20.05.2017  2. HBL

Abstiegskampf - Leutershausen empfängt Emsdetten

Da kann es schon einmal hitzig zugehen! Nach dem überraschenden Sieg im Derby gegen die TSG Lu-Friesenheim, stehen die Leutershausener vor dem Spiel am Samstag gegen den TV Emsdetten wieder auf einem rettenden Nicht-Abstiegsplatz. Die Gäste stehen zwar in der Tabelle auf Rang neun, jedoch haben sie nur drei Punkte Vorsprung vor den heutigen Hausherren.

Damit hatte an der Bergstraße wohl kaum jemand gerechnet. Als „klarer Außenseiter“ betitelte man sich bei der SG Leutershausen vor dem großen Derby bei der TSG Ludwigshafen-Friesenheim in der 2. Handball-Bundesliga, von einem „Bonusspiel“ sprach die Vereinsführung. Damit hatten die Verantwortlichen auch irgendwie Recht, denn viel hatten die „Roten Teufel“ nicht zu verlieren — und sorgten schließlich für die große Überraschung: Die SGL spielte am Mittwochabend in der Friedrich-Ebert-Halle gut mit, agierte in der Schlussphase cleverer — und sicherte sich in einer umkämpften Partie am Ende den verdienten 27:24-Derbysieg.

In der Offensive zog man das Spiel geduldig auf. Die drei Junioren-Nationalspieler der SGL spielten die Angriffe mit völliger Ruhe. Philipp Bauer — eine Ex-Eule — führte auf der Mitte überragend Regie. Valentin Spohn ließ die Friesenheimer Abwehr mit seinen Unterarm-Würfen verzweifeln. 2,07-Meter-Hüne Stefan Salger nagelte den Harzball auch bei drohendem Zeitspiel an TSG-Schlussmann Kevin Klier vorbei. Von einer „überragenden Mannschaftsleistung“ sprach Uli Roth, Sportlicher Leiter der SGL. In der Defensive musste man ab der 25. Minute Abwehrchef Matthias Conrad ersetzen, doch Salger und Jonas Kupijai — ebenfalls eine Ex-Eule — zeigten absoluten Willen und ließen über die Mitte nur wenig zu. In der Schlussphase konnten dann erstmals auch die Torhüter Alexander Hübe und Moritz Mangold mit Paraden ihrem Team helfen, die „Eulen“ wurden nervöser, ließen letztendlich zu viele Chancen liegen — und verspielten zwei ganz wichtige Punkte um den Aufstieg.

Diese Zähler hat nun die SGL verbucht. Gefeiert wurde aber nur kurz, Cheftrainer Marc Nagel warnte: „Diese Punkte bringen uns nur weiter, wenn wir am Samstag nachlegen.“ Dann kommt um 20 Uhr der TV Emsdetten in die Heinrich-Beck-Halle. Nagel: „Diese Punkte brauchen wir unbedingt.“ Roth spricht sogar von dem „wichtigsten Spiel der Saison“. Gerade deshalb hoffen die Verantwortlichen und die Mannschaft auf eine volle Halle mit guter Stimmung. „Es geht jetzt um alles, jedes Spiel ist ein Endspiel, diese Liga ist so eng, wir brauchen die Unterstützung unserer Fans — zu Hause müssen wir unsere letzten zwei Spiele gewinnen.“ 

Durch den Sieg schob sich die SGL wieder auf den rettenden 16. Platz an der HSG Konstanz vorbei. Nun kommt also Emsdetten. Der TVE rangiert aktuell auf dem neunten Platz, hat aber gerade einmal drei Zähler mehr als die SGL auf dem Konto. Trainiert wird die Truppe von Daniel Kubeš, der neben dem TVE auch die tschechische Nationalmannschaft coacht. „Leutershausen ist sehr heimstark“, sagt er, „wir müssen unser bestes Niveau spielen, um überhaupt eine Chance auf Punkte zu haben.“ Klar ist aber auch: Sollte der TVE am Samstag als Sieger vom Platz gehen, ist der Klassenerhalt so gut wie gesichert. 

Doch da möchte die SGL noch ein Wörtchen mitreden. „Diese 60 Minuten werden uns alles abverlangen“ weiß auch Nagel. Doch der ehemalige Nationalspieler weiß auch, wen die SGL zuletzt alles im eigenen Wohnzimmer geschlagen hat…

Foto: Schilling

Quelle: SG Leutershausen