20.05.2017  2. HBL

Spitzenspiel - Bietigheim empfängt Lübbecke

Ein wahrliches Spitzenspiel wird in der 2. Handball-Bundesliga am Samstagabend erwartet. Die SG BBM Bietigheim trifft vor heimischem Publikum auf TuS N-Lübbecke. Die bereits als Aufsteiger feststehenden Gäste können ohne Druck in Bietigheim aufspielen. Die Heimmannschaft hingegen muss noch um jeden Punkt kämpfen um den Aufstieg perfekt zu machen.

Mehr Spitzenspiel geht nicht. Am Samstag (20 Uhr) erwartet der Tabellenzweite SG BBM Bietigheim in der EgeTrans Arena den Spitzenreiter der 2. Liga, den TuS N-Lübbecke. Die Partie hat für die Hausherren immense Bedeutung im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga. Eine Woche später folgt das Duell beim Tabellendritten Hüttenberg.

Seit dem vergangenen Spieltag steht der TuS N-Lübbecke nicht nur als Aufsteiger, sondern auch als Meister der 2. Handball-Bundesliga fest. Mit einem 33:17-Kantersieg über die SG Leutershausen sorgte Nettelstedt vor den eigenen Fans selbst für den bestmöglichen Rahmen für eine vorgezogene Meisterfeier. Die Jungs von Trainer Aaron Ziercke könnten ihre restlichen vier Spiele mit 12 Zählern Vorsprung eigentlich ganz locker angehen. Doch mit leichtem Spiel rechnet keiner im Lager der gastgebenden Schwaben. „Wir sollten nicht mit der Hoffnung in dieses Spiel gehen, dass wir auf einen unmotivierten Gegner treffen“, sagt der Neu-Linksaußen der SG BBM, Jan Asmuth. „Nettelstedt wird professionell auftreten. Ich glaube allerdings auch, dass wir stark genug sind, um gegen einen gut besetzten Gegner zu bestehen.“

Deshalb wird vor dem Spiel artig zur Meisterschaft gratuliert. Im Spiel aber will die SG BBM alles dafür tun, dass etwas Zählbares in der Stadt an Metter und Enz bleibt. Trotz der knappen 24:25-Niederlage in Eisenach hat die SG BBM ihren zweiten Tabellenplatz halten können, weil auch die Konkurrenz aus Rimpar und Friesenheim am letzten Spieltag patzte. Aber diese Konstellation sollte nicht allzu sehr strapaziert werden. Und so vermeidet SG BBM-Coach Hartmut Mayerhoffer in gewohnter Manier jeglichen Kommentar zur Situation an der Tabellenspitze: „Wir wollen gewinnen und werden uns voll auf unser Spiel konzentrieren. Der Rest ist uns egal.“

Dafür schaut die Konkurrenz am Samstag auf die EgeTrans Arena. Nicht nur der Coach der spielfreien fünftplazierten TSG Friesenheim (43:25 Punkte), Ben Matschke hofft, „dass Nettelstedt das durchzieht“. Aufsteiger Hüttenberg (45:21) steht vor einer schweren Aufgabe in Eisenach. Rimpar (44:24), der Vierte im Bunde, empfängt mit Saarlouis ein Team, das mitten im Abstiegskampf steckt.

Mayerhoffer bekräftigt seine Einschätzung, die er schon zu Beginn der Saison abgegeben hatte. „Nettelstedt hat in dieser Liga seine Ausnahmestellung bestätigt und ist vollkommen verdient Meister geworden. Personell und in ihrem Auftreten ist das eine erstligataugliche Mannschaft.“ Der Bietigheimer Trainer weiß insbesondere um die Defensivstärken der Ostwestfalen. „Lübbecke stellt eine überragende Abwehr, die dort hinten richtig aufräumt.“ Dazu beherrschen beide Torleute, Nikola Blazicko und Peter Tatai ihr Fach. Mittlerweile hat der frisch gebackene Meister der SG BBM aber auch den Spitzenplatz bei den geworfenen Toren abgejagt. Pontus Zetterman, schwedischer Neuzugang in den Reihen von Nettelstedt, ist mit seinen 185 Saisontoren in der Riege der zehn besten Schützen der Liga. Bei der 23:27-Niederlage im Hinspiel im Dezember waren die Bietigheimer Handballer zwar nicht ohne Chancen, aber N-Lübbecke setzte sich in eigener Halle verdient durch.

Was Bietigheims Trainer in dieser Woche genauso viele Sorgenfalten auf die Stirn treibt wie die Klasse des Gegners: ausgerechnet in dieser Trainingswoche fallen gleich mehrere seiner Spieler aus. „Eine Grippewelle hat uns volle Breitseite getroffen“, klagt Mayerhoffer. Aron Edvardsson, Domenico Ebner, Patrick Rentschler, Chris Schäfer und Jan Asmuth meldeten sich ab. „Ich kann nur hoffen, dass der eine oder andere bis Samstag wieder an Bord ist“, sagt Mayerhoffer, der vorsichtshalber schon mal Spieler aus dem Reserveteam ins Training eingeladen hat. „Das ist alleine schon deshalb wichtig, um einen regulären Trainingsbetrieb sicherzustellen.“ Seit Mitte der Woche trainieren die Bietigheimer Handballer in der Eishalle, um sich für die restlichen beiden Heimspiele in der größeren Arena warmzuspielen.

Von entscheidender Bedeutung ist für Mayerhoffer in dieser Situation die Unterstützung der Handballfans in der Region. „Ich hoffe, dass uns möglichst viele am Samstag den Rücken stärken werden. Die Jungs geben schon die gesamte Saison über wirklich alles und verdienen gerade jetzt jede Unterstützung, die sie kriegen können.“

Foto: Wolf

Quelle: SG BBM Bietigheim