Nächste Bewährungsprobe für Hüttenberg
Montag, 2. Weihnachtsfeiertag, 17 Uhr. Die Geschenke sind ausgepackt, Weihnachtsbraten, Stollen und Plätzchen sind gegessen. Die beste Zeit, um so langsam wieder aus dem Weihnachts-Blues herauszukommen. Also ab in das Sportzentrum Hüttenberg, um die Zweitliga-Handballer des TV 05/07 ein letztes Mal 2016 so richtig anzufeuern und zu unterstützen, bevor diese sich nicht nur in das neue Jahr, sondern auch in die WM-Pause verabschieden.
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Und davor im Spiel gegen die DJK Rimpar Wölfe die Chance haben, ihr Konto auf sensationelle 30 Punkte zu erhöhen. Auf eben jene Punktezahl, die einmal die Vorgabe des damaligen Trainers Axel Spandau im Sommer 2014 war und die schnellstmöglich gesammelt werden sollten, um die Klasse zu erhalten. Am Saisonende waren es dann, trotz Trainerwechsel, nur ganze 17 und der TV 05/07 Hüttenberg musste Liga zwei nach unten verlassen. Was danach folgte, ist hinlänglich bekannt.
30 Punkte sollten auch mit hoher Wahrscheinlichkeit in dieser Saison den Abstieg vermeiden, denn in den letzten Jahren wurde mit dieser Punktzahl immer die Klasse gehalten. Was aber auch gleichbedeutend damit wäre, dass man sich beim TVH, nach dem bisherigen nicht in dieser Form erwarteten Höhenflug, in der freien Zeit über andere Eventualitäten Gedanken machen sollte. Denn nach dem Sieg in Bietigheim würde ein Erfolg gegen die aktuell viertplatzierten Franken den Vorsprung zum ersten Nichtaufstiegsplatz schon auf mindestens sechs Punkte anwachsen lassen.
Der neunte Sieg in Folge würde zudem dem eigentlichen Versprecher von Trainer Aðalsteinn Eyjólfsson bei der Teampräsentation vor der diesjährigen Runde eine neue Bedeutung geben. Dort hatte der Isländer nämlich als Zielvorgabe genannt, mit dem TV 05/07 Hüttenberg »auch nach der Saison mindestens in der 2. Liga« zu spielen, auf Nachfrage aber jegliche Aufstiegsgedanken weit von sich gewiesen. »Da sind andere Vereine ganz anders aufgestellt und weiter als wir.« Doch während etliche dieser Aufstiegsaspiranten keine konstanten Leistungen zeigen, überraschen die Blau-Roten mittlerweile auch ihren Trainer. »Das ist eine große Qualität, wie sich die Jungs nicht aus der Ruhe bringen lassen und wissen, dass sie für jede Aufgabe eine Lösung haben«, konnte der Familienvater auch in Bietigheim wieder feststellen, als die Hausherren kurz vor Ende noch einmal aufschlossen.
Nun heißt es also noch einmal in diesem Jahr alle Kräfte bündeln und auch die Weihnachts-Geburtstagskinder Christian Rompf und Dominik Mappes noch nachträglich zu beschenken. Mit den Rimparer Wölfen kommt auch Patrick Schmidt zum Jahresausklang wieder nach Mittelhessen, der zwei Jahre das Hüttenberger Trikot trug, ehe es ihn zurückzog. Der Mittelmann wird sich besonderer Aufmerksamkeit seiner ehemaligen Mitspieler erfreuen, ist er doch Rimpars gefährlichster Werfer und genauso schon 99 Mal in dieser Saison erfolgreich wie Hüttenbergs Topschütze Daniel Wernig. Und auch die Wölfe setzen wie der TVH auf personelle Kontinuität und verkündeten nach den Vertragsverlängerungen von Torwart Max Brustmann und Julian Sauer nun auch den Verbleib der Urgesteine Sebastian Kraus und Stefan Schmidt.
»Das ist eine sehr gut besetzte Mannschaft mit starken Schützen. Speziell müssen wir das gute Zusammenspiel zwischen Rückraummitte und Kreis unterbinden. Zudem müssen wir unsere Angriffe clever ausspielen gegen ihre aggressive 6:0-Deckung«, kennt der isländische TVH-Coach natürlich die Stärken des Gegners nur zu genau.
Personell kann der TVH-Trainer weiter, bis eben auf Rückraumspieler Markus Semmelroth, aus dem Vollen schöpfen. »Das wird noch einmal schwer. Aber speziell zu Hause traue ich uns mit unserem Lauf einiges zu«, geht der 39-Jährige die letzte Aufgabe des Jahres gewohnt ernst, aber auch optimistisch an.
Text: TV Hüttenberg
Bild: Wolf