04.10.2015  LIQUI MOLY HBL

Generalprobe geglückt - Löwen schlagen TuS Nettelstedt-Lübbecke

Die Rhein-Neckar Löwen haben die Generalprobe für das Topspiel gegen den THW Kiel am Mittwochabend erfolgreich gemeistert. Der Deutsche Vizemeister besiegte am Samstagabend vor 5164 Zuschauern den TuS Nettelstedt-Lübbecke souverän mit 32:20 (19:12).

Die Badener gehen damit mit 16:0 Punkten in die Partie mit dem Deutschen Meister. Die Kieler, die am Samstagnachmittag in der VELUX EHF Champions-League die SG Flensburg-Handewitt mit 27:23 schlugen, liegen damit vor der mit Spannung erwarteten Partie vier Punkte hinter den Löwen auf Tabellenrang zwei. „Es ist heute gut gelaufen und wir freuen uns jetzt natürlich auf das Spiel gegen Kiel“, sagte Harald Reinkind. Und Löwen-Geschäftsführer Lars Lamadé meinte: „Ich hatte Angst, dass die Gedanken schon beim Mittwoch sind, aber die Mannschaft das gut gelöst, wir haben uns eine gute Ausgangssituation geschaffen.“ Die Löwen zeigten sich in der Offensive gut gerüstet für das Spiel gegen die Norddeutschen. Vor allem der Rückraum traf gegen den Tabellenletzten der Bundesliga fast nach Belieben. Reinkind und Mads Mensah Larsen hatte jeweils fünf Treffer, Spielmacher Andy Schmid zwei Tore bis zur Halbzeit erzielt. Die Gäste-Abwehr machte es dem Löwen-Rückraum aber oftmals auch (zu) einfach. Die Spieler der Badener konnten zumeist unbedrängt aus neun, zehn Metern werfen. Weil auch Uwe Gensheimer seine drei Siebenmeter traf und der Kapitän ebenso wie sein „Gegenüber“ auf der Außenposition, Patrick Groetzki, jeweils einmal von Außen und einmal per Tempogegenstoß erfolgreich war, kamen für die Gelbhemden bis zum Seitenwechsel bei 23 Wurfversuchen 19 Treffer zustande. „Der Angriff war in der ersten Hälfte hervorragend“, so Trainer Nicolaj Jacobsen.

Was den Übungsleiter an der Seitenlinie allerdings ein uns andere Mal zum Toben brachte, war das Abwehrverhalten seiner Mannschaft. Das war in den ersten zehn Minuten noch sehr gut, die Gäste hatten gegen die gut stehende 6:0-Deckung große Probleme, überhaupt zum Abschluss zu kommen. So führten die Löwen nach rund zehn Minuten mit 7:2 (Jacobsen: „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, das hat uns Sicherheit geben“) – und es hatte den Anschein, als wenn die Gastgeber die Ostwestfalen schon bis zum Seitenwechsel mehr als deutlich distanzieren würden. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit offenbarten die Löwen allerdings kleine Schwächen in der Abwehr. In der 6:0-Variante – vor allem aber ab der 15. Minute in der offensiven 3:3-Formation. Lübbecke kam somit immer wieder zu Treffern, hebelte vor allem die 3:3-Variante, an der sich der FC Barcelona vor zwei Wochen noch die Zähne ausgebissen hatte, ein ums andere Mal aus. Die Löwen konnten sich somit nicht weiter als auf 13:7 (22.) absetzen. Im Gegenteil: Nettelstedt-Lübbecke kam kurz vor der Pause sogar auf vier Treffer heran (9:13, 10:14). „Mit der 6:0-Abwehr war sich sehr zufrieden“, meinte Jacobsen: „Die 3:3-Formation war anfangs zu unkonzentriert, wir haben zu viele leichte Fehler gemacht. In der zweiten Hälfte war das besser.“ Erst mit einem energischen Schlussspurt und zwei Treffern von Gensheimer setzten sich die Badener bis zum Seitenwechsel auf 19:12 ab. Zudem zeigte Löwen-Torwart Mikael Appelgren zwei seiner vier Paraden des ersten Durchgangs in der Schlussphase.

