22.05.2015  LIQUI MOLY HBL

Wetzlar empfängt Gummersbach

Kai Wandschneider redet nicht um den heißen Brei herum: »Die Partie gegen Gummersbach ist ein Endspiel um den einstelligen Tabellenplatz und ich möchte die Krönung haben«, erklärt der Trainer der HSG Wetzlar vor der Partie gegen den VfL am Freitag (19.45 Uhr), bei der sich die Grün-Weißen mit einem Erfolg absetzen könnten.

Die, so glaubt der Übungsleiter des Handball-Bundesligisten, würde reichen, um mindestens Platz neun im Abschlussklassement zu behalten. Dass Gummersbach gegen Lübbecke und in Hamburg vier Zähler sammelt, glaubt Wandschneider nicht. Auch dass die TSV Hannover/Burgdorf aus den letzten Spielen die maximale Punktausbeute holt, ist bei den Gegnern Lemgo, Kiel und Melsungen eher unwahrscheinlich. Und so verspricht der HSG-Trainer: »Wir werden uns voll reinhängen.«
Rückblende: Am vergangenen Wochenende führten die Mittelhessen in Hannover bereits mit 19:11, ehe sie nach einem unerklärlichen Einbruch in Durchgang zwei noch mit 26:28 verloren. Es war so, als seien die Lichter ausgegangen, sagte Wandschneider im Nachgang. Gegen Gummersbach fordert der Handballlehrer daher: »Wir müssen 60 Minuten an der Leistungsgrenze spielen.« Allen voran bei Steffen Fäth bedarf es einer deutlichen Leistungssteigerung. Der Nationalspieler, der sich durch eine schwierige Saison kämpft, zeigte in Niedersachsen nach zuletzt aufsteigender Form ein extrem schwaches Spiel. »Ich habe viel mit ihm gesprochen, Steffen war sehr selbstkritisch«, betont Wandschneider, der sich unter der Woche eineinhalb Stunden für seinen Schützling Zeit genommen hatte.
Dass nicht nur Fäth, sondern auch seine Teamkollegen gegen Gummersbach wieder mit situativen Misserfolgen klarkommen müssen, dessen ist sich der Trainer bewusst. Verantwortlich dafür zeichnet in dieser Saison beim VfL vor allem eine Person: Carsten Lichtlein. Der Nationaltorhüter, der laut Wandschneider seinen »dritten Frühling« erlebt, zog der HSG schon im Hinspiel mehrfach den Zahn.Auch auf internationalem Parkett bei der Weltmeisterschaft in Katar wusste der Hüne im Tor mit überragenden Leistungen zu überzeugen. »Was Carsten in dieser Saison spielt, nicht nur bei der Nationalmannschaft, ist beeindruckend. Ich werde das Thema auch vor der Mannschaft noch einmal ansprechen. Sie muss es wegstecken, wenn sie an ihm scheitert«, so der Übungsleiter, der beim Gummersbacher Schlussmann vor allem die Stärke in Eins-gegen-eins-Situationen hervorhebt. Neben Lichtlein sticht beim VfL Raul Santos heraus. Der pfeilschnelle österreichische Linksaußen steht mit 229 Toren auf Platz zwei der ligaweiten Torschützenliste. Hinzu kommen mit unter anderem Andreas Schröder, Julius Kühn und Simon Ernst einige junge und talentierte Akteure. Generell hebt Wandschneider die »gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern« hervor. Zu letzterer Kategorie gehören neben Lichtlein Mark Bult und Joakim Larsson. Verzichten muss die Mannschaft von Trainer Emir Kurtagic allerdings auf Christoph Schindler. Der Kapitän hat nach einer Verletzung am Ellenbogen seine Saison vorzeitig beendet. »Jetzt müssen eben die anderen verstärkt ran«, ließ der VfL-Coach unter der Woche verlauten.
Auf Wetzlarer Seite hofft Wandschneider darauf, alle Spieler zur Verfügung zu haben – auch wenn der eine oder andere Spieler »ein bisschen angeschlagen« ist. »Ich würde meine persönliche Bilanz gegen Gummersbach gerne verbessern«, sagt der Übungsleiter, der mit den Mittelhessen in sechs Spielen gegen die Oberbergischen satte 9:3 Punkte holen konnte. Die einzige Niederlage kassierten die Grün-Weißen dabei im Hinspiel dieser Saison, als sie mit 21:23 das Nachsehen hatten. Entscheidender Mann damals: Carsten Lichtlein.

Foto: Vogler

Quelle: HSG Wetzlar