04.03.2018  2. HBL

Vikings haben gegen HC Elbflorenz das Nachsehen

Der HC Rhein Vikings verliert sein Heimspiel gegen den Mitaufsteiger HC Elbflorenz 2006. Damit haben die Vikings bereits zum zweiten Mal in dieser Saison das Nachsehen gegen die Dresdner. Mit dem Sieg pirscht sich der HC Elbflorenz bis auf einen Punkt an die Vikings in der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga heran - und vergrößert gleichzeitig den Abstand zu den Abstiegsplätzen.

Wenn zwei Vegetarier in ein Schnitzelrestaurant gehen, dann kann man kaum erwarten, dass sie sich die Bäuche vollschlagen. Und wenn zwei Teams aufeinandertreffen, welche verschiedentlich das Problem haben, ihr Angriffsspiel zu entwickeln, dann kann man auch nicht unbedingt erwarten, dass sie ein Torfestival veranstalten. So kam des dann auch, allerdings nahm quasi nur der HC die wunderbare „Salatbeilage“ mit und die Vikings blieben hungrig zurück! Naja, bei Wikinger gegen Tiger musste ja einer hungrig bleiben.

Das 1:0 per Strafwurf durch Daniel Pankofer, sollte die letzte Führung der Gäste im Spiel sein. Damit ist schon ein Schlüssel des Erfolgs genannt, denn der HC ließ den Gegner in keiner der vielen engen Phasen an sich vorbeiziehen. Der HC kam gut ins Spiel und führte durch einen Boese-Konter in der 8. Minute schon mit 2:6. Damit ist der zweite Schlüssel zum Erfolg genannt, denn die Dresdner waren im Gegenstoßspiel weitaus erfolgreicher als das Heimteam. Die 6:0 Abwehr der Gastgeber funktionierte überhaupt nicht. Besserung brachte dann erst eine Umstellung von Heim-Coach Klatt auf eine 5:1-Formation. Trotzdem traf der HC in der 14. Minute gegen die 5:1 Abwehr zum 5:9. Doch dann folgte wieder eine dieser HC-Phasen, welche Dresden-Coach Pöhler zu recht Sorgenfalten bereiten. „Sieben technische Regelfehler sind einfach für die eine Halbzeit ein paar zu viel“, sagte HC-Trainer Christian Pöhler nach der Partie. Alleine 5 der 7 technischen Fehler produzierten die Gäste nun bis zur 23. Minute. Dementsprechend kamen die Gastgeber wieder zurück ins Spiel. Bei den Vikings war es vor allem der in  der 1. Halbzeit stark aufspielende Daniel Pankofer, der für die Hausherren traf. So war es auch er, der in der 22. Minute zum 9:9 einwarf. Nach fast 10 torlosen Minuten konnte dann Adrian Kammlodt für Dresden das 9:10 erzielen. In den restlich gut 7 Minuten trafen beide Teams jeweils noch einmal, auch weil beide fehlerhaft agierten bzw. Probleme hatten, den gegnerischen Abwehrverbund zu knacken. Zudem konnte HC-Keeper Hendrik Halfmann und auch Vikings-Torwart Vladimir Bozic ihr Können immer wieder unter Beweis stellen.

Die leider nicht einmal 700 Zuschauer sahen dann eine sehr spannende 2. Halbzeit. Gleich fünfmal gelang den Rhein Vikings, bei denen in der 2. Halbzeit vor allem die Aufbauspieler Alexander Oelze und Christopher Klasmann die Verantwortung übernahmen, der Ausgleich. Per Strafwurf konnten die Düsseldorfer in der 34. Minuten bspw. zum 12:12 ausgleichen. Für die nächsten gut 9 Minuten herrschte dann eine Art Waffenstillstand. Das Heimteam wurde vor allem aufgrund der Paraden von Bozic im Spiel gehalten und der HC schaffte es auch nicht, sich in Überzahl einen Vorteil zu verschaffen. Erst ab dem 13:13 in der 43. Minute entwickelte sich eine Art Schlagabtausch und beide Angriffsquoten stiegen sprunghaft an. Ab der 50. Minute bog der HC dann auf die Siegerstraße ein. In eben dieser Minute erzielte, einer das Dresdner Spiel belebende Sebastian Greß, dass 16:18. Er setzte sich mit einem starken 1:1 gegen die offensive Abwehr des Gegners durch. 

Insgesamt löste der HC mit zunehmender Dauer die Herausforderungen der offensiven Vikings-Abwehr immer besser. Im Gegenangriff konnte Vikings-Rückraumspieler Klasmann den Anschluss zum 17:18 wieder herstellen. Ein Konter, des sehr gut aufspielenden HC-Linksaußen Julius Dierberg, brachte das 17:19. Das Heimteam nahm danach eine Auszeit und erzielte ddas 18:19 durch Oelze. Jetzt entschied der HC aber die Partie. Zwei Paraden von Keeper Hendrik Halfmann erlaubten dem HC, trotz eines eigenen Fehlers, wieder in Ballbesitz zu kommen. So konnte Adrian Kammlodt in der 57. Minute zum 18:21 einwerfen. Vikings-Coach Klatt nahm erneut eine Auszeit, konnte aber den Dresdner Sieg nicht mehr stoppen. In dieser Phase funktionierte das Überzahlspiel der Dresdner und so konnte der erneut positiv auffällige Robin Hoffmann gleich zweimal in Überzahl treffen. Er setzte auch den Schlusspunkt, mit einem Kontertor zum 21:24.

Fazit: Aufgrund einer sehr starken Abwehrleistung, einem guten Konterspiel und starken Nerven, holt der HC Auswärtspunkte 4 und 5. Dass der Gegner dabei auf wichtige Spieler verzichten musste, sei erwähnt, ist aber aus Sicht des HC uninteressant. Die Sachsen mussten mit diesem Umstand fast die ganze Hinrunde klar kommen. Wer die 2. Liga an diesem Spieltag beobachtet hat, weiß genau  wie wichtig dieser Sieg war. Das „Hauen und Stechen“ hat nun so richtig begonnen. Teams die sich vielleicht schon in Sicherheit wiegten sind mittendrin im Abstiegskampf und Teams die fast schon weg vom Fenster waren, senden Lebenszeichen.

Kreisspieler Henning Quade war nach der Partie: „Es war vor allem in der Abwehr eine gute Mannschaftsleistung, mit einem guten Tormann dahinter. Wir haben uns als Team weiterentwickelt und sind überglücklich. Wir sind hungrig auf weitere Erfolge und bereit, weitere Schlachten zu schlagen.“

Trainer Christian Pöhler sagte nach dem Spiel: „Alle wussten es ist ein wichtiges Spiel. Es war ein Vier-Punktespiel für beide Mannschaften und so sind wir das Spiel auch angegangen. Wir hatten einen sehr guten Start und machen dann ein paar Fehler zu viel. Eigentlich müssen wir zur Halbzeit klarer vorne liegen. Wir haben uns in der Halbzeitpause schon gesagt, dass die nur knappe Führung schon an uns lag. In der 2. Halbzeit war die Abwehr mit einem starken Hendrik Halfmann dahinter wieder gut. Hinten heraus haben wir einfach ein bisschen mehr Luft und lösen die offensive Abwehr des Gegners besser. Wir haben dann wichtige Abschlüsse von Außen, die uns den Vorsprung bescheren. Am Ende bringen wir den Sieg dann souverän nach Hause.“

Quelle: HC Elbflorenz

Foto: Wort & Lichtbild