Altes vom Hexxer: Das böse und das gute Trikot: Von den Anfängen der Werbung im Handball
Folge 8: Geld und Sport – diese Kombination fürchteten die Funktionäre des DHB bis in die Achtziger Jahre wie der Teufel das Weihwasser. Handball sollte ein lupenreiner Amateursport sein, jedenfalls auf dem Papier. „Beschriftung und Aufdrucke auf der Spielkleidung mit Ausnahme der Vereinsnamen und Vereinsemblem sind unzulässig“, hieß es streng in der DHB-Spielordnung, § 22 Ziffer 1.
50 Jahre HBL
Während die Kollegen die Cocktails anpriesen, blieb die Brust von HSV-Rückraumstar Peter Pickel blank. Als DHB-Kaderspieler hätte er sonst die Förderung der Deutschen Sporthilfe und sogar die Olympiateilnahme riskiert. „Das war irre damals, ein ziemliches Durcheinander, aber so war es“, erinnert sich Pickel, der heute im Marketing des TuS Lübbecke wirkt. Ab 1. Januar 1976 verbot der DHB den Vereinen wieder jegliche Trikotwerbung. Aber den Lauf der Zeit stoppten sie nicht. Die Klubs machten weiter Druck, um neue Geldquellen zu erschließen – und im Juli 1979 ließ sich DHB-Präsident Bernhard Thiele erweichen, Trikotwerbung „vorläufig zu dulden“. Der Anfang vom Ende der reinen Lehre im Handball.
Trikotwerbung beim TuS Wellinghofen (Foto: Horstmüller)