10.01.2018  2. HBL

Bepplers Talent-Report: Hildesheims U20-Flügelzange unter der Lupe

Im zweiten Teil von Bepplers Talent-Report nimmt der Chef-Bundestrainer Nachwuchs eine Flügelzange von Eintracht Hildesheim unter die Lupe, die schon in der kommenden Saison die DKB Handball-Bundesliga aufmischen will, und weist auf das 4-Nationen-Turnier der Junioren am Wochenende in Konstanz hin.

Bei der EHF EURO in Kroatien bilden Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki wieder einmal die Flügelzange der deutschen Nationalmannschaft. Die beiden wuchsen sportlich bekanntlich bei den Rhein-Neckar Löwen auf, prägten in Mannheim eine Ära und wurden gemeinsam zu Leistungsträgern in der A-Nationalmannschaft.

Ein mögliches Nachfolge-Duo sorgt zurzeit in der 2. Handball-Bundesliga für Aufsehen: Dimitri Ignatow (19) und Fin Backs (19). Beide stammen aus der Jugend der MT Melsungen, laufen in dieser Saison aber mit einem Zweitspielrecht für Aufsteiger Eintracht Hildesheim auf, um erste Erfahrungen im Profi-Handball zu sammeln. Ab der kommenden Spielzeit sollen sie dann zu festen Bestandteilen des Melsunger Kaders in der DKB Handball-Bundesliga werden.

Dimitri Ignatow will mit der Eintracht Hildesheim den Klassenerhalt in der 2. Liga schaffen

Das sagt Chef-Bundestrainer Nachwuchs Jochen Beppler: "Dimitri und Fin blicken auf zwei ganz unterschiedliche Karriereverläufe zurück. Dimitri war von der ersten Stunde an Bestandteil der DHB-Auswahlmannschaften. Er hat bei der Jugend-EM in Kroatien 2016 Bronze gewonnen und war auch bei der U19-WM 2017 in Georgien dabei. Bei Dimitri sieht man ganz genau, wie wichtig diese internationalen Erfahrungen für junge Spieler sind, um an das weltweit höchste Niveau heranzukommen. Er ist ein sehr zuverlässiger Spieler, hat eine sehr hohe Effizienz – und ist einfach ein sehr positiver Typ, was seine Persönlichkeit anbelangt.

Fin hat sich erst nach der EM in Kroatien in den Kader der Junioren-Nationalmannschaft gekämpft. Das hat er sich aber mehr als verdient: Er ist ein unglaublich ehrgeiziger Spieler, der einen ganz klaren Karriereplan vor Augen hat und sich seine Erfolge hart erarbeitet. Fin ist ein typischer Fall von vorbildlicher Mentalität, die sich dann letztlich auch auszahlt. Er beweist immer große Weitsicht, hat einen hervorragenden Schulabschluss hingelegt und ist auf diesem zielgerichteten Weg an einigen vorbeigezogen, die vielleicht ein ähnliches Talent haben.

Die MT Melsungen kann sich in der kommenden Saison also auf zwei junge Spieler freuen, die durchaus das Potenzial haben, im hochkarätigen Kader der ersten Mannschaft zu Leistungsträgern heranzuwachsen. Damit würde der Klub weiter beweisen, dass sich sportliche Weiterentwicklung und strategische Nachwuchsarbeit nicht ausschließen."

Selbst in Winterpause legen die Spieler der 2. Handball-Bundesliga nicht die Füße hoch. Während die einen in der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte schwitzen, vertreten die größten Nachwuchshoffnungen vom 12. bis 14. Januar die deutschen Farben beim Vier-Nationen-Turnier in Konstanz. Die Talente aus der 2. Liga, die es in den erweiterten U20-Kader geschafft haben, sind: Yannick Fraatz (HSG Nordhorn-Lingen), Felix Käsler, Moritz Mangold (beide TUSEM Essen), Gregor Remke (EHV Aue), Benedikt Kellner, Jakob Knauer (beide HSC 2000 Coburg), Fin Backs und Dimitri Ignatow (beide Eintracht Hildesheim).

In einem der prestigeträchtigsten Junioren-Turniere der Welt trifft die deutsche U20-Auswahl auf U21-Weltmeister Spanien, U19-Weltmeister Frankreich und die starken Portugiesen. Die letzten beiden Auflagen gewann die deutsche Auswahl, 2016 in Spanien und 2017 in Frankreich.

20.12.2017 - 2. HBL

Yannik Fraatz: "Abiball? Das erste Länderspiel hatte Vorrang"

Im Interview spricht Yannick Fraatz über die Vereinbarkeit von Schule und Training in Verein und DHB-Auswahl und verrät, was er von seinem berühmten Vater gelernt hat.

Das sagt Chef-Bundestrainer Nachwuchs Jochen Beppler: "In diesem Jahr gastiert das Junioren-Topnationen-Turnier wieder in Deutschland. Das bedeutet für die deutschen Handballfans, sie haben während der Liga-Pause im Januar die Möglichkeit, mit Spanien, Frankreich, Portugal und eben dem DHB-Team die besten Nachwuchsmannschaften der Welt live vor der eigenen Haustür zu erleben.

Eine solche Leistungsdichte gibt es im Juniorenbereich sonst nur bei Welt- oder Europameisterschaften. Dementsprechend hoch ist auch der Stellenwert dieses Turniers. Frankreich gegen Spanien wird zur Neuauflage des WM-Finals von Georgien werden. Die deutschen Junioren werden in einer Top-Besetzung antreten. Und auch Portugal hat sich im Nachwuchsbereich sehr gut weiterentwickelt.

Das Turnier ist eine der wichtigsten Standortbestimmungen für unsere Nachwuchstrainer im Hinblick auf die U20-EM in Slowenien im Juli. Wie haben sich unsere Spieler seit dem Sommer, als sie in den Aktiven-Bereich übergetreten sind, weiterentwickelt? Woran muss in den kommenden Lehrgängen noch gearbeitet werden? Das Vier-Länder-Turnier in Konstanz soll Antworten auf all diese Fragen bringen."