Beginn der zweiten Halbzeit war dann fast eine Kopie der ersten Halbzeit. Ausgeglichen begann also auch der zweite Durchgang. Als Tomas Pavlicek in der 39. Minute, nach einem technischen Fehler der mit dem siebten Feldspieler agierenden Emsdettener, per 30 Meter-Wurf ins leere Tor traf, stand die Anhalt-Arena Kopf. Der DRHV war wieder dran. Eigentlich hätte der DRHV hier das Spiel wieder an sich reißen können. Doch da war wieder das eigentlich. Der DRHV wollte an diesem Tag, doch mit zunehmendem Spielverlauf konnte das junge Team nicht mehr. Die Fehlerquote übertraf die Abschlussquote immer deutlicher. Trainer Uwe Junandreas brachte es nach dem Spiel auf den Punkt. Die Fehlerquote wurde bei uns dann einfach zu hoch. Beim Gegner wurden aus acht Pässen zum Kreis sechs Tore. Bei uns kamen von acht Zuspielen, sechs gar nicht an analysierte Jungandreas das Manko im Spiel
seiner Mannschaft. In der 41. Minute brachte der Dessauer Coach dann Neuzugang Johannes Wasielewski um den Druck aus dem Rückraum zu erhöhen. Der Ex-Magdeburger hatte einen guten Einstand, holte im ersten Angriff direkt einen Strafwurf heraus und konnte in der Folge sich selbst zwei Mal in das Protokoll als Torschütze eintragen. Trotzdem merkte man, dass ihm noch die Bindung zum Spiel fehlte. Uwe Jungandreas nahm seinen Spieler aber in Schutz. Es war das erste Zweitligaspiel für Johannes. Wir können von einem 19-jährigen keine schnellen Wunderdinge erwarten, so der Trainer.

Schnell stellten die Emsdettener jedoch den 3-Tore-Vorsprung wieder her. Einmal schöpften die Hausherren noch Hoffnung, als Radek Sliwka in der 44. Minute auf 20:21 verkürzen konnten. Doch in den folgenden Minuten scheiterte der DRHV an sich selbst. Unerklärliche Fehlabspiele und technische Fehler legten den Dessauer Angriff komplett lahm. In der Abwehr bekamen die Biber keinen Zugriff mehr und so ging das Spiel innerhalb von zehn Minuten komplett an den Gegner. Bis zur 54. Minute zog der TVE auf 30:23 davon und versetzte dem DRHV den Knock out. Am Ende konnten die Biber nur noch für Ergebniskosmetik sorgen und verkürzten mit drei Toren in den letzten beiden Minuten zum Endergebnis von 28:33.

Statistik

Dessau-Roßlauer HV 06 TV Emsdetten 28:33 (12:15)
Zuschauer: 1 242
DRHV: Ambrosius, Döhler; Pavlicek (8/5), M. Wasielewski (5), Vanco (1), Sohmann (1), Sliwka (1), Pfeiffer (5), Schmidt, Hönicke, Donath, Schade (2), Hanner (3), J. Wasielwski (2)
TV Emsdetten: Madert, Komendante; Krings (5), Terhaer (4), Pröhl, Steffen (2/1), Dräger (1), Wesseling (3), Adams (7), Kropp (3), Gretarsson (4/1), Pöhle (4/1)
Zeitstrafen: 4x 2 Minuten 4x 2 Minute
Strafwürfe: 7/5 5/3

Text: DRHV 06

Bild: Justen