20.02.2017  2. HBL

DRHV sucht weiter nach Kontinuität: Heimniederlage gegen Wilhelmshaven

Auch das zweite Spiel des Doppelspielwochenendes kann der Dessau-Roßlauer HV 06 nicht gewinnen. Durch die 28:33-Niederlage wird die Lage im Abstiegskampf für den DRHV immer bedrohlicher. Trainer Uwe Jungandreas vermisste im Spiel gegen den Wilhelmshavener HV von einigen seiner Spieler „die Leidenschaft, die man im Abstiegskampf benötigt“.

Sein Trainerkollege Christian Köhrmann hingegen freute sich über den nahezu fehlerfreien Auftritt seines WHV. „Wir sind überglücklich, dass wir hier so ein diszipliniertes Spiel über 60 Minuten geboten haben“, so der WHV-Coach nach dem Spiel.

Vor dem Spiel gab es gute Nachrichten aus dem DRHV-Lager. Torhüter Philip Ambrosius war nach einer hartnäckigen Erkältung zurück im Aufgebot. Doch er sollte am Ende die zwölfte Saisonniederlage seines Teams nicht verhindern können. 

Der DRHV begann schon wie im Spiel gegen Bad Schwartau zerfahren. Etliche technische Fehler verhinderten bereits in der Anfangsphase die Möglichkeit zum Torabschluss. Hinzu kam das die in den letzten Spielen gut agierende Abwehr gegen den beweglichen Angriff des WHV immer einen Schritt zu spät kam. Fehler in der Zuordnung verschaffte dem WHV immer wieder riesige Lücken, die der Angriff immer wieder sicher zu nutzen wusste. Und so nahm das Unheil für den DRHV seinen Lauf. Gästetrainer Christian Köhrmann zeigte sich ebenfalls verwundert über die schwache Leistung des Gegners. „Ihr habt alle Ostderbys gewonnen. Da war mehr Leidenschaft und mehr Kampfeswille“, so Köhrmann. Doch nicht nur er vermisste die ehemaligen Tugenden des DRHV. Der DRHV rannte das gesamte Spiel seinen letzten guten Leistungen hinterher. Beim 2:2 in der 3. Minute konnte der DRHV das letzte Mal im Spiel ausgleichen. Danach legte nur noch WHV vor und setzte die entscheidenden Akzente im Spiel. In der 14. Minute, beim Stand von 7:10, schickte Uwe Jungandreas dann Johannes Wasielewski ins Spiel. Der 19-jährige agierte zunächst auch erfolgreich und verhinderte, dass die Gäste noch weiter davonziehen konnten. Doch auch er sollte am Ende, wie seinen restlichen Kollegen, keine richtige Bindung zum Spiel finden. Der WHV spulte dagegen sein Spiel ruhig ab. Als Sebastian Maas seinen Tempogegenstoß zum 17:12 für den WHV verwandelte, drohte dem DRHV gar schon ein Debakel. Zwar konnten die Dessauer, begünstigt durch eine doppelte Unterzahl des WHV, noch einmal auf zwei Tore verkürzen, doch die Nordlichter wurden nicht nervös. Den Schlusspunkt der ersten Halbzeit setzte Johannes Wasielewski, der beispielhaft für das Dessauer Spiel, seinen freien Wurf eine Sekunde vor der Sirene gegen den Pfosten knallte. Beim Stand von 15:18 wurden die Seiten gewechselt.

Auch der zweite Durchgang brachte nicht das erhoffte Aufbäumen des DRHV. Zwar konnte Maximilian Wasielewski direkt nach Wiederanpfiff auf zwei Tore verkürzen, doch anschließend nahmen die Dessauer eine kollektive achtminütige Auszeit und blieben dabei torlos. Der WHV nutze diese Phase konsequent und spielte die teilweise indisponierte DRHV-Abwehr schwindelig. Beim 16:23 war eine erste Vorentscheidung gefallen. Nach einer Auszeit von DRHV-Coach Uwe Jungandreas zog das Spiel seines Team noch einmal an und der DRHV war beim 24:27 wieder auf Schlagdistanz. Ging hier doch noch etwas für die Dessauer? Der WHV beantwortete diese Frage eindeutig mit nein. Jedem Dessauer Treffer setzten die Wilhelmshavener einen eigenen Treffer entgegen und gewannen am Ende verdient und deutlich mit 33:28.

Uwe Jungandreas fand im Anschluss auch klare Worte in Richtung seiner Mannschaft. „Ich habe es schon nach dem Ferndorf-Spiel gesagt. So kann man im Abstiegskampf nicht spielen. Wenn ich 28 Tore in so einem Spiel werfe, dann muss das reichen“, verwies Jungandreas auf das größte Manko seines Teams, die Defensivleistung. Christian Köhrmann hingegen konnte sein Team loben. „Jeder hat für den anderen gearbeitet. Sei es in der Abwehr oder im Angriff. Wir wollten das Spiel breit gestalten und den Ball laufen lassen. Das ist uns heute sehr gut gelungen“, so Köhrmann.

Bilder zum Spiel

Quelle: DRHV

Bild: Koenig