Der Eisenacher Kapitän war mit 10 Treffern erfolgreichster Werfer der Wartburgstädter. Natürlich freute sich das Eisenacher Urgestein über den Punktgewinn in letzter Sekunde. „So ein Wurf passiert nicht so oft. Wir haben in diesem Jahr eine Super-Mannschaft, das spiegelt sich auch darin wieder, wie wir den Rückstand aufgeholt haben.“

Eisenach mit starker Schlussphase

„Das war mit einem Wort sehr ärgerlich, mit dem Schlusspfiff den Ausgleich zu erhalten“, sagte Robin Haller, der mit seinen sechs Toren im zweiten Abschnitt der spielbestimmende Mann auf Seiten der SG BBM war. Denn lange hatte alles nach einem wenn auch hart erarbeiteten Erfolg für den Tabellenführer ausgesehen, der acht Minuten vor dem Ende noch mit 31:27 führte und sich bis zu diesem Zeitpunkt erneut auf seine beeindruckende Offensivstärke verlassen konnte. Doch Eisenachs Schlussspurt hatte es in sich. Während sich die Heimmannschaft in der Schlussphase einige technische Fehler leistete, konnte Eisenach vor den 1052 Zuschauern in der Viadukthalle noch unerwartet aufschließen.

Kein Tag für die Torhüter

Hartmut Mayerhoffer rückte nach dem Schlusspfiff die Relationen zurecht. „Dass wir über einen Punkt gegen den ThSV Eisenach enttäuscht sind, zeigt doch, welche Entwicklung wir gemacht haben. Man muss nur schauen, wo wir vor einem Jahr standen.“ Der Trainer der SG BBM sah das Manko seiner Mannschaft in der Chancenauswertung. „Wir haben schon in der 1. Halbzeit einige freie Chancen liegen lassen und konnten deshalb auch im zweiten Abschnitt unsere Führung nicht ausbauen.“ Dabei entwickelte sich von Beginn an ein munteres Scheibenschießen. Bis zum 14:12 hatten beide Teams kaum Angriffe ohne erfolgreichen Abschluss. Der Tabellenführer schloss seine Angriffszüge schnell und sicher ab, war mit seinem dynamischen Spiel oft den einen Schritt schneller als die zu passive Eisenacher Defensive und hatte am Ende einer torreichen Halbzeit die Nase mit 20:16 vorn.

„Wir haben versucht, uns auf das hohe Bietigheimer Tempo einzustellen“, sagte ThSV-Coach Christoph Jauernik. „In der 2. Halbzeit haben wir Bietigheim häufiger im Positionsangriff gehabt. Das hat für uns gesprochen.“ Tatsächlich war Bietigheim nach dem Seitenwechsel nicht mehr so effektiv wie zuvor, konnte aber mit seinem druckvollen Rückraumspiel um Robin Haller, Gerdas Babarskas, Tim Dahlhaus und Paco Barthe seinen Vorsprung halten.

Haller macht die Tore in Bedrängnis

Auch wenn 33 Gegentore für den Geschmack von Mayerhoffer am Ende zu viele waren („Wir haben definitiv keine gute Abwehr gespielt“). Der Punkt blieb im Angriff auf der Strecke, weil der SG BBM am Ende die Effektivität nicht mehr so hochhalten konnte wie über weite Strecken des Spiels. In der letzten Viertelstunde ließ sich die SG BBM von der robusten Eisenacher Defensive aus dem Spielkonzept bringen. Unglücklich war sicher auch, dass Haller in dieser Phase nach einem Pferdekuss vom Feld musste. Einige unglücklich verlaufenden Aktionen und Pfostentreffer, eine Parade des ansonsten unauffälligen früheren SG-Keepers Stanislaw Gorobtschuk, der eine oder andere ausbleibende Pfiff der Unparteiischen Köppl/Regner. Weg war die sicher geglaubte Führung.

„Letzte Woche hatten wir gegen Dessau am Ende Glück, diesmal eben Pech mit dem Ausgleich in letzter Sekunde“, sagte Mayerhoffer. „Es ist Wahnsinn, dass wir einen wichtigen Punkt mitnehmen. Das versüßt uns die Heimfahrt“, freute sich dagegen Christoph Jauernik für den Tabellensechsten.

SG BBM: Edvardsson (1), Ebner; Haller (8), Babarskas (6), Dahlhaus (5), Schäfer (4/2), Scholz (4), Barthe (3), Emrich (2), Rentschler, Döll, Emanuel, Schmidt, Lohrbach.

ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Redwitz, Brand; Luther (10), Miljak (6), Niemeyer (5), Wöhler (4), Urban (4/2), Hansen (2), Schliedermann (1), Heinemann (1), Iffert, Ragnarsson.

Spielverlauf: 8:8 (11.), 14:12 (18.), 16:14 (24.), 19:14 (28.), 20:16 (29.), 22:17 (34.), 23:22 (40.), 29:25 (47.), 31:27 (52.), 32:32 (58.), 33:33 (60.)

Strafminuten:  Dahlhaus (34.), Rentschler (45., 60.), Emanuel (48.), Babarskas (55.)  -  Hansen (22.), Niemeyer (25., 49.), Miljak (26.), Heinemann (55.)

Siebenmeter: 2/2  -  2/2

Quelle: TUSEM Essen

Bild: GG-Fotoservice-Gräbedünkel