10.06.2017  2. HBL

Leutershausen im Endspiel gegen Nordhorn

Nun entscheidet sich, ob man die Saison mit dem Klassenerhalt krönen kann oder doch noch kurz vor dem Ziel scheitert und in die Drittklassigkeit abrutscht. Wenn die SG Leutershausen in der 2. Handball-Bundesliga am Samstag bei der HSG Nordhorn-Lingen gastiert, haben die „Roten Teufel“ alle Karten selbst in der Hand. Anwurf des Saisonfinales ist um 18 Uhr in der Lingener Emsland-Arena.

„Eigentlich ist es ein Auswärtsspiel, wie jedes andere auch. Wir haben in dieser Saison schon gute Gastauftritte gezeigt, natürlich geht es diesmal um sehr viel“, so Uli Roth, Sportlicher Leiter der SGL. In Friesenheim, Bietigheim oder auch in Konstanz präsentierten sich die „Roten Teufel“ auf fremdem Parkett sehr gut: „Wir bleiben aber ganz ruhig, wollen zu unserem Spiel finden — und dann schauen wir mal, was dabei herauskommt.“

So eng ging es im Abstiegskampf seit Jahren nicht zu, so viele Punkte waren lange Zeit nicht nötig, um die Klasse zu halten. Zur Ausgangssituation: Die SGL rangiert aktuell mit 32 Pluspunkten auf dem 16. Tabellenplatz, dieser würde für den Ligaverbleib reichen. Auf dem 17. Rang — einem Abstiegsplatz — steht mit 31 Zählern der TUSEM Essen. Auf Rang 15 steht mit 33 Punkten die HG Saarlouis. Einzig diese drei Teams sind noch abstiegsgefährdet. Und: Zeitgleich zum SGL-Spiel gastiert Essen in Saarlouis. Es kommt also zum direkten Duell. Die Spannung ist greifbar.

„Fakt ist, dass uns ein mindestens ein Unentschieden in Nordhorn reichen würde“, analysiert SGL-Cheftrainer Marc Nagel. Denn dann könnte der Extremfall eintreffen, dass Essen, Saarlouis und Leutershausen mit 33 Pluspunkten die Saison abschließen würden (Bei SGL-Unentschieden und Auswärtssieg Essen). Also käme es auf das Torverhältnis an, da hat die HGS die schlechtesten Karten — und die SGL könnte den Klassenerhalt feiern.

Doch all dies ist viel Rechnerei, viel Konjunktiv. „Wir wollen uns auf niemanden verlassen, wir schauen nur auf uns“, so Nagel, „natürlich wird das Auswärtsspiel in Nordhorn sehr schwer — aber wir werden alles versuchen, um dort Punkte zu holen.“ Dass man nun als 16. der Tabelle zum Saisonfinale fahren kann, verdanken die „Roten Teufel“ nicht zuletzt ihrer Heimstärke. In der Heinrich-Beck-Halle schlug man unter anderem den TV Hüttenberg, den ThSV Eisenach oder auch die HSG Nordhorn-Lingen —  holte starke 26 Zähler in den eigenen vier Wänden; das macht in der Heimtabelle den neunten Platz. Das Hinspiel gegen Nordhorn entschied man mit 30:28 für sich. Am vergangenen Wochenende legte man im Abstiegskampf vor und besiegte den TuS Ferndorf vor heimischer Kulisse mit 29:22 — damit fuhr man die Punkte 31 und 32 in dieser Runde ein.

„Wir hätten ja nie gedacht, dass wir in der Lage sind, 32 Punkte in dieser Liga zu holen — das hat Spaß gemacht, das war schon überragend“, so Nagel. Damit vielleicht noch mehr dazu kommen, setzt die SGL wieder einen Fanbus ein. Laut Nagel war die Unterstützung in Friesenheim aber auch beim vergangenen Auswärtsauftritt in Konstanz „sehr wichtig“. Aber nicht nur auf gute Stimmung in der Halle kann er hoffen: Bis auf Rechtsaußen Sascha Pfattheicher sind alle Mann an Bord und bereit für den letzten großen Kampf. Also, wie auch immer die Saison für die SGL ausgehen mag — an der Bergstraße weiß jeder, dass die „Roten Teufel“ für ihre Verhältnisse eine grandiose Runde gespielt haben…

Quelle: SG Leutershausen

Foto: Schilling