06.01.2017  Handball Weltmeisterschaft

Südamerikanische Newcomer- Chile im WM-Check!

Bei der Handball-Weltmeisterschaft 2017 in Frankreich treffen unsere Bad Boys in der Gruppenphase auf Chile, Saudi-Arabien, Weißrussland, Ungarn und Kroatien. Wir stellen euch die Vorrundengegner der Reihe nach vor. Hier im WM-Check: Chile!

Road to France: Lange Zeit spielte Chile unter der dem Radar der großen Handballnationen. Im Jahr 2010 wurde die Handballwelt erstmals auf das südamerikanische Land aufmerksam, als Chile sich bei den Panamerika-Meisterschaften im eigenen Land überraschend den dritten Platz sicherte. Seitdem geht es stetig aufwärts bei den Rot-Blauen. Bei der ersten WM-Teilnahme 2011 in Schweden gelang gegen die Slowakei sogar direkt ein 29:29-Unentschieden – der bisher einzige Punktgewinn für die Südamerikaner in mittlerweile 15 WM-Spielen. Dennoch hat sich Chile seit 2010 zu einer ernstzunehmenden Handballgröße in Südamerika entwickelt. Das unterstrich die Mannschaft des ehemaligen spanischen Weltmeisters Mateo Garralda einmal mehr mit dem zweiten Platz bei den Panamerika-Meisterschaften, als man im Halbfinale Uruguay aus dem Turnier warf. Im Finale war dann zwar gegen den Top-Favoriten aus Brasilien nichts zu holen, das Ergebins konnte sich mit 24:28 jedoch durchaus sehen lassen. Auch der Fakt, dass die Qualifikation zur WM 2017 in Frankreich für Chile die vierte WM-Teilnahme in Folge bedeutet, macht Chile zu einem der erfolgreichsten südamerikanischen Ländern der vergangenen Jahre.

Weltranglistenplatzierung: 43

Erfolge: 2. Platz Panamerika-Meisterschaft 2016

Bestes WM-Ergebnis: 22. Platz (2011 in Schweden)

Players to watch: Emil, Harald und Erwin Feuchtmann sind das einzige Dreier-Brüdergespann der Weltmeisterschaft. Die Chilenen mit deutschen Wurzeln, ihr Großvater wanderte einst von Mannheim nach Chile aus, sind die absoluten Leistungsträger ihrer Nationalmannschaft. Bei der Weltmeisterschaft im Jahr 2013 war Emil mit 40 Treffern der erfolgreichste Torjäger seines Teams. Während der mittlere Bruder Harald nach mehreren Jahren in der deutschen dritten Liga inzwischen beim Bayernligisten DJK Waldbüttelbrunn auf der Linksaußen-Position wirbelt, spielen Emil und Erwin in den jeweils ersten Ligen der Schweiz und Österreichs. Erwin, der jüngste der drei Büder, lief sogar eine Saison lang in der DKB Handball-Bundesliga auf. Im Sommer 2015 kam er vom türkischen Spitzenklub Besiktas Istanbul zum TBV Lemgo. Ein Jahr später zog er zur SG Handball West Wien in die Handball Liga Austria weiter.

WM-Prognose: Für die junge chilenische Mannschaft wird es vermutlich erneut nicht über die Vorrunde hinausgehen. Allerdings liegt gegen Saudi-Arabien durchaus der erste WM-Sieg der Historie im Bereich des Möglichen. An einem guten Tag könnte auch gegen Weißrussland eine Überraschung drin sein. Gegen die Gruppenfavoriten Deutschland, Kroatien und Ungarn wird aber nichts zu holen sein.

Foto: Klahn