23.09.2017  2. HBL

Favorit beendet Hamms Heimserie

Fast 2.000 Zuschauer erlebten am Freitagabend in der WESTPRESS arena, warum der Erstligaabsteiger Bergischer HC in dieser Saison als Aufstiegskandidat Nummer Eins in der 2. Handball-Bundesliga gehandelt wird. Nach einer furiosen ersten Halbzeit, in der der ASV dem haushohen Favoriten erfolgreich die Stirn geboten hatte, setzte sich der BHC am Ende doch noch deutlich mit 21:27 (10:11) durch. Für die Gastgeber war es die erste Heimniederlage nach sechs Siegen.

Von Beginn an zeigten die Westfalen keinen Respekt vor dem bisher verlustpunktfreien Gast, mit einem frechen Dreher brachte Vyron Papadopoulos den ASV in der 3. Minute per Siebenmeter in Führung. Es entwickelte sich sofort ein offenes Spiel, in dem vor allem die starken Torhüter Felix Storbeck und Christopher Rudeck die Akzente setzten. Da die Hausherren danach allerdings gleich mehrfach gute Chancen ausließen, ging der Favorit in der 16. Spielminute durch Arnor Thor Gunnarsson mit 4:7 in Führung. „Unser Manko war, dass wir einige freie Bälle liegen gelassen und nicht immer so schlau geschossen haben“, analysierte Kay Rothenpieler später.

Dennoch zeigte sich der ASV-Trainer nach dem Spiel nicht allzu enttäuscht, denn seine Mannschaft hielt in der Folge hervorragend dagegen und sorgte dafür, dass es die Zuschauer schon in der 22. Minute nicht auf den Sitzen hielt. Zuvor hatte Julian Krieg zum 6:7 getroffen, dann wehrte Felix Storbeck gleich zwei Würfe der Gäste ab. Anschließend trat Fabian Huesmann erfolgreich zum Siebenmeter an. Danach legte der Spitzenreiter zwar immer vor, doch jedes Mal gleich der ASV wieder aus. So schien es, als ginge es mit 10:10 in die Pause. Doch nach abgelaufener Spieluhr fand der starke Fabian Gutbrod beim Freiwurf irgendwie eine Lücke im Abwehrblock und brachte den Favoriten zur Pause in Führung.

„Wir wollten den BHC möglichst lange ärgern. Das ist uns auch in der ersten Halbzeit sehr gut gelungen“, meinte Rothenpieler später. Direkt mit dem Beginn der zweiten Hälfte zeigte der Gast allerdings, warum er bisher ohne Verlustpunkt geblieben ist. Denn die Mannschaft von Sebastian Hinze startete ähnlich stark wie in den ersten Abschnitt, der ASV fand allerdings nicht den gleichen Zugriff wie zu Spielbeginn. So stellte der BHC innerhalb von dreieinhalb Minuten eine Drei-Tore-Führung her (11:14). Und diese sollten die starken Gäste an diesem Abend nicht mehr hergeben.

Zwar bäumte sich der ASV noch einmal auf, näher als auf 18:20 durch Geburtstagskind Jan Brosch in der 47. Minute kamen die Gastgeber, bei denen Markus Fuchs wie am vergangenen Wochenende ein gutes Spiel im Rückraum machte, aber nicht mehr heran. In der Schlussviertelstunde machte sich dann beim ASV immer mehr der Kräfteverschleiß bemerkbar, so dass die Gäste sogar noch einen deutlichen 21:27-Sieg feierten. „Natürlich ist der Sieg des BHC verdient, auch wenn er am Ende vielleicht etwas zu hoch ausfällt“, so Rothenpieler, der in den Schlussminuten noch für eine positive Randnotiz sorgte. So bekam Youngster Kim Voss-Fels, der zu Saisonbeginn vom Soester TV nach Hamm gewechselt war, seine ersten Einsatzminuten in der 2. Liga. Der gerade 20 Jahre alt gewordene Rückraum dankte dies mit seinem ersten Treffer. „Kim trainiert sehr gut und hatte sich diese Chance jetzt verdient. Er braucht diese Einsatzminuten – man sieht ja, dass er über eine gute Wurfqualität verfügt“, so der ASV-Coach.

Weiter geht es für die Westfalen am kommenden Wochenende, am Samstag tritt der ASV beim heimstarken VfL Lübeck-Schwartau in der Hansehalle an. Die Partie wird kostenfrei im vereinseigenen Live-TV ab 19 Uhr übertragen.

Statistik zum Spiel

ASV Hamm-Westfalen: Storbeck, Lorger – Blohme (1), Huesmann (2/2), Brosch (2), Fuchs (4), Fridgeirsson (2), Schwabe, Krieg (2), Gudat (1), Voss-Fels (1), Papadopoulos (3/1), Zintel (2), Possehl, Neuhold (1)

Bergischer HC: Rudeck, Rutschmann – Bettin, Darj (3), Petrovsky (1), Dell, Thor Gunnarsson (9/3), Nippes (2), Majdzinski, Kotrc, Artmann, Babak (3), Szücs, Gutbrod (7), Arnesson (2)

 

Text: ASV Hamm-Westfalen

Bild: Wegener