29.04.2018  2. HBL

Balingen schlägt Tabellennachbarn Nordhorn

Trotz personeller Sorgen haben die Gallier von der Alb mit einer ganz starken Leistung, die nach dem Schlusspfiff sogar von den gegnerischen Spielern anerkennend beklatscht wurde, das sechste Heimspiel in Folge gewonnen. Mit dem 28:23(13:9)-Erfolg gegen den bisherigen Tabellennachbarn, die HSG Nordhorn-Lingen, haben die Balinger wieder einen Sprung auf den fünften Tabellenplatz gemacht, während die Niedersachsen den Anschluss an die vorderen Plätze endgültig verloren haben.

Für beide Mannschaften ging es vor dem Anpfiff hauptsächlich ums Prestige. Die Gäste aus der Grafschaft Bentheim wollten ihre kleine sieglose Serie in Balingen beenden und die Hausherren ihre erfolgreiche Heimspielserie fortsetzen. Beide Teams gingen mit erheblich personellen Problemen an den Start und man durfte gespannt sein, wer das fehlende Personal am besten kompensieren kann. Ohne Rückraumrechten eröffneten die Balinger die Partie und legten mit drei Rechtshänder richtig gut los. Jona Schoch, Kapitän Martin Strobel und Oddur Grétarsson eröffnet den Torreigen. Weil die Gäste mit ihren ersten Angriffsbemühungen an HBW-Keeper Tomáš Mrkva scheiterten, stand es nach knapp fünf Minuten 3:0 für die Hausherren.

Der Drei-Tore-Vorsprung hatte trotz einer frühen Zeitstrafe gegen Abwehrchef Christoph Foth auch in der neunten Minute noch Bestand, aber die Gäste waren zwischenzeitlich im Spiel angekommen. Mit einer aggressiven Abwehr provozierten sie im Balinger Angriff einige Fehler und beim 5:5 hatten sie in der vierzehnten Minute zum ersten Mal den Ausgleich hergestellt. Trotz Überzahl gelang es ihnen aber nicht, die Führung zu übernehmen. HBW-Trainer Jens Bürkle reagierte und bracht Jannik Hausmann für den rechten Rückraum. Mit einem genauso sehenswerten wie überraschenden Wurf aus der Hüfte brachte der Linkshänder die Hausherren wieder in Führung. Nach dem 7:5 durch Lukas Saueressig hatten die Gallier von der Alb mit Unterstützung der Fans ihre kurze Schwächephase überstanden und das Spiel wieder im Griff. Für das Highlight in den ersten dreißig Minuten sorgte der bärenstarke HBW-Keeper Tomáš Mrkva, der in 22. Spielminute aus dem eigenen Wurfkreis das 9:6 erzielte. Für den 13:9-Halbzeitstand sorgte Jannik Hausmann, der den Gästen im Angriff den Ball klaute und beim Tempogegenstoß keine Mühe hatte, das Leder im erneut leeren Kasten der Niedersachsen unterzubringen.

Auch im zweiten Durchgang ließen sich die Balinger nicht mehr die Butter vom Brot nehmen, obwohl sie nach einer Sechs-Tore-Führung nochmals eine kurze Schwächephase hatten. Nach einer Auszeit hatte Gästetrainer Heiner Bültmann seine Abwehr umgestellt und gegen die 5/1-Variante mussten die Balinger erst die richtigen Lösungen finden. Als der ehemalige EHF-Pokal-Gewinner beim Stande von 21:18, zehn Minuten vor Spielende, nochmals Morgenluft witterte, schickte HBW-Trainer Jens Bürkle seinen Leader wieder auf die Platte. „Martin ist nach einer kurzen Pause, die er gebraucht hat, wieder zurückgekommen und hat es, wie es sich für einen Kapitän gehört, die Verantwortung übernommen und das Spiel entschieden“, lobte Bürkle in der Pressekonferenz seinen Spielmacher.

Mit der Rückendeckung von Torhüter Mrkva, der seine Kiste in der Schlussphase regelrecht zunagelte, machten die Balinger mit einem 3:0-Lauf den Deckel auf das Spiel. Beim Stande von 26:20 in der 58. Minute stand der Sieger fest und der Rest bis zum 28:23 war nur noch für die Statistik.

Statistiken zum Spiel

HBW Balingen-Weilstetten: Marouèn Maggaiz, Tomáš Mrkva (TW) 1; Simen Schønningsen, Christoph Foth 1, Tobias Wagner, Matthias Flohr, Jannik Hausmann 4, Gregor Thomann 5, Tim Nothdurft 1, Daði Rúnarsson, Oddur Gretarsson 5/5, Martin Strobel 4, Jona Schoch 5, Jan Bitzer, Lukas Saueressig 2, Moritz Strosack;

HSG Nordhorn-Lingen: Fabian Kaleun, Björn Buhrmester (TW); Nicky Verjans 4/2, Lutz Heiny 2, Toon Leenders, Pavel Mickal 6/1, Patrick Miedema 6, Yannick Fraatz, Philipp Vorlicek 4, Jens Wiese 1, Alec Smit, Johannes van Lengerich

Quelle: HBW Balingen-Weilstetten

Foto: Motschkon