03.09.2015  LIQUI MOLY HBL

Kantersieg zur Heimpremiere: Löwen schlagen Aufsteiger Eisenach

Die Rhein-Neckar Löwen haben das erste Heimspiel der neuen Spielzeit in der Handball-Bundesliga gewonnen. Durch den zweite Sieg im zweiten Spiel der Saison erobern sich die Löwen die Tabellenspitze zurück. Am Mittwochabend siegten die Badener gegen den ThSV Eisenach in der SAP Arena vor 5165 Zuschauern mit 39:25 (21:11).

Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen saß nach der Partie zufrieden und entspannt auf dem Podium der Pressekonferenz. „Ich bin mit meiner Mannschaft sehr zufrieden, wir haben am Anfang ein paar Fehler im Angriff gemacht und Eisenach so zu Gegenstößen eingeladen. Aber ansonsten waren wir sehr souverän“, sagte der Übungsleiter der Löwen. Und Lars Lamadé, der Manager der Löwen, fügte an: „Für das erste Heimspiel war es eine sehr konzentrierte Leistung, die Zuschauer haben es sicherlich nicht bereut, hier gewesen zu sein. Wir haben in den nächsten Wochen einige Heimspiele, dafür war unser Auftritt heute eine sehr gute Werbung.“
 
Anlaufschwierigkeiten hatten die Löwen im ersten Heimspiel in der Mannheimer SAP Arena nach der Sommerpause keine. Die Badener hatten den Gegner aus Thüringen von Beginn an im Griff. Dank einer sehr guten Abwehrleistung konnten die Gastgeber auch die eine oder andere Schwäche im Angriff kaschieren, unterlief ihnen doch in der ersten Hälfte der eine oder andere Fehlwurf und Fehlpass zu viel. Agierten die Löwen jedoch konzentriert, waren die Gäste, die sich im Angriff über weite Strecken der Partie erschreckend harmlos präsentierten, nur ein Spielball der Gelbhemden. „Wir haben heute richtig Spaß gehabt“, sagte Kim Ekdahl du Rietz. „Wir haben zu Beginn sehr ängstlich agiert“, monierte hingegen Gäste-Trainer Vellimir Petkovic.
Die Eisenacher Angriffe stoppten meistens schon zwischen den Abwehrarmen der Löwen-Spieler, Torwart Mikael Appelgren, der sein Bundesliga-Startsieben-Debüt bei den Löwen feierte, musste meistens gar nicht erst eingreifen. Zudem hielt er schon bis zur Pause sechs Bälle (insgesamt 13 Paraden), darunter einen Siebenmeter. Nach 20 Spielminuten waren den Gästen gerade einmal vier Treffer gelungen. Nur in der Phase zwischen der 23. und 29. Spielminute wackelte die Löwen-Abwehr das eine oder andere Mal. Den Gästen gelangen in dieser Phase fünf Treffer. „Da war ich mit der Abwehrleistung nicht zufrieden“, sagte Jacobsen.
 
Bis auf neun Fehlwürfe und den einen oder anderen unnötigen Fehlpass agierten die Löwen im Angriff stark – da half auch die Umstellung von Eisenachs Trainer Vellimir Petkovic auf eine offensivere Deckungsvariante nach rund einer Viertelstunde nichts. Fast die Hälfte der 21 Treffer in der ersten Hälfte erzielten die Löwen dabei durch Tempogegenstöße, die von Ballgewinnen oder Paraden von Appelgren eingeleitet wurden. Auch das Zusammenspiel mit dem neuen Kreisläufer Rafael Banea klappte bestens. Der Spanier erzielte in der ersten Halbzeit vier Treffer und holte einen Siebenmeter heraus.
Banea hatte also einen großen Anteil daran, dass sich die Badener in der ersten Hälfte von 4:3 (8.) über 11:4 (16.) bis zur Pause auf zehn Treffer absetzen konnten. Das 21:11 erzielte Uwe Gensheimer Sekunden vor dem Pausenpfiff per Tempogegenstoß mit seinem bis dahin bereits achten Treffer (davon zwei Siebenmeter). „Wir wollten einen offensiven Handball spielen, aus einer guten Abwehr heraus viele schnelle Gegenstöße laufen“, sagte Marius Steinhauser: „Ich denke, dass ist uns gelungen.“
 
In der zweiten Halbzeit war die Spannung aufgrund des deutlichen Vorsprungs aus der Partie draußen, das merkte man auch dem Spiel der Löwen an, vor allem in der Abwehr. Die Badener verteidigten längst nicht mehr so konsequent wie über weite Strecken der ersten Hälfte. Die Folge: Eisenach kam nun deutlich leichter zu Abschlüssen und auch zu Torerfolgen, alleine sechs in den ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs. „Nach vorne haben wir eigentlich das ganze Spiel gut gespielt, in der Abwehr hatten wir zu Beginn der zweiten Halbzeit ein paar Probleme“, sagte du Rietz.
 
Offensiv agierten die Löwen aber weiterhin mit Biss, sodass der Vorsprung zu Beginn der zweiten Hälfte immer so um die zehn Tore pendelte, wobei die Badener beim 27:16 durch Harald Reinkind (40.) erstmals mit elf Treffern führten. Später dann auch mit zwölf und 13 Treffern. Am Ende waren es beim 39:25-Erfolg sogar 14 Treffer Vorsprung für die Gastgeber, die an der 40-Tore-Marke kratzten. „Zu Beginn der zweiten Hälfte ist das Spiel etwas dahingeplätschert, zum Schluss haben wir uns wieder gefangen“, sagte Löwen-Co-Trainer Oliver Roggisch.
 
Durch den deutlichen Vorsprung konnte Jacobsen einige Spieler schonen, wartet auf die Löwen in den kommenden Wochen doch ein knüppelhartes Programm mit vielen, vielen Spielen – vor allem auf die Akteure, die zudem noch in der Nationalmannschaft spielen wie Patrick Groetzki und Uwe Gensheimer. Der Kapitän etwa durfte den gesamten zweiten Durchgang entspannt von der Bank verfolgen, Groetzki leistete ihm die letzten 20 Minuten der Partie Gesellschaft. „Das Schonen der Spieler war sehr wichtig in Bezug auf das schwere Spiel am Sonntag in Magdeburg“, sagte Jacobsen.
Rhein-Neckar Löwen: Stanic (n.e.), Appelgren –  Schmid (5/2), Gensheimer (8), Kneer (1), Sigurmannsson (1/1), Banea Gonzalez (4), Larsen (3), Reinkind (3), Guardiola (2), Steinhauser (2), Groetzki (2), Ekdahl du Rietz (4), Petersson (4)
 
ThSV Eisenach: Verkic, Redwitz – Wöhler (3), Luther, Celica (3), Ragnarsson (3), Schliedermann, Hansen (3), Urban (2), Holzner (2), Heinemann (1/1), Koloper (2), Valiullin (3), Criciotoiu (3)
 
Quelle: Rhein Neckar Löwen
 
Bild: Binder