01.03.2015  LIQUI MOLY HBL

TuS N-Lübbecke zittert sich zum Sieg

Der TuS N-Lübbecke hat im zweiten Heimspiel des Jahres den ersten Sieg eingefahren. Gegen die HSG Wetzlar setzte sich das stärkste “Dorf” im Land am Ende knapp mit 27:26 durch.

Die Rot-Schwarzen waren ab Mitte der ersten Halbzeit spielbestimmend und hatten sich bis zur Pause bereits eine 16:11-Führung erarbeitet, auch weil Kapitän Nikola Blazicko im Tor ein starker Rückhalt für sein Team war und Wetzlar mehrere frei Bälle abnahm. Nach dem Wechsel blieb der Gastgeber zunächst am Drücker, verpasste es jedoch, die Vorentscheidung herbeizuführen. So kam die HSG Mitte der zweiten Hälfte wieder heran und stellte zwei Minuten vor dem Ende beim 26:25 den Anschluss her. Lübbecke machte den Sack nicht zu, sodass das Team von Kai Wandschneider in den letzten Sekunden noch die Chance zum Ausgleich hatte, diese aber vergab.

Am Ende der 60 Minuten war das vorherrschende Gefühl in Reihen der Rot-Schwarzen Erleichterung. Der TuS hatte es gegen die HSG Wetzlar aus eigener Sicht zum Schluss unnötig spannend gemacht, letztendlich aber doch die zwei Punkte und damit den ersten doppelten Punktgewinn der Rückrunde eingefahren. Es war der erste Sieg seit dem Erfolg über Frisch Auf Göppingen am 29. November des letzten Jahres. So fiel einiges an Druck von Dirk Beuchler und seinen Mannen ab, auch weil die englische Woche, in der es zuvor Niederlagen in Hamburg und Flensburg setzte, mit einem Erfolgserlebnis abgeschlossen wurde und Nettelstedt den Abstand zu den unteren Rängen auf vier Zähler erhöhte.

In der Schlussphase musste das stärkste „Dorf“ noch einmal zittern, dabei hatte man die Partie über weite Strecken im Griff. Wetzlar gehörte zwar der Beginn der Begegnung und die Wandschneider-Truppe legte bis zum 7:6 vor, dann übernahm der TuS beim 8:7 in der 17. Minute die Führung und behauptete diese dann bis zum Abpfiff. Wetzlar gestaltete den Auftakt noch ausgeglichen, weil die Grün-Weißen vor allem über Sebastian Weber am Kreis, der mehrfach gut von Spielmacher Ivano Balic in Szene gesetzt wurde, und Kent Robin Tönnesen gefährlich waren.

Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit wurde Kapitän Nikola Blazicko dann zum wichtigsten Faktor auf Seiten des TuS N-Lübbecke, denn er war nicht nur insgesamt sehr gut aufgelegt, sondern parierte zudem noch mehrere Bälle aus freier Position. Aufbauend auf diesen starken Rückhalt, setzten sich die Rot-Schwarzen in der 19. Minute beim 10:7 erstmals etwas ab. In der 24. Minute erhöhte der Hausherr dann auf vier Tore und baute die Führung kurz vor der Pause sogar auf 16:11 aus.

Die zweite Hälfte ließ sich direkt gut an für den TuS, für den Maximilian Schubert gleich mit einem Siebenmeter auf 17:11 stellte. Beim 18:12 in der 36. Minute hatte der scheinbar komfortable Vorsprung noch Bestand. Danach machte sich die Einwechslung von Vladan Lipovina für Wetzlar bezahlt, der wurfgewaltig auf vier Tore für seine Farben verkürzte. Doch beim 23:18 eine Viertelstunde vor dem Ende hatte der TuS das Geschehen immer noch unter Kontrolle.

Im letzten Viertel setzte Kai Wandschneider mit der Umstellung auf offensive Deckungsformationen und die Hereinnahme von Jose Hombrados ins Tor noch einmal entscheidende Akzente im Spiel. Wetzlar arbeitete sich Schritt für Schritt an den TuS heran, war beim 26:24 in der 53. Minute wieder dran und stellte in der 55. Minute den 25:26-Anschluss her. Der TuS hatte es in dieser Phase versäumt, die sich bietenden guten Torgelegenheiten zu verwerten und alles klar zu machen. Erst so gab man der HSG die Möglichkeit, zurück ins Spiel zu kommen.

80 Sekunden vor Schluss besorgte Drago Vukovic das 27:25 und schien damit schon den entscheidenden Treffer gesetzt zu haben. Doch sein kroatischer Landsmann Balic gab postwendend die Antwort zum 26:27. Als der TuS bei angezeigtem Zeitspiel einen Fehlwurf abgab, eröffnete sich dem Gast aus Mittelhessen noch einmal die Gelegenheit zum Ausgleich. Doch Nationalspieler Steffen Fäth konnte den letzten Wurf nicht im Nettelstedter Gehäuse unterbringen. Der TuS verbessert sich mit dem Sieg auf 20:28 Punkte und damit Rang 13 in der DKB Handball-Bundesliga.

Kai Wandschneider: „Uns war klar, dass es für Lübbecke ein ganz wichtiges Spiel wird. Wir haben zwar viele Chancen kreiert, sind aber schon wie im Hinspiel zu oft an Blazicko gescheitert. Von der kämpferischen Einstellung her kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben heute aber aufgrund der Grippewelle, die uns erfasst hatte, praktisch ohne linken Rückraum gespielt – das war endscheidend.“

Dirk Beuchler: „Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen. Wir standen sehr unter Druck – das hat man gespürt. In der ersten Halbzeit war Nikola Blazicko überragend. Später waren wir gegen die offensive Deckung in einigen Phasen gut, haben aber immer wieder zu schnell Tore bekommen. Letztendlich zählen aber nur die zwei Punkte. Das Spiel sollte der Mannschaft Selbstvertrauen geben.“

Quelle: TuS N-Lübbecke

Foto: Oliver Vogler