15.04.2015  LIQUI MOLY HBL

Abstiegskampf in Balingen

Obwohl mit der SG BBM Bietigheim der erste Absteiger bereits feststeht, ist der Kampf um den Klassenerhalt in der DKB Handball-Bundesliga spannender, als die Entscheidung um die Meisterschaft. Während dafür nur noch der THW Kiel oder die Rhein-Neckar-Löwen in Frage kommen, kämpfen am Tabellenende noch mindestens sechs, wenn es extrem schlecht läuft, sogar noch acht Mannschaften um den Klassenerhalt und die Gallier von der Alb gehören dazu. Gegen den Tabellensiebzehnten aus Friesenheim, sind die Schwaben am Mittwochabend deshalb zum Siegen verdammt.

„Spätestens seit den Ergebnissen am vergangenen Wochenende, sollte jeder begriffen haben, dass wir im Kampf um den Klassenerhalt noch Punkte brauchen“, schaute HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer stirnrunzelnd auf die Tabelle und die Ergebnisse des 29. Spieltages. „Um nicht endgültig in den Strudel gerissen zu werden, müssen wir uns die zwei Punkte am Mittwochabend holen und ich hoffe, dass uns dabei unsere Fans wieder unterstützen, wie in den letzten Spielen auch“, knüpft Karrer an die Worte seines Trainers Markus Gaugisch an, der vor vier Wochen gesagt hatte, dass beim Heimspiel in der Balinger SparkassenArena alles erlaubt ist, nur nicht ruhig sitzen bleiben. „Wenn die Hölle-Süd wieder brodelt, mach ich mir keine Sorgen“, baut der Balinger Geschäftsführer erneut auf den achten Mann.

Der Aufsteiger aus Friesenheim wird ganz sicher nicht nach Balingen kommen, um Geschenke zu verteilen. Ganz im Gegenteil! Nach dem Auswärtssieg in Bietigheim werden „Die Eulen“ mit ziemlich breiter Brust in die Balinger SparkassenArena auflaufen, weil sie gegen die Gallier von der Alb nichts zu verlieren haben, aber sehr viel gewinnen können. Man sollte sechs Spieltage vor dem Saisonende zwar noch nicht nach den restlichen Spieltagen schauen, aber auf Grund der besonderen Lage am Tabellenende ist es schon mal angebracht und dabei fällt auf, dass die Friesenheimer von allen abstiegsbedrohten Mannschaften, das scheinbar noch leichteste Restprogramm haben.

Nach dem die TSG am vergangenen Wochenende mit Bietigheim den ersten Mitaufsteiger endgültig in die zweite Liga geschickt hat, hat sie noch mindestens drei machbare Aufgaben vor der Brust. Den „Eulen“ darf man durchaus einen „Zweier“ in Nürnberg gegen Erlangen zutrauen und in der eigenen Halle, wo sie eine ähnliche Macht sind, wie der HBW in der SparkassenArena, haben sie noch den Bergischen HC und GWD Minden zu Gast. Aus diesem Grund kann Friesenheim das Spiel in Balingen ganz locker angehen. Nicht so die Gallier von der Alb. Nach dem Heimspiel gegen Friesenheim, müssen die Schwaben nämlich zum wieder erstarkten TuS N-Lübbecke, der unter seinem neuen Trainer Sead Hasanefendic in drei Spielen 5:1 Punkte geholt hat und danach ist von der Papierform her eigentlich nur noch die HSG Wetzlar in Reichweite. Gegen Magdeburg, die Rhein-Neckar-Löwen, Melsungen und die Füchse Berlin halten sich die weiteren Erfolgsaussichten in überschaubarem Rahmen.

HBW-Trainer Markus Gaugisch hat vor der TSG Friesenheim großen Respekt. „Das ist eine richtige gute und vor allem eingespielte Mannschaft. Die spielen in jeder Situation extrem ruhig und man hat nie das Gefühl, dass sie in Hektik verfallen“, erklärt der HBW-Coach, was die „Eulen“ so gefährlich macht. Vor allem die robuste und immer aggressive Abwehr sei sehr unangenehm und würde die gegnerischen Angreifer immer wieder vor neue Aufgabe stellen. „Ich glaube, dass wir der Aufgabe gewachsen sind, aber wir brauchen unsere Fans dazu. Mit einer brodelnden Halle werden wir die zwei Punkte holen“, glaubt der HBW-Coach, dass die Gallier von der Alb dann aus dem Gröbsten raus wären. „Ich glaube, dass wir dann noch einen ganz tollen Saisonendabschluss schaffen werden“, pflichtet ihm auch sein derzeitiger Interims-Co-Trainer Christoph Theuerkauf bei. 

Quelle: HBW Balingen-Weilstetten

Foto: Reis