19.03.2017  2. HBL

Spannungsduell im Mittelfeld - Dessau empfängt Essen

Spannender könnte die 2. Handball Bundesliga derzeit kaum sein. Man kann kaum Prognosen darüber treffen, wer nächstes Jahr eine Klasse tiefer spielt. Bis einschließlich Platz neun der Tabelle, sind alle Mannschaften vom Abstieg gefährdet. Nicht zuletzt deshalb, erwartet man heute beim Dessau-Roßlauer HV 06 ein packendes und spannendes Spiel gegen die TUSEM Essen.

Als am Samstagabend kurz nach halb zehn die letzten Spielergebnisse feststanden, war klar: Die Liga wird immer verrückter. Wieder konnten einige Teams aus der unteren Tabellenhälfte den vermeintlichen Favoriten ein Bein stellen. Somit befindet sich weiterhin die halbe Liga im Kampf um den Klassenerhalt und rückt noch enger zusammen. Den derzeit Neuntplatzierten Leutershausen trennen zwei Punkte vom 17. Tabellenplatz (HG Saarlouis) und damit vom ersten Abstiegsplatz.

Genau mitten in dieser Zone befinden sich auch die Konkurrenten, welche am Sonntag ab 17 Uhr in der Dessauer Anhalt-Arena aufeinandertreffen. Der Dessau-Roßlauer HV und der TUSEM Essen gehören zu den Teams, die gerade eine positive Serie vorweisen können. Der DRHV ist seit drei Spielen ungeschlagen und wird, nach dem Auswärtssieg am vergangen Sonntag in Rostock, gerade auf einer Euphoriewelle seiner Fans getragen. Der TUSEM hat gar in der Rückrunde noch kein Spiel verloren und sich aus der direkten Abstiegszone gekämpft. Doch auf diesen Erfolgen können sich beide Teams nicht ausruhen.

 

Das Hinspiel konnte der DRHV etwas überraschend mit 24:23 gewinnen und nach einer umkämpften Begegnung die Punkte mit nach Dessau nehmen. Diese Niederlage schmerzt den vierfachen Deutschen Meister und Europapokalsieger von 2005 immer noch. „Dessau hat uns vor heimischer Kulisse eine bittere Niederlage hinzugefügt. Aus den Fehlern vom Hinspiel haben wir im weiteren Saisonverlauf gelernt. Unsere Leistungskurve zeigt weiter nach oben und mit der aktuell guten Form sowie viel Selbstvertrauen treten wir die Reise nach Dessau an. Wir stellen uns auf ein hartes Spiel ein, wollen voll dagegenhalten und genauer gesagt den Takt selbst vorgeben. Die Jungs sind gut drauf und werden für den Erfolg wieder alles in die Waagschale werfen“, so TUSEM Trainer Stephan Krebietke gegenüber dem Pressedienst der Essener.

Die Mannschaft von Trainer Uwe Jungandreas will hier natürlich dagegenhalten. Zum Hinspiel titelte der TUSEM noch vom „Spiel gegen einen unbekannten Gegner“. Das sollte sich jetzt aber geändert haben. Der TUSEM wird gut vorbereitet nach Dessau kommen. Doch der DRHV hatte im Verlauf der Saison ein sehr wandelbares Gesicht. Uwe Jungandreas hat mit seinem Team wieder hart gearbeitet und kann, bis auf den Langzeitverletzten Max Scheithauer, auf den gesamten Kader zurückgreifen.

Auch Maximilian Wasielewski und Florian Pfeiffer, in Rostock auf Grund von Erkrankungen nur sporadisch eingesetzt, waren wieder im Mannschaftstraining. Somit kann der Dessauer Trainer wieder mehr variieren. Variationen in der Taktik und der Aufstellung sind bei Uwe Jungandreas immer möglich. In Rostock überraschte er beispielsweise mit einer Aufstellung, in der nur Moritz Schade und Torhüter Philip Ambrosius über 1,90 Meter Körpergröße verfügten. In der 2. Handball-Bundesliga sicherlich eher ungewöhnlich. Doch das Ergebnis ist bekannt.

Beide Teams benötigen die Punkte aus dem Spiel dringend. Mit einem Sieg könnte sich der DRHV auf einen einstelligen Tabellenplatz vorschieben und zumindest den alten Drei-Punkte-Vorsprung auf die Abstiegszone wiederherstellen.

Foto: Rainer Justen

Quelle: Dessau-Roßlauer HV 06