10.05.2018  2. HBL

Vikings-Leader Alexander Oelze im Interview

Im Interview spricht Alexander Oelze nach dem Klassenerhalt der HC Rhein Vikings über das Erfolgsgeheimnis des Teams und verrät, wo er für die zweite Saison in der 2. Handball-Bundesliga noch Verbesserungspotenzial sieht.

Der VfL Eintracht Hagen hat es vorgemacht, am Wochenende zogen der HC Elbflorenz und die HC Rhein Vikings nach und sicherten als Aufsteiger vorzeitig den Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga.

Einer der absoluten Führungsspieler in der neu gegründeten Spielgemeinschaft aus Neusser HV und ART Düsseldorf ist der bundesliga-erfahrene Alexander Oelze. Nach insgesamt zehn Jahren beim Bergischen HC, unterbrochen von kurzen Zwischenspielen beim Leichlinger TV und HBW Balingen-Weilstetten, schloss sich der Spielmacher vor gut einem Jahr dem Handball-Projekt im Rheinland an.

Im Interview spricht der 34-Jährige über das Erfolgsgeheimnis der Vikings und verrät, wo er für die zweite Saison in der 2. Handball-Bundesliga noch Verbesserungspotenzial sieht.

Herr Oelze, der Klassenerhalt mit den HC Rhein Vikings ist unter Dach und Fach. Wie bewerten Sie diesen Erfolg?

Alexander Oelze: "Es vier Spieltage vor Schluss gepackt zu haben, ist für uns eine super Sache. Das ist das richtige Zeichen für das gesamte Projekt hier in Düsseldorf und Neuss. Vielleicht schaffen wir es nächstes Jahr ja sogar, noch weniger zu zittern."

Wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial?

Oelze: "Wir müssen noch mehr Konstanz rein bekommen. Insgesamt hatten wir noch zu viele Schwankungen. In einigen Heimspielen gegen direkte Konkurrenten wie Aue oder Hagen haben wir unsere Leistung nicht zu 100 Prozent aufs Feld gebracht und haben dann knapp verloren. Dazu gab es auch ein oder zwei richtig negative Ausreißer, die weh getan haben. Daran müssen wir für nächstes Jahr auf jeden Fall arbeiten. Denn bei fünf Absteigern und den starken Aufsteigern aus der 3. Liga wird der Abstiegskampf in der kommenden Saison noch härter."

Aber selbst von Rückschlägen wie den klaren Niederlagen gegen Coburg hat sich Ihre Mannschaft nie entmutigen lassen?

Oelze: "So ist es. Wir haben eine super intakte Mannschaft mit überragender Moral. Jedes Training mit den Jungs macht Spaß. Jeder hat den Abstiegskampf voll angenommen und weiß, worauf es ankommt. Genau das ist auch unser Pluspunkt: Wir kommen über die mannschaftliche Geschlossenheit, funktionieren als Team einfach gut. Man muss sich nur mal unsere bunt gemischte Altersstruktur ansehen: Die Spanne geht von 20-jährigen Talenten bis zu Routiniers wie Daniel Pankhofer mit 37 Jahren. Daraus ergibt sich auch eine vernünftige und gesunde Hierarchie."

Wo finden Sie sich als Spielgestalter und Top-Torschütze in dieser Hierarchie wieder?

Oelze: "Das müssen wahrscheinlich eher meine Mitspieler beantworten. Was ich aber sagen kann: Der Trainer vertraut mir auf dem Spielfeld viel Verantwortung an und ich versuche das zurückzuzahlen. Dabei profitiere ich sicher auch von der Erfahrung aus der 1. und 2. Liga, die ich in zehn Jahren beim Bergischen HC gesammelt habe. Deswegen ist es auch mein Anspruch an mich selbst, eine Führungsrolle zu übernehmen und der Mannschaft so weiterzuhelfen. Das muss gar nicht durch eigene Tore sein, sondern vielleicht auch einmal durch einen sinnvollen Pass in der entscheidenden Phase."