13.05.2018  2. HBL

Noch mehr Derbys, noch mehr Spannung

Weitere vier Spiele in der Zweiten Handball-Bundesliga hält der Sonntag für alle Fans bereit. Darunter auch zwei Derbys in denen es um das Prestige, aber auch um wichtige Punkte im Kampf um den Ligaverbleib geht. Ab 16:30 Uhr biegt der 35. Spieltag auf die Zielgerade ein. Alle Spiele und die wichtigsten Infos gibt es wie immer im Liveticker.

16:30 Uhr: VfL Lübeck-Schwartau – Bergischer HC

Der Bergische HC spielt bislang eine Saison der Superlative! Mit 64:4 Punkten steht das Team von Sebastian Hinze unangefochten an der Tabellenspitze der Zweiten Handball-Bundesliga und erfüllte die Mission direkter Wiederaufstieg bereits frühzeitig. Trotzdem: Ausruhen will man sich beim BHC vor dem Saisonende nicht, stattdessen wollen sich die Löwen einen weiteren Rekord schnappen. Bisher verloren die Blau-Weißen noch kein Auswärtsspiel. Doch die anstehende Partie beim VfL Lübeck-Schwartau wird noch einmal ein richtiger Härtetest. Schließlich waren es die Hansestädter, die als erstes Team dem BHC eine Niederlage zufügen konnten.  „Es ist sicherlich körperlich die stärkste Mannschaft in der Liga, die mit einem Torwart-Abwehr-Paket und dem Rückraum beeindruckt. Den ein oder anderen wird man sicherlich auch noch in der ersten Liga sehen“, weiß BHC-Trainer Sebastian Hinze um die Stärken des VfL.

Im Lager der Lübecker ist die Stimmung vor dem Duell mit dem Meister ebenfalls positiv. Momentan rangiert das Team von Trainer Torge Greve auf dem dritten Tabellenplatz. Mit einem erneuten Coup gegen den BHC würde der VfL diesen Platz verteidigen. „Wir haben nichts zu verlieren. Wir gehen als Außenseiter in das Spiel. Gegen solche Mannschaften ist man immer doppelt motiviert. Wir wollen Spaß haben, den BHC ärgern und zu Fehlern zwingen. In unserer Halle können wir sowieso jeden schlagen“, gibt sich Linksaußen Thees Glabisch vor dem Duell angriffslustig. Geschenke werden am Muttertag in Lübeck also nicht verteilt.

17:00 Uhr: TuSEM Essen – ASV Hamm-Westfalen

Derbytime in Essen! Der heimische TuSEM empfängt den ASV Hamm-Westfalen zum Duell. Beide Teams lieferten in dieser Saison gute Leistungen ab. Essen steht auf zehnten Tabellenplatz, der ASV rangiert sogar auf dem sechsten Platz und schnupperte während der Saison sogar an den Aufstiegsplätzen. TuSEM-Trainer Jaron Siewert erwartet daher standesgemäß eine schwere Aufgabe für sein Team: „Mit Hamm erwartet uns am Sonntag ein sehr starker Gegner, gegen den wir im Hinspiel auswärts einen Punkt geholt haben und eine gute Leistung gezeigt hatten. Beim Heimspiel sollen nun beide Zähler auf unserem Konto landen. Dafür müssen wir in der Abwehr, insbesondere im Zusammenspiel mit den Torhütern, wieder aggressiver agieren und kompromissloser sein als zuletzt gegen Eisenach. Im Angriff wollen wir etwas disziplinierter agieren als in den letzten beiden Partien, um den Gegner nicht die Tempogegenstöße zu ermöglichen. Für die letzten drei Heimspiele werden wir nochmal lautstarke Unterstützung benötigen, um den 10. Platz zu verteidigen.“

Der ASV reist mit einer Menge Rückenwind aus den letzten Spielen zum Derby. Vier Partien in Serie konnten die Westfalen gewinnen. Damit stehen jetzt 44:24 Punkte auf dem Konto der Mannschaft von Kay Rothenpieler. In den kommenden Spielen ist noch der Angriff auf den dritten Platz möglich, den momentan der VfL Lübeck-Schwartau mit zwei Zählern mehr innehat. Ein Sieg gegen Essen ist dafür aber Pflicht, denn im Verfolgerfeld geht es enorm eng zu.

