24.10.2016  Handball Weltmeisterschaft

Bundestrainer Dagur Sigurdsson gibt Kader bekannt - Länderspiel gegen Portugal ausverkauft

Ein stabiler Stamm, viele Rückkehrer und zwei Neulinge: Bundestrainer Dagur Sigurdsson hat an diesem Montag 19 Spieler für das Aufgebot der deutschen Handball-Nationalmannschaft nominiert. Diese kommt am 31. Oktober in Wetzlar zusammen, um die Qualifikation zur EHF EURO 2018 in Angriff zu nehmen.

In der bereits seit Wochen ausverkauften Rittal-Arena trifft der Europameister auf Portugal (Mittwoch, 2. November, 19 Uhr), drei Tage später folgt das Gastspiel in der Schweiz (Samstag, 5. November, 17.45 Uhr). SPORT1 wird beide Spiele live übertragen.

13 Spieler des aktuellen Aufgebots gewannen im August Olympiabronze, zwölf waren Europameister, acht waren an beiden Erfolgen beteiligt: Zum ersten Lehrgang der Länderspiel-Saison 2016/17 wandelt sich das Aufgebot mit der Rückkehr der für Rio nicht berücksichtigten Europameister Jannik Kohlbacher, Rune Dahmke, Niclas Pieczkowski und Simon Ernst. Dazu kommen die Neulinge Dominik Weiß und Philipp Weber. „Das spricht für die in den vergangenen Turnieren gezeigte Qualität unseres Kaders und damit für die Arbeit der Liga“, sagt Sigurdsson.

Sein Team muss der Isländer im linken Rückraum neu ausrichten: Der noch in der Reha befindliche Kieler Christian Dissinger wird aufgrund zahlreicher Verletzungen bis auf Weiteres pausieren, der Gummersbacher Julius Kühn fällt mit verletztem Knie vorerst aus. Zudem legt Spielmacher Martin Strobel (Balingen-Weilstetten) in der Nationalmannschaft eine Pause ein. „Wir respektieren das, aber gleichzeitig ist das sehr schade“, sagt Sigurdsson. „Martin ist ein großer Spieler und guter Charakter. Der Nationalmannschaft hat er in den vergangenen Jahren sehr geholfen.“

Besetzen wird Sigurdsson die Positionen Rückraum Mitte und links auch mit Pieczkowski und Ernst sowie Weiß und Weber. „Dominik Weiß hat in Stuttgart eine bisher gute Saison gespielt, und wir wollen ihn bei uns besser kennenlernen“, sagt Sigurdsson. „Das gilt auch für Philipp Weber, der sich seit längerem in unserem Blickfeld befindet. In Wetzlar spielt er stabil und war zuletzt sehr gut drauf.“ Angesichts des straffen Novemberprogramms der Vereine hat Sigurdsson bewusst einen 19er-Kader nominiert, um die „Trainingsbelastung gut zu verteilen“.

Mit Portugal erwartet die deutsche Nationalmannschaft einen gefährlichen Gegner. Trainer Paulo Jorge Pereira muss zwar auf den für die HSG Wetzlar spielenden Linkshänder Joao Ferraz verzichten, doch wie gefährlich Portugals Handballer sind, bewiesen sie im Juni: In den WM-Play-offs brachten sie Island an den Rand des Ausscheidens. „Wer sich so präsentiert, ist sicher ein sehr starker Gegner“, sagt Sigurdsson, der mit seinen Co-Trainern Alexander Haase und Axel Kromer nicht nur diese beiden Partien auswertete und mit Respekt in diesen Vergleich geht.

Auch deshalb richtet der Bundestrainer vor dem Auftaktspiel gegen Portugal einen Appell an seine Spieler und das Wetzlarer Publikum: „Es müssen alle hellwach sein und von Anfang an brennen. Ich weiß, wie die Rittal-Arena kochen kann. Die Jungs haben sich diese Atmosphäre verdient und brauchen sie auch ab der ersten Minute, denn wir wollen unbedingt einen guten Start in die Qualifikation schaffen.“

In der mit 4421 Zuschauern ausverkauften Rittal-Arena kennen sich nicht nur Jannik Kohlbacher und Philipp Weber bestens aus – auch die im Sommer nach Kiel und Berlin gewechselten Andreas Wolff und Steffen Fäth sowie Tobias Reichmann (bis 2014) spielten für die HSG Wetzlar.

  

Das Aufgebot der deutschen Handball-Nationalmannschaft:

Silvio Heinevetter (Füchse Berlin, 148 Länderspiele/1 Tor), Andreas Wolff (THW Kiel, 40/5); Uwe Gensheimer (Paris Saint-Germain HB, 129/577), Finn Lemke (SC Magdeburg, 41/21), Patrick Wiencek (THW Kiel, 92/212), Tobias Reichmann (KS Vive Kielce, 56/178), Fabian Wiede (Füchse Berlin, 49/95), Hendrik Pekeler (Rhein-Neckar Löwen, 62/90), Steffen Weinhold (THW Kiel, 93/243), Steffen Fäth (Füchse Berlin, 41/81), Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen, 100/273), Kai Häfner (TSV Hannover-Burgdorf, 39/84), Philipp Weber (HSG Wetzlar, 0/0), Rune Dahmke (THW Kiel, 20/46), Dominik Weiß (TVB 1898 Stuttgart, 0/0), Simon Ernst (VfL Gummersbach, 26/21), Niclas Pieczkowski (SC DHfK Leipzig, 19/20), Jannik Kohlbacher (HSG Wetzlar, 19/35), Paul Drux (Füchse Berlin, 40/90)

 

Über den am heutigen Montag dem europäischen Verband EHF gemeldeten erweiterten 28er-Kader stehen folgende Spieler als Reserve zur Verfügung:

Carsten Lichtlein (VfL Gummersbach), Dario Quenstedt (SC Magdeburg); Johannes Sellin (MT Melsungen), Erik Schmidt (TSV Hannover-Burgdorf), Matthias Musche (SC Magdeburg), Nikolai Link (HC Erlangen), Tim Suton (TBV Lemgo), Nicolai Theilinger (HC Erlangen), Daniel Fontaine (Frisch Auf Göppingen)

Quelle: DHB

Bild: Klahn