„Das was wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, war schon richtig, richtig gut“, verteilte HBW-Coach Jens Bürkle nach dem Schlusspfiff große Komplimente an seine Mannschaft und zeigte auch etwas Verständnis dafür, dass seine Mannschaft im zweiten Abschnitt nicht mehr ganz an die Leistung der ersten Hälfte anknüpfen konnte. Möglicherweise hätte das Spiel eine ganz andere Wendung genommen, wenn der Ball von Oddur Grétarsson in der 35. Minute im Coburger Gehäuse und nicht daneben gelandet wäre. Der Isländer erkämpfte sich in der Abwehr das Spielgerät und versucht am Boden liegend bzw. sitzend von eigenen Wurfkreis das leer Coburger Tor zu treffen. Zu diesem Zeitpunkt stand es 17:8 und wer weiß, ob die Franken bei zehn Toren Rückstand nochmals zurückgekommen wären. So aber gelangen ihnen drei schnelle Treffer und plötzlich witterten sie nochmals Morgenluft.
Coburg spürte, dass die Konzentration und vielleicht auch etwas die Kräfte bei den Hausherren nachließen und Billek und Co. bissen sich ins Spiel zurück. Tor um Tor holte der HSC auf und beim 21:18, das der Ex-Balinger in der 50. Spielminute vom Siebenmeterpunkt erzielte, machten sie viele HBW-Fans bereits wieder Sorgen, ob das bis zum Schluss noch reicht. Anders als in den zurückliegenden Spielen verloren Strobel und Co. gegen Coburg aber nicht die Nerven. Es war vor allem der Kapitän, der die Ruhe und Übersicht behielt und dafür zu Recht von seinem Coach in der Pressekonferenz auch ein Sonderlob bekam. Ein tolles Anspiel von ihm verarbeitete Christoph Foth vom Kreis zum 22:18 und als Jona Schoch nur wenig später nach einer Parade von Tomáš Mrkva wieder auf 23:19 erhöhte war sechs Minuten vor dem Schlusspfiff die Messe schon fast gelesen. Das Sahnehäubchen auf den Balinger Sieg war 90 Sekunden vor dem Schlusspfiff der erste Bundesligatreffer von Nachwuchsspieler René Zobel, der das Leder zum 26:20 und damit zur endgültigen Entscheidung aus dem rechten Rückraum in die Maschen schweißte.
Quelle: HBW Balingen-Weilstetten
Foto: Moschkon