22.05.2016  LIQUI MOLY HBL

Flensburg gewinnt deutlich gegen Eisenach

Die SG Flensburg-Handewitt schlug am Nachmittag den ThSV Eisenach mit 35:18 (16:6) und übernahm zumindest für eine Nacht die Tabellenspitze der DKB Handball-Bundesliga. „Wir haben unsere Arbeit gut gemacht“, lobte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Die Mannschaft hat von Anfang an gezeigt, dass sie bereit ist, Vollgas zu geben.“ SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke ergänzte: „Zum selben Zeitpunkt der letzten Saison hatten wir 18 Minuspunkte, jetzt sind es nur neun. Das unterstreicht, mit welcher Courage und mit welchem Einsatz die Mannschaft bisher durch die Saison gegangen ist.“

„Auf in den Kampf“ – die SG Hymne sorgte wie immer für einen Gänsehaut-Moment in der FLENS-ARENA. Doch diesmal garnierte Hallenmoderator Michael „Holzi“ Holst den Einlauf der Mannschaft mit einem Sonder-Kommentar: „Derby-Sieger SG Flensburg-Handewitt!“ Eine besondere Ehrung gab es für Jim Gottfridsson, der für seinen 100. SG Einsatz in Kiel einen Blumenstrauß von Dierk Schmäschke erhielt. Der Schwede kurbelte zusammen mit Kentin Mahé den Angriff an. Im rechten Rückraum startete Johan Jakobsson, der den ersten Treffer des Tages erzielte. In der Anfangsphase schlichen sich ein paar Fehlwürfe ein, die Dominanz der SG war aber bereits früh eindrucksvoll. 

Vor dem Gehäuse entwickelte sich zunächst ein „J-Tag“: Jim Gottfridsson und Johan Jakobsson besorgten bis zum 5:1 die Torausbeute im Alleingang. Dann konterte Anders Eggert, und Bogdan Radivojevic, der zum 100. Mal für die SG auflief, erhöhte auf 7:2. Die Eisenacher agierten zahm vor der guten SG Deckung. Mattias Andersson bekam relativ wenig zu tun und bewegte sich zeitweise bei seinen Paraden oberhalb der 70-Prozent-Marke. „Mein Team hatte einen Riesenrespekt vor dem Gegner“, beobachtete ThSV-Coach Gennadij Chalepo. „Auch die Höhe der Niederlage war heute verdient.“ Kentin Mahé kegelte den Ball zum 9:2 in die Maschen. Der ThSV nahm sein erstes Team-Timeout, am Trend änderte sich nichts. Der eingewechselte Thomas Mogensen bediente Anders Eggert, der von Linksaußen abschloss. Petar Djordjic mischte nun mit und markierte das 12:2. Da waren 21 Minuten gespielt, und die Rollen mehr als klar verteilt. Über dem Kreis kam Eisenach zu einigen Treffern. Die SG marschierte aber weiterhin souverän zum nächsten Heimsieg, obwohl die Chancen-Verwertung nicht immer berauschend war. „Natürlich passieren ein paar Fehler“, erklärte Ljubomir Vranjes. „Wir hatten uns zudem vorgenommen, viel zu laufen und auch etwas Risiko zu gehen.“ Kentin Mahé, Jim Gottfridsson und Holger Glandorf bestückten zu Beginn der zweiten Hälfte die zweite Reihe. Kresimir Kozina ackerte nun am Kreis. Bogdan Radivojevic eröffnete den Torreigen mit einem schönen Wurf vom rechten Flügel. Die „Hölle Nord“ erlebte weiterhin „Einbahnstraßen-Handball“. Holger Glandorf lochte zum 21:7 ein und drehte mit seiner bekannten Jubel-Geste ab. Gegentore beantworte die SG mit schnellen Gegenstößen. Die Eisenacher trafen nun besser, hatten aber bei einem Distanzwurf vom eigenen Wurfkreis Pech, als der Ball zwar über den zurückeilenden Jim Gottfridsson segelte, aber auch am SG Gehäuse vorbeiflog. Kevin Møller stand nun hinter der 6:0-Deckung, die in der Schlussphase zu einer 5:1-Formation mutierte. Kentin Mahé betätigte sich als vorgezogene Spitze. Den Eisenachern glücke zwar ein Kempa-Trick, insgesamt blieb das Torewerfen aber eher die Domäne der SG. „In der zweiten Hälfte lief es besser“, erkannte Gennadij Chalepo. „Viel gibt es zu diesem Spieler aber  nicht zu sagen.“ 17 Treffer Vorsprung – das war der höchste Sieg der Saison. Entsprechend wurde nach dem Schlusspfiff mit den Fans gefeiert, die noch viele stimmungsvolle Glückwünsche für den jüngsten Derby-Sieg parat hatten. Ob die Tabellenspitze auch nach dem morgigen Spiel der Rhein-Neckar Löwen in Wetzlar noch Bestand hat? Dierk Schmäschke: „Ich sage ja. Aber ich bin auch als Optimist bekannt. So oder so wird die Saison erst nach dem letzten Spieltag entschieden sein.“

Quelle: SG Flensburg-Handewitt