22.04.2015  LIQUI MOLY HBL

Glücklicher Sieg: Füchse siegen knapp gegen Schlusslicht Bietigheim

Die Füchse Berlin haben in der Handball-Bundesliga einen Punktverlust gegen Schlusslicht SG Bietigheim gerade noch abgewendet. Der über weite Strecken unter seiner Normalform spielende Pokalsieger besiegte die Schwaben am Dienstagabend mit 33:32 (18:17) und sicherte sich zwei wichtige Punkte im Kampf um den Europapokalstartplatz fünf.

Das Ligaspiel gegen den Tabellenletzten sollte für die Füchse Berlin als Warmmacher für das REWE Final Four gelten. Doch die Mannschaft, die zunächst heiß lief, war die SG BBM Bietigheim und spielte frei auf. Tim Dahlhaus und Dominik Schmid sorgten mit ihren Treffern für die frühe Führung, ehe Paul Drux in der fünften Minute den ersten Treffer für die Füchse markierte. Mehr als zehn Minuten vergingen, bis die Hausherren in das Spiel fanden. Besonders die Einwechslung von Evgeni Pevnov an den Kreis belebte die Offensive. Er war es auch, der nach 13 Minuten per Doppelschlag zum 6:4 traf und den ersten Vorsprung herausholte.
Allerdings schlossen die Füchse einige Angriffe zu früh ab oder suchten schnell einen riskanten Pass, der durch Bietigheims Defensive abgefangen wurde. Doch auch Bietigheim riskierte, unter anderem mit einem Kempaversuch auf Roko Praznik, der allerdings den gewagten Ball knapp am Pfosen vorbei setzte. Dies bestrafte dann letztendlich doch auf der anderen Seite Pavel Horak mit einem platziertem Rückraumwurf. Nachdem Silvio Heinevetter seine dritte Parade gelang, konnten sich die Füchse sogar absetzen. Iker Romero war der Nutznießers des Ballgewinns und erhöhte auf 10:7, wodurch Gästetrainer Mayerhoffer sofort die erste Auszeit der Partie nahm. 
 
Bietigheim ging nun wieder früher auf den Ballführenden. Dies ermöglichte allerdings auch Freiräume für die Füchse, die mit verbessertem Kombinationsspiel überzeugten. Konstantin Igropulo hatte die Übersicht und fand Pevnov am Kreis, der nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den Siebenmeter verwandelte Fredrik Petersen zur Vier-Tore-Führung. Diese hatte allerdings nur kurzzeitig Bestand, Bietigheim blieb vor allem im Rückraum gefährlich und stand durch Treffer von Romas Kirveliaviavicious und Christian Schäfer kurz vor dem Anschlusstreffer.
Horak entschärfte kurzzeitig die Lage, aber die nötige Ruhe vor den Angriffen der Baden-Württemberger blieb aus. Kirveliaviavicious hatte auf der halblinken Position oftmals freie Bahn und stellte seine Klasse mit fünf Treffern im ersten Durchgang unter Beweis. Auf Seiten der Füchse rettete mehrmals Kapitän Iker Romero heikle Situationen und führte seine Mannschaft zum knappen 18:17-Halbzeitstand. 
 
Nach dem Seitenwechsel begannen die Füchse mit variabler und offensiver 6:0-Deckung, sodass mit viel Laufarbeit die Bietigheimer gestört und mehrfach der Ballbesitz erkämpft wurde. Doch die Aufholjagd der Gäste, die sich bereits im ersten Durchgang andeutete, setzte sich fort. Dominik Schmid war abermals aus dem Rückraum erfolgreich und erzielte den Ausgleich zum 24:24. Petr Stochl wechselte nach einer Dreiviertelstunde für Silvio Heinevetter ins Tor, konnte aber auch die nächsten Angriffe der Gäste kaum verhindern. Bietigheim traf trotz Unterzahl, währenddessen verwarfen die Füchse drei Siebenmeter in Folge. Auf der Gegenseite hatte Christian Schäfer die Möglichkeit mit dem Strafwurf und nutzte sie zur Führung der Gäste. Paco Barthe bestrafte kurz darauf den Fehlpass der Berliner und zwang Dagur Sigurdsson zur Auszeit. 
 
Die Füchse mussten jetzt mehr riskieren und kamen wieder durch eine Einzelaktion von Paul Drux zum Ausgleich. Bietigheim legte allerdings immer wieder vor. Trotz Zeitspiels zeigte Julius Emrich am Kreis viel Gefühl mit dem Heber über Petr Stochl, der kurz darauf wieder durch Silvio Heinevetter ausgewechselt wurde. Die letzten zwei Minuten brachen an, das Spiel stand auf des Messers Schneide. Bietigheim verspielte den Ballbesitz, rückte allerdings schnell zurück in die Abwehrformation. Doch Petar Nenadic nahm sich schnell den Wurf aus dem Zentrum und egalisierte zum 32:32.
Daraufhin mussten die Gäste die schmerzlichste Zeitstrafe hinnehmen, Patrick Rentschler wurde auf die Bank verwiesen. Somit musste Bietigheim in der Schlussminute in Unterzahl agieren, obendrein bekamen die Füchse durch das Foul von Rentschler den nächsten Siebenmeter zugesprochen. Nachdem Iker Romero, Fredrik Petersen und Fabian Wiede an Kulhanek scheiterten, avancierte diesmal Petar Nenadic zum Matchwinner. Der Serbe ging zur Linie, täuschte einmal an, zielte in das rechte untere Eck und sorgte für den lautstarken Jubel in der Max-Schmeling-Halle. Bietigheims Schlussmann war wieder dicht dran, konnte den Ball aber nicht mehr entscheidend ablenken - Führung für Berlin. Wenige Sekunden verblieben auf der Uhr, Bietigheim wollte schnell zum Abschluss kommen, blieb aber am Innenblock der Füchse hängen. Den Abpraller konnte Mattias Zachrisson festhalten und gleichzeitig den knappen Sieg der Füchse.
 
Quelle: Füchse Berlin
 
Foto: Foto Lächler