32:20-Sieg gegen TuS N-Lübbecke: Die besten Tore seht ihr hier im Video: #LoewenLive #1team1ziel

Posted by Rhein-Neckar Löwen on Samstag, 3. Oktober 2015

 

Nach der Pause lief es bei den Gelbhemden dann in der Offensive nicht mehr ganz so gut wie noch im ersten Durchgang. Die Gastgeber ließen die eine oder andere gute Möglichkeit ungenutzt. Es dauerte bis zur 39. Spielminute, bis die Löwen ihr zweites Tor in der zweiten Hälfte erzielten. Der Vorsprung der Badener war bis dahin allerdings nicht geschrumpft. Im Gegenteil, Groetzki hatte zum 31:13, und damit zur ersten Acht-Tore-Führung der Partie getroffen, weil bei den Löwen nun die Abwehr sehr sicher stand und dahinter Appelgren immer besser wurde. Der Schwede wehrte in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte vier Bälle ab, kam insgesamt auf 15 Paraden. Zumindest die Abwehr-Leistung im zweiten Durchgang war also schon mal Kiel-würdig. Und Jacobsen sagte: „Nur 20 Gegentore sind hervorragend, was auch daran liegt, das Appelgren hat sehr gut gehalten.“

Nach dem Treffer von Gensheimer mit einem sehenswerten Dreher von der Außenposition zum 25:15 (45.), begannen bei den Löwen in den letzten zehn, 15 Spielminuten quasi schon die Vorbereitungen auf das Spiel gegen Kiel. Patrick Groetzki durfte sich schonen, für ihn kam Marius Steinhauser, der zuletzt angeschlagene Alexander Petersson (Leistenprobleme) mischte mit, und Hendrik Pekeler ersetzte in der Abwehr Stefan Kneer und spielte in der Schlussphase dann anstelle von Rafael Banea auch am Kreis. „Ich bin zufrieden, dass wir nicht nachgelassen haben, sondern mit Druck über 60 Minuten weitergespielt haben“, sagte Jacobsen. Steinhauser erhöhte dann auch erstmals auf elf Treffer Unterschied (30:19/55.), Du Rietz auf zwölf, erneut Steinhauser auf 13 gegen Gäste, bei denen immer weniger zusammenlief, die aber kurz vor dem Ende der Partie immerhin noch ihren 20. Treffer erzielen konnten. „In der Schlussphase haben wir zu viele Chancen nicht genutzt, was zu einer deutlichen Niederlage führte. Es ist schon eindrucksvoll wie die Löwen diese Saison spielen“, urteilte Gäste-Trainer Goran Suton. Das gilt es jetzt auch gegen Kiel zu zeigen.

Rhein-Neckar Löwen: Stanic (n.e.), Appelgren –  Schmid (2), Gensheimer (9/6), Kneer, Sigurmannsson (n.e.), Banea Gonzalez, Larsen (5), Reinkind (6), Guardiola, Steinhauser (4), Groetzki (3), Ekdahl du Rietz (3), Petersson, Pekeler

TuS N-Lübbecke: Blazicko (ab 24.), Stok – Herth, Bechtloff (1), Langhans (1), Tauabo, Pieczkowski, Lazovic (2), Suton (3), Schlagen (3/3), Schöngarth (2), Borozan (7), Klimek (1), Remer

Trainer: Nikolaj Jacobsen – Goran Suton; Schiedsrichter: Sebastian Grobe/Adrian Kinzel

Zuschauer: 5164; Strafminuten: 2/8; Siebenmeter: 6/6 - 4/3 Herth scheitert an Appelgren

Zeitstrafen: Du Rietz (2) - Klimek (2), Pieczkowski (2), Borozan (4)

Spielfilm: 5:1 (8.), 9:5 (16.), 13:7 (21.), 14:10 (23.), 19:12 (Hz.), 22:14 (42.), 25:15 (45.), 28:19 (54.), 32:19 (58.), 32:20 (Ende)

Beste Spieler: Gensheimer, Reinkind, Appelgren - Borozan.

Quelle: Rhein-Neckar Löwen

Bild: Binder