26.01.2017  Handball Weltmeisterschaft

Frankreich steht im WM-Finale

Der Traum ist wahr. Die französische Handball-Nationalmannschaft zieht ins WM-Finale im eigenen Land ein. Durch einen souveränen 31:25 Sieg gegen Slowenien spielt die Mannschaft von SG-Flensburg-Handewitt Spielmacher Kentin Mahé am Sonntag nun gegen den Gewinner des zweiten Halbfinals zwischen Kroatien und Norwegen.

Das Spiel in Kürze 

 

 Bereits vor dem Anpfiff merkte man, welche Begeisterung in Frankreich im ganzen Land herrscht, so enthusiastisch wurde die gastgebende Mannschaft von über 15.000 begeisternden Zuschauern empfangen. Die Partie hingegen begann fahrig. Viele Unkonzentriertheiten sorgten dafür, dass es nach knapp fünf gespielten Minuten noch 1:1 stand - die Nervosität beider Mannschaften war greifbar. Erst in den folgenden Minuten erspielten sich die Franzosen ein leichtes Übergewicht und setzten sich schnell auf 4:1 ab. Im Anschluss verpassten die Slowenen einen Big Point, als Frankreich aufgrund zweier Zeitstrafen mit einer doppelten Unterzahl agieren musste. Trotz doppelter Überzahl erzielte der Außenseiter kein Tor, während die Gastgeber durch Valentin Porte und Daniel Narcisse zwei Mal erfolgreich waren.

Doch durch schnell gespielte Angriffe über die erste und zweite Welle gelang es den Slowenen um den Magdeburger Spielmacher Marko Bezjak, in Schlagdistanz zu bleiben (10:8, 23.). Als Slowenien-Coach Veselin Vujovic das Risiko erhöhte und mit einem siebten Feldspieler agierte, nutzten das die kaltschnäuzigen Franzosen um sich durch leichte Tore weiter abzusetzen (15:11, 29.). Mit der Halbzeit-Sirene verwandelte Dolenec einen fälligen Sieben-Meter allerdings sicher gegen den eingewechselten Omeyer. So stand es zur Pause 15:12 aus Sicht der Franzosen. 

Die Slowenen kamen mit neuem Mut aus der Kabine, Grebenec traf direkt zum 15:13 Anschlusstreffer. Doch in der Folge entwickelte sich die französische Deckung vor einem sich immer weiter steigernden Vincent Gérard als unüberwindbares Hindernis für die technisch starken, aber aus dem Rückraum an diesem Tag ungefährlichen Slowenen. Über das 19:15 durch Superstar Nikola Karabtic hielten die Franzosen die Außenseiter aus Slowenien lange auf dem Vier-Tore Abstand (25:21, 48.). Im Angriff konnten sie sich dabei auf ihre individuelle Klasse verlassen - die Verteidigung stand weiter sicher und falls doch einmal etwas durchkam, war Gérard zur Stelle.

Spätestens beim 27:21 (52.) durch das französische Nachwuchstalent Nedim Remili war das Spiel entschieden. Slowenien gab sich allerdings nicht geschlagen und hielt so das Ergebnis am Ende noch in erträglichem Rahmen gegen an diesem Tag zu souverän auftretende Gastgeber. Das Spiel endete 31:25.

   

 

Die Highlights

 

0. Minute: Gänsehaut-Atmosphäre in der AccorHotels Arena

Das erste Highlight der Partie ist die phänomale Stimmung hier in Paris. Absolute Gänsehaut-Atmosphäre vor über 15.000 Zuschauern! 

6. Minute: Fabregas schnappt sich den Abpraller und trifft zum 4:1

Der 20-Jährige Franzose spielt weiter ein Wahnsinns-Turnier. Der Kreisläufer krallt sich den Abpraller und macht seinen 27. Turnier-Treffer - bei 29 Versuchen eine absolute Weltklasse-Quote!  

10. Minute: Frankreich gewinnt doppelte Unterzahl

Nicht zu fassen. Die Slowenen haben zwei Männer mehr auf dem Feld aber schaffen es nicht, ein Tor zu werfen. Die Franzosen gewinnen die Unterzahl am Ende 2:0 durch Tore von Valentin Porte und Daniel Narcisse. 

17. Minute: Gérard kommt langsam auf Betriebstemperatur

Klasse Angriff der Slowenen, doch Vincent Gérard holt den Wurf von Mackovsek aus dem Winkel! Im Gegenzug trifft erneut Porte zum 9:7! Jeder noch so kleine Fehler der Slowenen wird sofort bestraft, dennoch bleibt die Partie offen.   

28. Minute: Wiederholter Treffer ins leere Tor der Slowenen

Schon wieder ein Treffer ins leere Tor der Slowenen. Das hohe Risiko mit einem zusätzlichen Feldspieler wird zum wiederholten Male bestraft. Frankreich setzt sich so kurz vor der Pause auf 15:10 ab.

30. Minute: Dolenec versenkt den letzten Wurf der ersten Hälfte

Mahé verteidigt im Kreis. Den fälligen 7-Meter verwandelt Dolenec gegen den eingewechselten Omeyer sehr souverän. Zur Pause steht es 15:12 für die Gastgeber aus Frankreich. 

35. Minute: Gérard nagelt die Kiste zu

Vincent Gérard hält jetzt hier alles was auf das französische Gehäuse kommt. Er kommt bisher auf eine Quote gehaltener Bälle von sehr starken 42%! Dank ihm setzen sich die Franzosen auf 19:15 ab.

42. Minute: Narcisse tanzt slowenische Abwehr aus
Was macht Daniel Narcisse hier mit der slowenischen Deckung. Mit seinem unnachahmlichen Wackler tanzt er gleich mehrere Slowenen in der Abwehr aus und verwandelt anschließend zum 23:18. Das Pendel schlägt jetzt ganz eindeutig in Richtung der Gastgeber.

46. Minute: So muss es gehen - Cingesar trifft über die zweite Welle

Toller Angriff aus der zweiten Welle der Slowenen. Cingesar wird über links freigespielt und macht den 21. Treffer seiner Slowenen. 4-Tore Rückstand noch, 25:21 für Frankreich.  

58. Minute: Die Franzosen feiern

Daniel Narcisse trifft zum 30:25. Das muss es gewesen sein, die Franzosen feiern ihre Mannschaften bereits seit Minuten. Slowenien setzt noch einmal alles auf eine Karte und bringt den siebten Feldspieler. Doch das Spiel ist gelaufen. 

 

Spieler der Partie

 

Vincent Gérard. Der französische Torwart bot nicht nur eine für ein WM-Halbfinale sagenhafte Quote von 41% gehaltener Würfe auf sein Tor, er war vor allem gerade dann zur Stelle, wenn die Slowenen stärker wurden und sich wieder etwas an die französische Mannschaft herangespielt hatte. Als Slowenien mit neuem Mut aus der Halbzeit-Pause kam, entschärfte er direkt zwei wichtige Bälle und erstickte auch hier die Hoffnung auf die Sensation bereits im Keim. Dass die Franzosen hinter einem Thierry Omeyer einen solchen Torwart stehen haben, sagt wohl alles über die Qualität der Gastgeber aus.

   

So geht es für die Teams weiter

 

Slowenien trifft am Samstag, dem 28.01.2017 um 20:45 Uhr im Spiel um Platz 3 auf den Verlierer des zweiten Halbfinals zwischen Kroatien und Norwegen. Die Gastgeber aus Frankreich hingegen erwarten am Sonntag, dem 29.01. den Gewinner der Partie zum Finale der Handball-Weltmeisterschaft.

 

Foto: Klahn