25.03.2018  2. HBL

Hält auch der Sonntag zahlreiche Überraschungen bereit oder siegen die Favoriten?

Fünf Partien in der 2. Handball-Bundesliga beschließen das Handball-Wochenende. Die Spiele vom Samstag haben gezeigt, dass sich keines der favorisierten Teams in Sicherheit wiegen kann. Auch heute sind die Mannschaften aus dem Tabellenkeller heiß auf Überraschungen. Alle Begegnungen ab 17:00 Uhr bei uns im Liveticker.

17:00 Uhr: Dessau-Rosslauer HV 06 - HSC 2000 Coburg

In der Anhalt Arena empfängt der Tabellenzehnte Dessau das Team aus Coburg, welches momentan Rang sechs in der Tabelle einnimmt. Acht Punkte trennen die Gäste in der Tabelle vom DRHV, der aus den letzten acht Partien lediglich einen Sieg mitnehmen konnte. Doch auch Erstligaabsteiger Coburg musste in der letzten Woche eine Heimschlappe gegen den HC Elbflorenz hinnehmen. Die beiden Auswärtsspiele zuvor konnte der HSC jedoch für sich entscheiden und wird die Reise somit dennoch selbstbewusst antreten. Im Hinspiel letzten Oktober teilten beide Mannschaften die Punkte, das Spiel endete 26:26. "Wir haben uns auf ein sehr kampfbetontes Spiel vorbereitet, da Coburg eine spielstarke und vor allem körperlich starke Mannschaft ist. Sie bringen sehr viel Spielerfahrung mit. Wir haben uns insbesondere bei der Videoanalyse auf ihr taktisches Spiel vorbereitet. Wir wollen wieder mit dem gleichen Ehrgeiz und Willen vorrangehen, wie im letzten Heimspiel und hoffen, dass wir mit den Zuschauern zusammen den Bock wieder umstoßen können und den nächsten Heimsieg feiern können", blickt Dessau-Spieler Jonas Hönicke auf die anstehende Aufgabe.

17:00 Uhr: DJK Rimpar Wölfe - Wilhelmshavener HV

Richtet man bei der Begegnung zwischen der DJK Rimpar Wölfe und dem Wilhelmshavener HV den nüchternen Blick auf die Tabelle der 2. Handball-Bundesliga, scheint die Favoritenrolle klar verteilt. Während die Wölfe als aktueller Tabellenfünfter noch beste Chancen auf Platz drei haben und ihre Fühler vielleicht sogar noch in Richtung Aufstieg ausstrecken können, kämpft der WHV als Tabellenfünfzehnter knallhart gegen den Abstieg. Und auch die aktuelle Formkurve spricht für die Hausherren. In den letzten drei Partien konnte Rimpar jeweils doppelt punkten. Wilhelmshaven hingegen konnte in den letzten drei Spielen lediglich einen Zähler auf dem Punktekonto verbuchen. Wölfe Cheftrainer Matthias Obinger möchte von diesen relativ eindeutigen Vorzeichen jedoch nichts wissen und weiß: "In dieser starken Liga, in der nahezu jede Mannschaft in der Lage ist, an einem guten Tag jede andere zu schlagen, sind Voraussagen dieser Art unsinnig. Zudem habe ich hohen Respekt vor den Fähigkeiten des Teams meines Trainerkollegen Köhrmann. Der WHV zeichnet sich durch ein ausgesprochen diszipliniert auftretendes Kollektiv aus, das obendrein über einige Akteure verfügt, die auch schon mal ein Spiel über das Gemeinsame hinaus nahezu allein entscheiden können." Die Wölfe sind also gewarnt und werden die Gäste keinesfalls unterschätzen.

17:00 Uhr: EHV Aue - Bergischer HC

In der Erzgebirgshalle kommt es heute zum Duell zwischen dem Tabellensechzehnten EHV Aue und dem unangefochtenen Ligaprimus Bergischer HC, der in dieser Saison auswärts noch keinen einzigen Zähler abgegeben hat. Während die Auer zuletzt zweimal die Punkte teilen mussten und sich nach wie vor mitten im Abstiegskampf befinden, können die Verantwortlichen des BHC die Planungen für die „stärkste Liga der Welt“ weiter intensivieren. Nach 25 Siegen und nur zwei Niederlagen führt die Mannschaft aus dem Bergischen Land die Tabelle mit sieben Punkten Vorsprung klar und souverän vor Bietigheim an. Alles Gründe, warum der abstiegsbedrohte EHV Aue heute in eigener Halle als krasser Außenseiter aufläuft. Führt man sich allerdings das Hinspiel vor Augen, wirken die Vorzeichen der Partie plötzlich nicht mehr so eindeutig. Zur Pause stand es damals 16:16, und nach 53. Minuten 25:25. Einzig in den Schlussminuten konnte sich der Favorit absetzen und das Spiel letztlich mit 31:27 für sich entscheiden. "Der BHC ist die Übermannschaft der Liga, auf allen Positionen zwei- oder dreifach stark besetzt. Da gibt’s eigentlich keinen Schwachpunkt", sagt Aue-Trainer Stephan Swat. Aus diesem Grund wollen sich die Gastgeber voll auf sich und ihre eigenen Stärken konzentrieren. "Experimente bringen da gar nichts, so ein Team lässt sich höchstens mal ganz kurz überraschen. Wir müssen unser Spiel machen – und das möglichst überragend, um überhaupt eine Chance zu haben. Es bleibt abzuwarten, ob die "Mission ärgern" des EHV Aue Erfolg hat und der Traum von einer Sensation vielleicht wahr wird.

