04.05.2018  DHB-Pokal

Halbfinale 2: Der Neuling greift nach dem Finaleinzug

Um 17:30 Uhr wird es für die vermeintlichen Underdogs des Rewe Final Four ernst. Erstmals bestreitet die TSV Hannover-Burgdorf ein Halbfinale um den DHB-Pokal. Der Gegner: die HSG Wetzlar. Wer sein Finalticket am Samstag lösen kann, zeigt Sky Sport News HD live ab 17:30 Uhr.

Ausblick:

Für die TSV Hannover-Burgdorf und die HSG Wetzlar ist das Rewe Final Four 2018 das Saisonhighlight. Die Recken schrieben mit dem Einzug in die Pokalendrunde sogar Vereinsgeschichte. Noch nie schafften es die Recken unter die letzten vier Teilnehmer. Auf dem Weg zur diesjährigen Premiere räumten die Niedersachsen echte Schwergewichte des deutschen Handballs aus dem Weg.  Schon im Achtelfinale wartete Titelverteidiger THW Kiel, den die TSV mit 24:22 besiegte. Im letzten Schritt erkämpfte sich das Team von Trainer Carlos Ortega einen knappen 31:30-Sieg gegen Ligakonkurrent FRISCH AUF! Göppingen.

Das Final Four ist die Krönung einer beeindruckenden Saison der Recken. Momentan stehen sie auf dem sechsten Platz in der DKB Handball-Bundesliga und liegen damit voll auf  EHF-Cup-Kurs. Ebenfalls eine historische Leistung!

Doch der Gegner im Halbfinale ist ein harter Brocken. Die HSG Wetzlar ist zwar aufgrund des zehnten Tabellenplatzes  in der Liga laut Papierform der vermeintlich leichteste Gegner, doch im letzten Vergleich siegten die Hessen mit 29:26 gegen Hannover. Auf dem Weg nach Hamburg schalteten die Grün-Weißen die Zweitligisten HSG Konstanz, HC Elbflorenz und den Bergischen HC sowie Bundesligiist TVB 1898 Stuttgart aus. Und eines wissen die Wetzlarer ganz genau - wie man beim Final Four in das Endspiel einzieht. Zwei Mal schafften es die Hessen bisher nach Hamburg (1997 und 2001) und beide Male gelang auch der Einzug ins Finale.

Im Fokus:

Die Architekten des Erfolges stehen in Wetzlar und Hannover an der Seitenlinie! Die Trainer Kai Wandschneider und Carlos Ortega sind massiv am Erfolg ihrer Teams beteiligt. Unter dem Wetzlarer Coach reiften Spieler wie Jannik Kohlbacher und Andreas Wolff zu Europameistern. Grund genug Wandschneider zum Trainer der Saison 2013 und 2017 der DKB Handball-Bundesliga zu wählen. Der Einzug in das Rewe Final Four ist bisher das sportliche Highlight für den gebürtigen Hamburger. In seiner Heimatstadt will er mit der HSG Wetzlar  den großen Coup schaffen.

Doch sein Gegenüber besitzt ebenfalls einen Erfahrungsschatz wie kein Zweiter. Carlos Ortega führte die TSV Hannover-Burgdorf in dieser Saison in die Spitzengruppe der DKB Handball-Bundesliga. Er wurde bereits mit Veszprém drei Mal ungarischer Pokalsieger und Meister. Jetzt will der Spanier, der als Spieler schon sechs Mal die Champions League gewann, mit den Niedersachsen den deutschen Pokal gewinnen.

Zahlen, Daten, Statistiken:

Echte Pokalüberraschungen gab es in den Finals der letzten Jahre selten. Doch in den Halbfinals stellten vermeintliche Underdogs den Favoriten schon häufig vor große Herausforderungen. Bestes Beispiel der Bergische HC, der den SC Magdeburg im Jahr 2016 in die Verlängerung zwang.

Ebenfalls knapp setzte sich auch die HSG Wetzlar bei ihren beiden Teilnahmen an der Pokalendrunde durch. Damals starteten die Hessen noch unter dem Namen HSG Dutenhofen/Münchholzhausen. 1997 zogen sie mit einem 22:20 gegen den VfL Lübeck-Schwartau ins Finale ein, scheiterten jedoch dort deutlich mit 23:18 am TBV Lemgo.

2001 gab es ebenfalls eine Herzschlagentscheidung im Halbfinale. Der Endstand gegen die GWD Minden: 28:27. Es folgte erneut eine deutliche Niederlage im Finale, dieses Mal gegen den VfL Lübeck-Schwartau.

TV-Tipp:

Sky Sport News HD überträgt die Partie live ab 17:30 Uhr.

Foto: Vogler