11.06.2017  2. HBL

Bitterer Abstieg für die SG Leutershausen

Die SG Leutershausen verliert gegen die HSG Nordhorn-Lingen mit 30:25 und muss damit nächste Saison in der dritten Liga antreten. Das schlechtere Torverhältnis wird den Roten Teufeln zum Verhängnis, da Essen gegen Saarlouis ein Unentschieden schaffte.

Die Hoffnung lebte noch fünf Minuten nach Abpfiff. Zu diesem Zeitpunkt hatte die SG Leutershausen ihr letztes Saisonspiel in der 2. Handball-Bundesliga bereits verloren. Die Auswärtsaufgabe bei der HSG Nordhorn-Lingen war eine Nummer zu groß. 25:30 leuchtete aus SGL-Sicht von der Anzeigetafel in der Lingener Emsland Arena. Aus eigener Kraft war der Abstieg in die Drittklassigkeit also nicht mehr zu verhindern. Spieler, Trainer, Betreuer klebten nun vor den Handys und Computer-Bildschirmen; die Hoffnung hieß HG Saarlouis — und sie verpuffte kurz vor Schluss.

Denn die Saarländer kamen im Parallelspiel nicht über ein 27:27-Unentschieden gegen TUSEM Essen heraus. Im Klartext: Essen zieht nach Punkten gleich, beendet die Saison genau wie die SGL mit 32 Pluspunkten — die „Roten Teufel“ müssen den Weg in die Drittklassigkeit antreten, nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses.

„Das tut unglaublich weh“, so Uli Roth, Sportlicher Leiter, unmittelbar nach dem Spiel. Cheftrainer Marc Nagel bezeichnete den Ausgang als „unglaublich bitter“. Wie versteinert saßen die Spieler auf dem Spielfeld und der Auswechselbank. Der Traum vom Klassenerhalt, er lebte lange; er lebte sogar noch, als die Partie bereits abgepfiffen war. Und doch blieb es nur ein Traum.

Was vom Spiel bleibt: Die SGL verschlief den Beginn der Partie, die HSG Nordhorn schlug eiskalt zu. Nagel setzte von Anfang an auf seinen Junioren-Nationalspieler-Rückraum. Philipp Bauer, Valentin Spohn und Stefan Salger sollten es wie schon gegen den TuS Ferndorf richten. Die Würfe aus dem Rückraum kamen aber zu unvorbereitet, Nordhorn konterte schnell, führte früh mit 6:2 (7.).

„Wir wollten von Anfang an präsent sein, in der ersten Viertelstunde das Spiel offen halten — das ist uns nicht gelungen“, sah auch Nagel von der Seitenlinie. Die Hausherren bestraften die technischen Fehler konsequent, überrannten die „Roten Teufel“ förmlich — Nagel zückte früh die Auszeit. Besser wurde es nicht, die SGL-Abwehr stand noch nicht kompakt, die HSG kam in nahezu jedem Angriff zum Torerfolg. Nun wechselte der SGL-Cheftrainer durch, brachte Jonas Kupijai, Hannes Volk und Christopher Räpple für den Angriff, dazu den jungen Moritz Mangold für den bis dahin unglücklichen Alexander Hübe. 5:11 hieß es aus SGL-Sicht bereits nach 17. Minuten. Einzig Salger hielt Leutershausen in dieser Phase zumindest in Schlagdistanz. Der Sechs-Tore-Rückstand zog sich weiter durch die Partie, die Jungs von der Bergstraße machten zu viele leichte Fehler, leisteten sich einige unnötige Unkonzentriertheiten — in die Halbzeit ging mit einem 10:16-Rückstand.

Auch in den zweiten 30 Minuten war es im Angriff Salger, der verhinderte, dass die SGL nicht noch höher ins Hintertreffen geriet. Die Abwehr bekam nach wie vor keinen Zugriff, die Nordhorner Angreifer spazierten nach Belieben durch die Defensive der „Roten Teufel“. „Da hat sich dann auch die ganze Qualität von Nordhorn gezeigt, sie haben das dann diszipliniert über 60 Minuten zu Ende gespielt“, so der SGL-Coach. Er versuchte es mit Valentin Spohn auf der vorgezogenen Deckungsposition, doch die Veränderungen brachten nur wenig: 15:21 lag man noch immer zurück, Nordhorn erhöhte in der 42. Minute sogar auf 15:23 — bis zum Ende konnte man noch auf 25:30 verkürzen. Ergebniskosmetik.

„Trotz allem haben wir mit dieser Truppe eine super Runde gespielt. Dass wir 32 Punkten holen, hätte uns vor der Saison keiner zugetraut“, so Roth, „es geht immer weiter.“ Doch so bitteres auch ist: Das Abenteuer Zweite Liga ist für das Handballdorf Leutershausen nun erstmal beendet…

Quelle: SG Leutershausen

Foto: HSG Nordhorn-Lingen

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