20.11.2017  2. HBL

Remis zwischen Rimpar und den Rhein Vikings

Wenn man als Zweitliga-Aufsteiger bei einem Top-Team einen Punkt holt, tritt man die Heimfahrt für gewöhnlich so richtig zufrieden an. So war es auch beim HC Rhein Vikings. Denn die Mannschaft von Trainer Ceven Klatt entführte beim favorisierten DJK Wölfe Rimpar am Sonntagabend mit einem mehr als achtbaren 22:22 (12:8)-Remis nicht nur einen weiteren wichtigen Zähler im Kampf um den Klassenerhalt, sondern bleibt damit nebenbei auch im dritten Spiel in Folge ungeschlagen.

„Dieser Auswärtspunkt ist natürlich super für uns – mit Blick auf die Tabelle, aber auch hinsichtlich unserer Moral“, erklärte Klatt nach dem Schlusspfiff entsprechend glücklich. Dabei sei es umso schöner, „dass es bei einem ganz starken Gegner ein insgesamt gerechtes Remis war und wir uns den Punkt mit einer starken taktischen und kämpferischen Leistung erarbeitet haben“. Weiterer schöner Randaspekt aus Sicht der Gäste, die neben den ohnehin verletzten Alexander Oelze und Daniel Pankofer auch auf Thomas Bahn (Riss der Bizepssehne) verzichten mussten: Kapitän Bennet Johnen (Foto: Wort & Lichtbild) stand nach seiner mehrmonatigen Zwangspause nach seiner Rücken-Operation mehr als 20 Minuten auf dem Feld und trug seinen Anteil zum überraschenden Punktgewinn in der Fremde bei.

Dabei ließen die Vikings nach ausgeglichenem Beginn und einem 2:2-Zwischenstand (6.) in den folgenden sieben Minuten zunächst die Treffsicherheit vermissen und scheiterten einige Male am Rimparer Torhüter Brustmann. Dies nutzten die Hausherren, um vor 1719 Zuschauern in der Würzburger s.Oliver-Arena bis zur 13. Minute erstmals mit zwei Toren in Führung zu gehen – 2:4 aus Vikings-Sicht. Erst Dennis Aust brach den Bann und verkürzte mit seinem Tor zum 3:4. Bis zum 5:7 (19.) blieben die kampfstarken Vikings den favorisierten Gastgebern in der Folge auf den Fersen. Und nach einem bärenstarken 7:0-Lauf, bei dem auch Keeper Vladimir Bozic einmal mehr mit einigen Paraden heiß lief, zog das Klatt-Team sogar bis kurz vor dem Pausenpfiff bis auf 12:7 davon. In die Kabine ging es nach einer couragierten Leistung schließlich mit einer verdienten 12:8-Führung.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste zunächst sogar auf 13:8 (31.) und hielten diese Fünf-Tore-Führung dann bis zur 34. Minute – 15:10. Doch dann rieselte mit einem Mal mehr und mehr Sand ins Getriebe des Vikings-Motors. Die Folge: Die Hausherren legten ihrerseits bis zur 40. Minute eine 5:0-Serie zum 15:15-Ausgleich hin. Nun war die Begegnung wieder völlig offen und die Mannschaft von Trainer Ceven Klatt tat sich nach rund acht torlosen Minuten weiterhin schwer, einen Treffer zu erzielen. So kam, was kommen musste: Rimpar ging per Siebenmeter in der 42. Minute erstmals wieder in Führung und es hieß 15:16 aus Sicht der Gäste. Erst Christopher Klasmann konnte der die Durstrecke mit einem verwandelten Strafwurf zum 16:16 beenden.

Nach dem zwischenzeitlichen 17:17 gerieten die Vikings zwischen der 45. und der 48. Minute mit 17:20 in Hintertreffen. Doch wer dachte, dass die verletzungsgebeutelten Klatt-Schützlinge nun einbrechen würden, der sah sich schnell getäuscht: Ein Doppelschlag von Niklas Weis und Dennis Aust brachte in Minute 51 zunächst das 19:20. Und erneut Weis war es schließlich, der sieben Minuten vor dem Abpfiff das 20:20 erzielte. Klasmann setzte wenig später gar noch einen Doppelschlag zum 22:20 drauf – die Überraschung war vier Minuten vor dem Schlusspfiff für die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste aus Neuss/Düsseldorf mit einem Mal zum Greifen nah. Erst knapp zwei Minuten vor dem Abpfiff kamen die Hausherren nach rund zehn torlosen Minuten in Überzahl zu ihrem nächsten Treffer und somit zum 21:22-Anschluss. Nach einer weiteren Zeitstrafe für die Vikings kam Rimpar schließlich wenige Sekunden vor Schluss erneut in Ballbesitz und erzielte per Siebenmeter den 22:22-Endstand.

„Es wäre heute vielleicht sogar ein wenig mehr drin gewesen, aber wir wollen nicht vermessen sein und sind mit dem Punkt total zufrieden. In einer starken Abwehr waren sicher wieder Heider Thomas und Miladin Kozlina unsere tragenden Säulen“, befand Klatt, der in der Offensive Christopher Klasmann und Christian Hoße ein Sonderlob aussprach: „Chrisi hat Verantwortung übernommen und wichtige Tore erzielt. Und Hossi hat trotz akuter Magenprobleme auf der Mittelposition klug Regie geführt.“

Quelle: Rhein Vikings

Bild: Koenig