03.03.2018  DHB-Pokal

DHB-Pokal - Wetzlar und Stuttgart träumen vom REWE Final Four

Nächster Halt - REWE Final Four 2018? Der HSG Wetzlar und dem TVB 1898 Stuttgart fehlt jeweils nur noch dieser eine Sieg, um den großen Traum wahr zu machen und im Mai im Halbfinale des DHB-Pokals in Hamburg zu stehen. Dabei muss sich die HSG Wetzlar mit der Favoritenrolle anfreunden - doch auch die Stuttgarter können derzeit eine deutlich ansteigende Formkurve vorweisen.

Ausblick

Im ersten DHB-Pokal-Viertelfinale trifft die HSG Wetzlar am Sonntag um 15 Uhr auf den TVB 1898 Stuttgart. Dabei können beide Mannschaften von sich behaupten, mit einem guten Gefühl in die Partie zu gehen. Während die HSG Wetzlar noch immer auf der Euphorie-Welle nach dem erneuten Sieg gegen den THW Kiel reitet, tankten auch die Stuttgarter zuletzt beim Sieg im Abstiegskracher gegen Die Eulen Ludwigshafen und der nachfolgenden, knappen Niederlage gegen den SC Magdeburg Selbstbewusstsein.

Dennoch geht die HSG Wetzlar als Favorit auf einen Einzug ins REWE Final Four in das Viertelfinale. Denn der TVB 1898 Stuttgart rennt - über die gesamte Saison gesehen - seinen eigenen Ansprüchen weit hinterher. Doch von der Tabellensituation in der DKB Handball-Bundesliga will sich in Wetzlar niemand täuschen lassen - gerade weil in einem DHB-Pokal-Spiel nunmal alles möglich ist.

 

Auf der anderen Seite geht TVB-Coach Jürgen Schweikardt davon aus, dass das Spiel für seine Mannschaft noch schwieriger werden wird, als das vergangene gegen Magdeburg. Wetzlar stehe im Mittelfeld der Tabelle, da sei der Pokal jetzt das Spiel des Jahres - die HSG werde alles reinlegen. Eins bleibt klar: Die Zuschauer dürfen sich auf eine heiße Partie freuen, in der beide Mannschaften alles geben werden, um den großen Traum vom Einzug ins REWE Final Four 2018 wahrzumachen. 

Im Fokus

Im Fokus steht am Sonntag wohl die Tagesverfassung des TVB 1898 Stuttgart. Dass die Stuttgarter mit den beiden erfahrenen Weltmeistern Michael Kraus und Jogi Bitter jedem Gegner der Liga gefährlich werden können, zeigten sie bekanntlich am vergangenen Donnerstag gegen den SC Magdeburg. Doch auf der anderen Seite stecken die Stuttgarter nicht zu Unrecht seit geraumer Zeit im unteren Drittel der Tabelle fest. Ein Sieg gegen die favorisierte HSG Wetzlar und der damit verbundene Einzug ins REWE Final Four 2018 würde dem TVB sicherlich auch in der DKB Handball-Bundesliga zusätzlichen Auftrieb verleihen. Doch gegen eine derzeit stark auftretende HSG Wetzlar müssen am Sonntag alle Stuttgarter Räder ineinandergreifen - dann ist auch ein Einzug ins Halbfinale drin.

Zahlen, Daten, Statistiken

Die Favoritenrolle kann die HSG Wetzlar auch mit dem Blick auf die Historie nicht von sich weisen. Die HSG stand dem TVB 1898 Stuttgart in der DKB Handball-Bundesliga bisher fünf Mal gegenüber - und entschied dabei jedes einzelne Spiel für sich. Auch der Blick auf die aktuelle Tabelle spricht klar für einen Sieg der Hausherren. Während der TVB 1898 Stuttgart seit Wochen gegen den Abstieg spielt, befinden sich die "Wetzlarer Jungs" im gesicherten Mittelfeld und haben mit 22 Punkten genau doppelt soviele wie die Stuttgarter. Dass der DHB-Pokal seine eigenen Gesetze schreibt sollte allerdings jedem klar sein - und die letzten beiden Auftritte der Stuttgarter in der DKB Handball-Bundesliga dürften der HSG Wetzlar zumindest einige Sorgenfalten mehr auf die Stirn getrieben haben. Schiedsrichter des ersten Viertelfinals des DHB-Pokals sind Nils Blümel und Jörg Loppaschweski. 

Stimmen zum Spiel

Jürgen Schweikardt (Trainer, TVB 1898 Stuttgart):

... über die vergangene Liga-Partie gegen Magdeburg: „Ich hatte vor dem Spiel die Devise ausgegeben, ins Risiko zu gehen. Dann muss ich auch damit leben, dass manche Dinge nicht funktionieren. Mit einer Niederlage darf man nie zufrieden sein, wohl aber damit, wie wir uns verkauft haben.“ 

... über die Chancen auf einen Einzug ins REWE Final Four: „Wir hoffen auf einen guten Tag. Und wenn Wetzlar nervös wird und sich für uns eine Tür auftut, möchten wir zuschlagen.“

... über seinen Trainerkollegen Kai Wandschneider: „Es ist einfach toll, wie er seit Jahren ein stabiles Team auf die Beine stellt.“

Björn Seipp (Geschäftsführer, HSG Wetzlar):

... über einen möglichen Einzug ins REWE Final Four: „Ich will nicht sagen, dass es eine einmalige Gelegenheit ist, aber der Einzug ins Final Four wäre für uns ein Riesenerfolg und die Krönung der Leistung der letzten Jahr. Es würde mich einfach für die Spieler, für die Trainer und auch für die Region unglaublich freuen, wenn wir das realisieren könnten.“

Kai Wandschneider (Trainer, HSG Wetzlar):

... über den TVB 1898 Stuttgart: „Stuttgart hat mit Mimi Kraus und Jogi Bitter zwei Weltmeister von 2007 dabei. Die beiden wollen sich die Gelegenheit, nochmal nach Hamburg zu fahren, sicher nicht entgehen lassen. Dominik Weiss war im Big-Point-Spiel gegen Friesenheim in der Crunchtime der Spieler, der geführt hat. Und Bobby Schagen auf Rechtsaußen spielt eine sensationelle Saison. In der Mannschaft steckt ganz, ganz viel drin.“

... über die Ligaspiel-Absage gegen Flensburg: „Durch die Absage waren wir am Donnerstagabend wieder zu Hause, und die Spieler haben ihren Schlafrhythmus behalten. Somit können wir am Freitag und Samstag zwei normale Trainingseinheiten in Vorbereitung auf Stuttgart absolvieren.“

Teamvergleich (DHB-Pokal)

HSG Wetzlar:
Weg ins Viertelfinale: HSG Konstanz, HC Elbflorenz 2006, Bergischer HC
Erzielte Tore: 94
Trefferquote: 74%

TVB 1898 Stuttgart:
Weg ins Viertelfinale: HSV Bad Blankenburg, EHV Aue, TBV Lemgo
Trefferquote: 95
Trefferquote: 62%

 

Foto: HSG Wetzlar