18.04.2015  LIQUI MOLY HBL

Friesenheim erwartet Topteam Magdeburg

Eines ist dem Team von Thomas König in dieser Spielzeit ganz besonders hoch anzurechnen – immer dann, wenn es zu punkten galt, waren Andrej Kogut und seine Mitstreiter auch erfolgreich. Heimerfolge über Bietigheim und Erlangen gehörten zum Beispiel zur Kategorie „Pflichtsiege“.

Das allein hätte freilich nicht genügt, um auch nach über 30 Saisonetappen noch immer die Chance zu haben, den Klassenerhalt zu packen – und das bei vier Absteigern. Es wurde von Thomas König immer wieder betont, dass es „die eine oder andere Überraschung geben muss“. Und die gab es, gegen Hannover-Burgdorf, gegen Lemgo und den HSV Handball, vor allem. Was Philipp Grimm zu der Aussage kommen lässt: „Wir sind absolut im Soll.“

Auch vor der Ausfahrt in die Barockstadt Ludwigsburg, wo die SG BBM Bietigheim heuer einige Spiel in der schmucken MHP Arena austrägt, hieß es auf Seiten der Pfälzer: „Es muss ein Sieg her, wollen wir uns weiterhin die Chance erhalten, in der kommenden Runde erstklassig zu sein.“ Und der Verlauf dieses Spiels hat gezeigt, dass das Nervenkostüm der TSG-Spieler absolut intakt ist, die Mannschaft mit diesem Druck richtig gut umgehen konnte. Und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison.

Bietigheim hatte nach knapp 19 Minuten einen 3-Tore-Vorsprung, den die TSG mit einem 8:1-Lauf in eine eigene 4-Tore-Führung umkehrte – durch eine verbesserte Abwehrarbeit, mit Ballgewinnen und erfolgreichen Kontern. Die Hausherren wurden immer wieder ins Zeitspiel gebracht und verloren ihre spielerische Linie. Die Defensive sowie ein erneut starker Kevin Klier im Tor waren schließlich die Basis für den dritten Auswärtssieg der dieses Mal in weißen Auswärtstrikots auflaufenden König-Auswahl, die bravourös kämpfte und mit dem 26:24 den Gastgeber zurück in Liga zwei warf.

Die Partie am vergangenen Mittwoch war eine „sehr intensive“, wie es Felix Kossler ausdrückte. Es war ein Abnutzungskampf mit dem besseren Ende für Balingen, das ausgeruht in diese Begegnung gehen konnte. Das Team von Thomas König hat sich nichts vorzuwerfen und alles gegeben. Etwas mehr Mumm hätte man an diesem Abend anderen gewünscht.

Die „englische Woche“ beschließen die Eulen mit einem Heimspiel, ehe es in eine mehrwöchige Spielpause geht. Das ist nur im Handball möglich. Drittletzter Gast in der Friedrich-Ebert-Halle ist der SC Magdeburg, der am Mittwoch eine Begegnung bei der MT Melsungen auf dem Programm hatte und mit 28:26 siegte. Der SCM spielt eine bärenstarke Runde und wird am Ende unter den ersten Vier sein. Mit der SG Flensburg-Handewitt läuft derzeit ein Fernduell um Platz drei, das womöglich erst am letzten Spieltag entschieden wird. Wie auch die Frage der weiteren drei Absteiger?

„Magdeburg ist klarer Favorit“, sagt Erik Schmidt. „Wir können locker und entspannt in dieses Spiel gehen und schauen, ob wir was holen können.“ Der Kreisläufer findet es gut, dass der Vergleich mit dem Vorjahressiebten am Ende der „englischenWoche“ ist. „So waren wir vom Kopf her sowohl gegen Bietigheim als auch vier Tage später gegen Balingen auf Abstiegskampf eingestellt. Damit können wir gut umgehen, wie auch die Resultate im Dezember gezeigt haben.“ Da hatten die Rothemden acht Punkten gesammelt. Ist es wieder an der Zeit für eine Überraschung? Felix Kossler: „Die Frage wird sein, wie viele Kräfte wir in den letzten beiden Spielen gelassen haben. Wir haben keinen Druck und befreit aufspielen.“

Foto: Reis

Quelle: TSG Ludwigshafen-Friesenheim