07.10.2017  2. HBL

Eintracht Hagen gelingt Befreiungsschlag

Am achten Spieltag gelang dem VfL Eintracht Hagen der lang ersehnte Befreiungsschlag in der 2. Handball-Bundesliga. Im Heimspiel gegen Mitaufsteiger HC Rhein Vikings erspielten sich die Gastgeber ihre ersten zwei Punkte für die Saisonwertung. Für eine Tabellenplatzveränderung ist es jedoch noch ein langer Weg.

Der Befreiungsschlag ist geglückt, der heiß ersehnte erste Saisonsieg der Handballer des VfL Eintracht Hagen in der 2. Bundesliga ist unter Dach und Fach. Gegen Mit-Aufsteiger HC Rhein Vikings, in der Vorsaison als Neusser HV Meister in der 3. Liga West, setzte sich die Mannschaft von Trainer Niels Pfannenschmidt im Duell zweier ersatzgeschwächter Kontrahenten eindrucksvoll durch. „Uns fällt ein Stein vom Herzen. Wir haben jetzt zwei Punkte, sind in der Saison angekommen“, bilanzierte ein sichtlich gelöster Trainer Niels Pfannenschmidt nach dem Schlusspfiff.

Links zum Spiel

Gleich in den ersten Minuten wurde deutlich, welchen Stellenwert das Spiel für beide Parteien hatte. Die Teams kamen nur schwer in Tritt, verbuchten immer wieder vermeidbare Fehler. „Es war ein extrem wichtiges Spiel, das hat man an der hohen Fehlerzahl und den Emotionen gesehen“, ergänzte Pfannenschmidt. Die Grün-Gelben mussten sich speziell in der Anfangsphase immer wieder beim überragenden Tobias Mahncke bedanken, der seine Farben mit unzähligen Glanzparaden im Spiel hielt. „Wir haben allein in der ersten Halbzeit 15 Fehlversuche, davon acht Hundertprozentige. Wir machen es in der Anfangsphase eigentlich gut, scheitern aber immer wieder an Mahncke, der einen Sahnetag hatte“, bilanzierte Gäste-Trainer Ceven Klatt.

Angetrieben von ihrem Schlussmann setzte sich die Eintracht von 4:4 auf 7:4 ab (14.), brachte die Arena am Ischeland dabei erstmals zum Kochen. Beim 11:12 (28.) von Daniel Pankofer verkürzten die Wikinger noch einmal auf einen Treffer, und es schien, als würden sich die Hagener nicht für ihre harte Arbeit belohnen. Doch näher sollten die Gäste nicht mehr herankommen. Mit einer echten Energieleistung legten die Hausherren noch einmal nach, legten bis zum Pausenpfiff auf 15:11 vor.

Nach dem Seitenwechsel dominierten die Grün-Gelben bis zum 25:18 (46.) von Sören Kress zunächst das Geschehen – nur um nach einigen vermeidbaren Fehlern und Zeitstrafen doch noch einmal kurz zittern zu müssen. Der rund 20 Minuten vor dem Ende eingewechselte Alexander Oelze trumpfte groß auf, verbuchte satte sechs Treffer und setzte seine Mitspieler in Szene. Doch immer, wenn die Wikinger noch einmal auf zwei Tore hätten verkürzen können, streuten sie selbst einen Fehler ein. In den letzten Minuten steigerte sich der VfL noch einmal – und genoss die letzten zwei Spielminuten nach dem erlösenden 29. Treffer von Dominik Waldhof unter stehenden Ovationen.

„Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird, allein aufgrund der Personalsituation“, analysierte Klatt, zu dessen Lazarett sich im Laufe des Spiels noch Christopher Klasmann und Nils Artmann gesellten, so dass er Oelze trotz eines lädierten Knöchels doch einsetzen musste. „In kämpferischer Hinsicht kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Obwohl wir beinahe aussichtslos hinten liegen, hat sie sich nicht aufgegeben und noch einmal herangekämpft. Aber wir machen zu viele Fehler – so kann man auswärts nur schwer gewinnen“, lautete das Fazit des Vikings-Trainers.

Pfannenschmidt hingegen sprach seinen Farben ein „Riesen-Kompliment“ aus, ehe er darauf verwies, dass auch er „ein bisschen basteln“ musste – schließlich hatten auch die Hagener große Verletzungssorgen. „Insgesamt ist es aber egal, wer verletzt war. Wichtig sind allein die zwei Punkte“, unterstrich der Ostwestfale, ehe er mit seiner Mannschaft den Sieg genoss.

Quelle: VfL Einrtracht Hagen

Foto: VfL Eintracht Hagen