23.03.2017  LIQUI MOLY HBL

Michael Allendorf: "Wir erreichen Kinder, die sonst nie mit unserem Sport in Kontakt kommen würden"

Die Profis der MT Melsungen sind „Stars zum Anfassen“. Ganz besonders im Rahmen des Projekts „Trainieren mit Idolen“. Hier besuchen die MT-Profis Schulen und organisieren in Abstimmung mit den betreffenden Lehrern eine Unterrichtseinheit mit Schwerpunkt Handball. Das macht die MT Melsungen bereits seit 2012 – mit wachsendem Erfolg! Schon mehrmals dabei war Nationalspieler Michael Allendorf. Im Interview berichtet der von großen Kinderaugen, neugierigen Fragen und seinen Erfahrungen mit dem neuen Bundestrainer.

Michael, du warst zusammen mit Philipp Müller im Rahmen des Projekts „Trainieren mit Idolen“ in einer Schule zu Besuch. Konntet ihr das ein oder andere Kind mit dem Handball-Virus infizieren?

Michael Allendorf: Wir hatten Handballspieler und auch viele Anfänger in der Gruppe. Am Ende waren aber alle begeistert von dem Tag. Wir waren insgesamt zwei Stunden da, haben eine Vorstellungsrunde, Handballtraining und abschließend eine Fragerunde gemacht. Da kam dann schon die ein oder andere Frage, wo man sich denn zum Handball anmelden kann.

Und was für Fragen wurden euch sonst noch gestellt?

Michael Allendorf: Ganz unterschiedlich. Zum Beispiel wie lange wir schon Handball spielen, wie oft wir trainieren oder wie man Handball-Profi wird.

Und welchen Rat hattet ihr parat, um es bis in die DKB Handball-Bundesliga zu schaffen?

Michael Allendorf: (lacht) Der erste Schritt ist grundsätzlich einmal, sich bei einem Verein anzumelden. Natürlich braucht man auch ein gewisses Talent, am wichtigsten ist aber, dass man Spaß am Sport hat. Dazu kommt dann ein gewisser Trainingsfleiß, um sich immer weiter zu verbessern. Und ein bisschen Glück gehört im Endeffekt natürlich auch dazu.

 

Für viele Kinder ist es der erste Kontakt mit einer neuen Sportart. Wie haben sie auf euch reagiert?

Michael Allendorf: Egal, ob sie jemals zuvor einen Handball in der Hand gehabt haben, die bekommen sofort ganz große Augen, wenn sie hören, dass Bundesligaspieler zu Besuch kommen. Die Lehrer fragen uns nach der Stunde oft, was wir mit ihren Schülern gemacht haben, dass sie so ruhig waren. Das schöne ist, dass wir auch Kinder erreichen, die sonst vermutlich nie mit unserem Sport in Kontakt kommen würden.

Der deutsche Handball hat die Kampagne „Handball – Es lebe der Sport“ gestartet, um den Handball und seine Werte in der Gesellschaft weiter zu verankern. Welche Werte kann der Handball deiner Meinung nach den Kindern vermitteln?

Michael Allendorf: Gerade Projekt wie „Trainieren mit Idolen“ zeigen, das Handball bodenständig und nahbar ist. Es kommt bestimmt nicht so oft vor, dass zum Beispiel ein Bundesliga-Fußballer im Schulsport vorbeischaut. Handball hat „Stars zum Anfassen“ und darüber können wir den Kindern zeigen, dass auch unser Sport Spaß macht und es sich lohnt, mal bei einem Handballspiel vorbeizuschauen.

Was hat dich daran gereizt, bei diesem Projekt dabei zu sein?

Michael Allendorf: Es ist eine schöne Abwechslung und man bekommt direkt ein positives Feedback von den Kindern. Wenn am Ende alle begeistert sind, klatschen und fragen, wann wir wieder kommen, dann ist das eine schöne Bestätigung, dass es allen Spaß gemacht hat. Dann macht man das gerne.

Für dich ging es quasi direkt aus der Schulsporthalle zum „Tag des Handballs“ in Hamburg. Auch hier standen Familien und Jugendliche im Mittelpunkt. Wie waren deine Eindrücke?

Michael Allendorf: Man hat ja gesehen, was los war in Hamburg. Schon beim Spiel der Jugendnationalmannschaft waren viele Zuschauer in der Halle, das hat sich dann zum Spiel der Ladies noch einmal gesteigert und bei unserem Spiel gegen Schweden war die Halle beinah komplett voll. Ich denke, in Kombination mit dem bunten Rahmenprogramm kam der Tag sehr gut an bei der Jugend.

 

 

Jung ist auch der neue Trainer der Nationalmannschaft. Christian Prokop hat bei den beiden Länderspielen gegen Schweden sein Debüt gegeben. Wie war es für dich, erstmals unter ihm zu spielen?

Michael Allendorf: Ich bin sehr angetan von ihm als Trainer. Es hat wirklich viel Spaß gemacht mit ihm zusammenzuarbeiten, da er auch viele neue Dinge eingebracht hat. Es wird natürlich noch eine Weile dauern, bis diese richtig greifen. Als Trainer und Typ passt er aber perfekt zur Mannschaft, ich habe da ein sehr gutes Gefühl.

Vielen Dank für das Gespräch!

Foto: H. Hartung