06.06.2016  LIQUI MOLY HBL

Berlin entführt die Punkte aus Balingen

Wie schon in der Vorsaison standen sich im letzten Bundesliga-Spiel der Saison 2015/2016 der HBW Balingen-Weilstetten und die Füchse Berlin in der Balinger SparkassenArena gegenüber. Nach tollem Kampf und einem echten Krimi in der Schlussphase mussten sich die Gallier von der Alb am Ende ganz knapp mit 31:32 (13:15) dem Hauptstadt-Klub geschlagen geben. Nationalspieler Fabian Wiede machte mit der Schluss-Sirene den entscheidenden Treffer.

Berlins Vukovic eröffnete das Spiel mit dem ersten Treffer für den Klub-Weltmeister. Fabian Böhm, der den HBW in Richtung Hannover verlässt, ließ sich davon aber nicht beirren und schob Nationalkeeper Silvio Heinevetter den Ball durch die Beine. In der Folge war es Berlins Top-Torjäger Petar Nenadic, der die HBW-Abwehr häufiger vor Probleme stellte und erstmals auf 4:2 für die Gäste erhöhte (6. Minute).  Die Gallier von der Alb ließen sich davon aber keineswegs beeindrucken und glichen dank einer Parade von Peter Johannesson und einem Doppelpack von Dennis Wilke wieder aus – 4:4. Danach war es ein Auf und Ab, bis der HBW dann in der 13. Minute erstmals dank Olivier Nyokas in Führung ging – 7:6 für den HBW. Weil die Berliner jetzt umstellten und auch im Angriff auf neues Personal setzten, nahm HBW-Coach Frank Bergemann die erste Auszeit (14. Minute). Die brachte aber nicht den gewünschten Effekt, trotz Unterzahl drehten die Gäste die Partie wieder zu ihren Gunsten, vor allem Petar Nenadic konnte schalten und walten wie er wollte. Nach 20 Minuten lagen die Gallier von der Alb beim 8:11 erstmals mit drei Toren hinten.

Doch immer wieder bewiesen die Schwaben Comeback-Qualitäten und ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Vor allem in der Offensive ließen sich Strobel & Co. immer wieder etwas Neues einfallen. Ob aus dem Rückraum oder vom Kreis, immer wieder fanden die Bergemann-Schützlinge Lücken und konnten so die Partie bis zur Pause trotz der zwischenzeitlichen „Nenadic-Festspiele“ ausgeglichen gestalten. Letztendlich ging es mit einem 13:15 aus Sicht des HBW in die Pause. Und die Balinger waren auch nach der Pause nicht gewillt, das Handtuch zu werfen. Eine Parade von Johannesson und ein Doppelschlag von Ruß und Böhm gleich zu Beginn der zweiten Hälfte, schon war der Ausgleich wieder perfekt. Und keine Minute später stand sogar die 17:16-Führung für den HBW auf der Anzeigetafel. Die Halle war jetzt endgültig voll da, und die Gallier legten wie entfesselt nach. Beim 19:17 für den HBW nahm Gäste-Trainer Erlingur Richardsson die Auszeit. Aber die Berliner fanden vorerst nicht mehr ins Spiel. Selbst der zuvor so treffsichere Nenadic leistete sich Abspiel- und Abschlussfehler. Erst in der 45. Minute konnten die Gäste eine eigene Überzahl effektiv nutzen und stellten dank eines 4:0-Laufs wieder auf 23:22 für den Klub-Weltmeister. Die zweite Auszeit von HBW-Coach Frank Bergemann war die Konsequenz aus dieser schwachen HBW-Phase. Und die tat den Jungs um Kapitän Martin Strobel sichtlich gut. Stück für Stück kämpften sich die Gallier erneut heran und markierten nach zwischenzeitlichem 3-Tore-Rückstand 4 Minuten vor dem Ende durch Martin Strobel den erneuten Ausgleich – 29:29! Was dann in den letzten 4 Minuten dieses Spiels geschah, war ein einziger Krimi. Johannesson konnte einen technischen Fehler noch ausbügeln und Jannik Hausmann  per Heber wieder ausgleichen. Auch Wiede und erneut Böhm auf der anderen Seite trafen souverän. Dann kam der entscheidende Moment, der dieses Spiel entschied. 4 Sekunden vor Schluss täuschte Nenadic einen Wurf an, spielte aber ab auf Nationalspieler Fabian Wiede, und der schweißte den Ball mit der Schluss-Sirene zum entscheidenden 32:31 in die Maschen.

Letztendlich konnten die Gallier von der Alb am Ende aber mit dem Auftritt zufrieden sein. „Wir hatten wie schon im letzten Heimspiel ab der 43. Minute einen Bruch im Spiel. Diesmal sind wir es aber ein bisschen anders angegangen und haben uns toll zurückgekämpft. Schade, dass es am Ende nicht noch wenigstens zu einem Punkt gereicht hat“, zeigte sich HBW-Coach Frank Bergemann nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft zum Saisonabschluss. Nach dem Spiel konnte bei den Berlinern vor allem Petar Nenadic jubeln, der sich mit seinen 11 Toren gegen den HBW die Torjäger-Kanone in der DKB Handball-Bundesliga sichern konnte. Jetzt geht es für beide Mannschaften aber erstmal in den verdienten Urlaub. Trainingsauftakt beim HBW in die neue Saison 2016/2017 ist dann am 11. Juli 2016.

Quelle: HBW Balingen-Weilstetten