17:00 Uhr: Eintracht Hildesheim - TuSEM Essen

Nun zählt es für Eintracht Hildesheim. Nachdem der Tabellenvorletzte zuletzt fünfmal in Folge gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenregion spielte, geht es in den kommenden Wochen meist gegen die direkten Konkurrenten aus den unteren Regionen. Den Anfang macht die Partie gegen TuSEM Essen. Die Essener konnten am vergangenen Freitag mit dem ersten Sieg im Jahr 2018 genau jenes Erfolgserlebnis verbuchen, wonach sich die Hildesheimer so sehnen. Die Gastgeber sind seit satten zehn Spielen sieglos, konnten in dieser Zeit nur zwei Punkte sammeln. Höchste Zeit für einen Befreiungsschlag. "Wir sind uns der Situation absolut bewusst und werden alles dafür tun, am Sonntag endlich wieder einen Sieg zu erkämpfen", sagt Eintracht-Allrounder Chris Meiser vor der Partie. Und auch Trainer Gerald Oberbeck gibt eine klare Marschroute für die 60 Minuten gegen Essen vor: "TuSEM hat eine starke und ausgewogene Mannschaft, aber wir müssen voll dagegenhalten und wir müssen gewinnen." Die bisherigen Duelle der Teams in dieser Spielzeit dürfte den Hausherren allerdings Mut machen. In der ersten Pokalrunde gab es einen 24:21-Erfolg der Hildesheimer, das Hinspiel in Essen endete 30:30. Die Gäste aus Essen wollen in Hildesheim die Chance nutzen, ihr Polster zu den Abstiegsrängen zu vergrößern und gleichzeitig den Anschluss an das Tabellenmittelfeld zu halten. Nach dem 28:24-Heimsieg über Dessau dürften die jungen TuSEM-Spieler ordentlich Selbstvertrauen mit nach Hildesheim bringen. Treu bleibt dem TuSEM das Verletzungspech. Carsten Ridder zog sich gegen Dessau eine Fraktur des 1. Mittelhandknochens zu und fällt für den Rest der Saison aus.

17:00 Uhr: HSG Nordhorn-Lingen - SG BBM Bietigheim

Die Partie zwsichen der HSG Nordhorn-Lingen und der SG BBM Bietigheim stellt das Topspiel des Sonntags dar. Eine Serie von zuletzt sechs Siegen in Folge verschaffte den Handballern der SG BBM Bietigheim auf dem zweiten Tabellenplatz der 2. Liga etwas Distanz zu den Verfolgern. Mit einem Auswärtssieg könnte der Vorsprung auf den drittplatzierten VfL Lübeck-Schwartau gar auf sechs Punkte ausgebaut werden. Die Planungen für die "stärkste Liga der Welt" könnten dann langsam beginnen. Die Aufgabe in Nordhorn, aktuell Tabellensiebter, dürfte aber alles andere als leicht werden. Die Mannschaft von Trainer Heiner Bültmann gewann sechs ihrer letzten acht Spiele und will in der Tabelle weiter nach oben klettern. "Ich rechne mit einem umkämpften Spiel, so wie es in den letzten Jahren gegen Nordhorn eigentlich immer der Fall war", gibt Hartmut Mayerhoffer zu Protokoll. Der Trainer der SG BBM weiß um die Stärken der HSG Nordhorn-Lingen. "Das ist eine spielstarke, physisch starke und vor allem super eingespielte Truppe. Ein Kader, der die Qualität hat, vorne mitzuspielen". Die Bietigheimer Handballer werden in der Emsland Arena äußerst selsbtbewusst auftreten können, so liegt die letzte Niederlage in fremder Halle lange zurück. Mitte November unterlag man in Wilhelmshaven. Besonders in der Crunchtime kann der Aufstiegsaspirant immer wieder an die Leistungsgrenze gehen und dann auch enge Spiele für sich entscheiden. Dann wollen aber auch die Nordhorner zur Stelle sein.

Foto: Wolf