17:00 Uhr: Dessau-Rosslauer HV 06 – ThSV Eisenach

Der ThSV Eisenach hat den Abstiegskampf angenommen! Acht Punkte sind in dieser Saison noch zu vergeben, zwei Zähler Rückstand hat der ThSV auf das rettende Ufer vor dem Derby gegen den Dessau-Rosslauer HV. „Mit dem 32:24-Sieg über TuSEM Essen haben wir den ersten Schritt vollzogen. Der zweite muss nun folgen“, weiß Eisenachs Trainer Arne Kühr, dass seine Mannschaft im Lokalduell unter Zugzwang steht. Doch die Zahlen sprechen vor der Partie nicht für Eisenach. Die vergangenen drei Duelle gingen an den DRHV, dessen Trainer Uwe Jungandreas sich dennoch nicht in der klaren Favoritenrolle sieht: „Nach einer überragenden Hinrunde lieferten wir vorsichtig ausgedrückt - eine weniger gute Rückrunde ab, gewannen nur noch die Spiele, die wir gewinnen mussten, um fünf Tage vor Saisonende den Klassenerhalt gesichert zu haben.“ Doch Derbys haben ihre eigenen Gesetze: Bereits im Hinspiel sahen die Zuschauer ein mitreißendes Spiel. Am Ende siegte Dessau mit 31:28. „Der Dessau-Roßlauer HV gewinnt seine Spiele vielfach über Fitness, Kraft und Laufen, also über Athletik“, weiß Arne Kühr um die Stärken seines Gegners. Für sein Team heißt es physisch dagegen zu halten, Dessau zu Fehlern zu zwingen und am Ende die Nerven zu behalten. So kann auch mit Schützenhilfe der anderen Teams das Ziel Klassenerhalt noch auf der Zielgeraden geschafft werden.

17:00 Uhr: Eintracht Hildesheim – HG Saarlouis

Während der Abstieg der HG Saarlouis in die Dritte Liga schon besiegelt ist, besteht für Eintracht Hildesheim noch die minimale Chance auf den Verbleib in der Zweiten Handball-Bundesliga. Mit 16 Punkten stehen die Hildesheimer auf dem vorletzten Tabellenplatz und haben schon acht Punkte Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz. Bedeutet: Hildesheim muss alle verbleibenden Spiele gewinnen und auf die Schützenhilfe der anderen Teams hoffen.

Gegen die HG Saarlouis geht es zunächst einmal darum, die beste Leistung an den Tag zu legen. Das gelang beim 29:25-Hinspielsieg schon gut. Aus einer kompakten Abwehr heraus nutzte die Eintracht ihre Chancen und feierte am Ende einen verdienten Sieg. Doch die Saarländer haben trotz des feststehenden Abstiegs in den letzten Wochen eine enorme Leistungssteigerung zeigen können. Knappe Ergebnisse und zuletzt sogar ein Sieg gegen Hagen sind der Beleg für den Aufwärtstrend. Keine leichte Aufgabe also für Eintracht Hildesheim, zumal die Grün-Weißen am Saisonende auch noch mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen haben. Im Spiel gegen Hamm zog sich Kapitän Robin John eine Knieverletzung zu. Andy Simon, Chris Meiser und Adam Papadopulos fallen ebenfalls weiter aus. Trainer Gerald Oberbeck will trotzdem nicht frühzeitig die Flinte ins Korn werfen: „Wir wollen in den letzten Heimspielen versuchen noch einmal alles für unsere Zuschauer zu geben und zu gewinnen. Wir wollen unseren Fans so etwas für die große Unterstützung in der Saison zurückgeben.“

Foto: ThSV Eisenach