28.11.2016  2. HBL

Friesenheim befreit sich selbst aus kurzer Krise

Nach drei Niederlagen in Folge hat es die TSG Ludwigshafen-Friesenheim geschafft die Negativserie zu beenden. Vor allem dank einer starken und geschlossenen Abwehrleistung konnte Nordhorn zwar zeitweise dagegen halten, aber nicht den entscheidenden Schritt gehen, um die Eulen am Sieg zu hindern.

Die TSG Ludwigshafen-Friesenheim hat nach drei Niederlagen hintereinander in Nordhorn die Wende geschafft. Das Ensemble von Ben Matschke gewann bei den Emsländern, die zuvor nur gegen Tabellenführer Bietigheim auf eigenem Parkett Punkte abgegeben hatten, mit 26:23. Der Halbzeitstand von 12:9 für die Eulen belegt, dass die Defensivleistung der Rothemden schon im ersten Durchgang vom Allerfeinsten war. Dabei machte Rückkehrer Gunnar Dietrich, zusammen mit Martin Slaninka, im Innenblock einen super Job. Und auch David Schmidt, der anfangs der Woche noch Spaziergänge unternahm und am Freitag ins komplette Mannschaftstraining eingestiegen war, erledigte hinten wie vorne seine Aufgabe hervorragend. Hervorragend war der Auftritt der gesamten Mannschaft, die sich diesen Sieg mit einer tadellosen Leistung verdient hat. „Durch die Rückkehrer Günnes und David hatten wir ganz andere Trainingsqualität“, teilte Co-Trainer Frank Müller mit. „Und auch der Fokus auf die Partie in Nordhorn war ein ganz anderer. Damit hat das Ganze schon wenige Tage vor dem eigentlichen Spiel begonnen.“ Cheftrainer Ben Matschke konstatierte: „Mit Günnes und David kam Qualität zurück.“ Und das galt nicht nur für das Training, sondern letztlich auch für die das Spiel bei der HSG.

Philipp Grimm und Gunnar Dietrich brachten ihre Farben in der EmslandArena mit 2:0 nach vorne. Nordhorn, das seine letzten vier Begegnungen gewonnen hatte, glich aus und kam durch Lasse Seidel zur ersten Führung (12.). Alex Feld, der klug Regie führte, glich aus, und David Schmidt netzte zum 4:5 ein. Als Jens Wiese, im bisherigen Saisonverlauf Nordhorns bester Torschütze, das 6:7 gelang, waren noch keine 16 Minuten vorüber. Bis zur Halbzeit hatten die Hausherren im Angriff große Probleme, kamen immer wieder ins Zeitspiel und wenn es dann doch zu Abschlüssen kam, landeten einige Bälle im TSG-Block oder wurden Beute des glänzend aufgelegten Kevin Klier. Der Truppe von Heiner Bültmann gelangen bis Halbzeitsirene nur noch drei Goals. Und weil die Eulen trotz zweimaliger Unterzahl effektiver abschlossen, war die 12:9-Führung nach 30 Minuten verdient.

Im zweiten Abschnitt wurde der Vergleich spannend. Den ersten Gleichstand stellte Jens Wiese in der 43. Minute her, doch David Schmidt und Robin Egelhof machten daraus in den folgenden Minuten ein 16:18. Eineinhalb Minuten später leuchtete ein 18:18 auf der Anzeigentafel auf, das Gunnar Dietrich veränderte (49.). Ein Doppelschlag durch Nicky Verjans und Pavel Mickal schien der Partie eine Wende zu geben, das 22:21 feierten die HSG-Anhänger frenetisch und hofften auf einen für Nordhorn positiven Ausgang. Aber: Das TSG-Personal ließ sich nicht nervös machen, blieb weiter sehr konzentriert, und David Schmidt und Pascal Durak drehten erneut das Spiel. Ein erfolgreicher Block gab David Schmidt die Möglichkeit, das 22:24 zu erzielen, doch sein Wurf fand nicht den Weg ins gegnerische Tor. Den Ausgleich verhinderte in der folgenden Situation Roko Peribonio, der Lasse Seidel beim Siebenmeter gegenüberstand und den Wurf parierte. Nachdem Gunnar Dietrich zum 22:24 getroffen hatte, handelte sich Kai Dippe eine Zeitstrafe ein. Jens Wiese traf und ließ die Hoffnung auf Zählbares aufleben. Ganz cool vollstreckte dann Alex Feld in Unterzahl, und als Letzter trug sich Pascal Durak in die Torschützenliste ein – und perfekt war der vierte Auswärtszweier.

Die kritische Phase in der zweiten Halbzeit überstanden Patrick Weber und seine Kollegen. Das imponierte Ben Matschke: „Das war schon außergewöhnlich, wie sich die Spieler am Plan festgehalten haben. Das war eine geile Reaktion. Jetzt gilt es angesichts des kommenden Spiels gegen Dessau, Kräfte zu sammeln.“ David Schmidt gab ein beeindruckendes Comeback und war sichtlich erleichtert: „Wir haben richtig gekämpft, haben immer dran geglaubt und haben verdient gewonnen.“ Auch Frank Müller freute sich: „Wir haben eine sehr gute Abwehr über die kompletten 60 Minuten gespielt. Den Sieg haben wir uns in erster Linie in der Abwehr geholt. Wir waren die bessere Mannschaft, hatten sehr wenige technische Fehler und haben clever und geduldig gespielt.“

 

Quelle: TSG Ludwigshafen-Friesenheim

Foto: TSG Ludwigshafen-Friesenheim