18.03.2018  2. HBL

Krimi im Derby der Vikings gegen Hagen

Nichts für schwache Nerven war das Spiel der HC Rhein Vikings gegen den VfL Eintracht Hagen. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit führte Hagen in der 50. Minute dann mit fünf Treffern. Die Vikings gaben sich aber nicht auf und verkürzten. Am Ende wurde die Aufholjagd aber nicht belohnt. Der Endstand: 25:26.

Ceven Klatt war am Samstagabend nach dem Abpfiff der Zweitliga-Partie des 27. Spieltags mit dem Ergebnis nicht ganz einverstanden. „Wir sind am Ende noch einmal stark zurückgekommen. Schade, dass wir nichts Zählbares aus dem Spiel mitnehmen können. Ich finde, wir hätten insgesamt schon zumindest einen Punkt verdient gehabt“, erklärte der Trainer des HC Rhein Vikings (Foto: Christian Meurer) nach der denkbar knappen 25:26 (12:13)-Heimniederlage im Nachbarschaftsderby gegen den punktgleichen VfL Eintracht Hagen. Gerade die Angriffsleistung sei vor 1009 Zuschauern im Castello im Vergleich zu den Partien der Vorwochen „ein Schritt nach vorne“ gewesen. „Und darauf müssen wir in den kommenden Wochen aufbauen“, schloss Klatt.

Die Vikings, die im defensiven Innenblock neben Kapitän Bennet Johnen auf den wieder genesenen Heider Thomas bauen konnten, überraschten vom Anpfiff an nicht nur mit Thomas Bahn auf der Linksaußen-Position, sondern – zumindest phasenweise – auch mit ungewohntem Tempospiel aus der Defensive heraus. Dies und der zu Beginn stark parierende Vladimir Bozic im Tor in Kombination mit einer aggressiven Abwehr führten in der Summe dazu, dass sich die Hausherren gegen den punktgleichen Mitaufsteiger nach ausgeglichenem Beginn einen 5:3- (10.) und einen 9:6-Vorsprung (18.) erarbeiten konnten. In der Offensive konnte sich bis zu diesem Zeitpunkt vor allem Alexander Oelze in Szene setzen, der bis dato bereits fünf Treffer erzielt hatte und am Ende auf insgesamt neun Tore kam. Im Anschluss an eine Auszeit der Hagener geriet der Vikings-Motor jedoch etwas ins Stocken. Die Folge war zunächst der 10:10-Ausgleich der Gäste (25.), die schließlich sogar trotz Unterzahl nach einem 11:12-Rückstand einen 13:12-Vorsprung mit in die Kabine nehmen konnten.

Nach dem Seitenwechsel baute die Mannschaft von Gästetrainer Nils Pfannenschmidt ihren Vorsprung bis zur 33. Minute zunächst auf 15:13 aus. Doch die Vikings hielten dagegen und gingen nur zwei Minuten später durch „Aushilfsaußen“ Bahn selbst wieder in Führung – 16:15. Fortan wogte das Derby hin und her. Angefeuert von zwei lautstarken Fangruppen konnte sich zunächst keines der beiden Teams in dem hart umkämpften Spiel entscheidend absetzen. Doch dann kassierten die Vikings gleich zwei Zeitstrafen in Serie, was die Gäste dazu nutzten, um von 18:18 (40.) binnen drei Minuten auf 21:18 wegzuziehen. Klatt reagierte mit einer Auszeit, auf die allerdings gleich die nächste Zeitstrafe für die Hausherren folgte – Niklas Weis leistete sich einen Wechselfehler. Und dessen Team blieb folgend bis zur 50. Minute insgesamt zehn Minuten ohne eigenen Treffer. „Diese Phase mit den Zwei-Minuten-Strafen war sicher der Knackpunkt der Partie“, befand Klatt, der mit ansehen musste, wie erst der eingewechselte Nils Artmann, der in der nun offensiveren Defensivformation gemeinsam mit Felix Handschke zeitweilig vorgezogen agierte, die Ladehemmung seines Teams mit seinem Treffer zum 19:23 beendete.

Bis zur 52. Minute lagen die Vikings mit fünf Toren im Hintertreffen (20:25), doch sie steckten nicht auf und verkürzten innerhalb der folgenden drei Minuten unter lautstarkem Jubel der Fans auf 24:25.
So war die Begegnung vier Minuten vor dem Schlusspfiff wieder völlig offen. Erst in der 57. Minute kamen die Gäste zu ihrem nächsten Treffer und erhöhten wieder auf 26:24. Doch Oelze behielt bei einem folgenden Strafwurf inklusive Zwei-Minuten-Strafe für die Eintracht die Nerven und stellte 80 Sekunden vor Schluss auf 25:26. 35 Sekunden vor dem Abpfiff nahmen die Gäste eine Auszeit. Nach dieser erkämpfte sich das aufopferungsvoll kämpfende Klatt-Team zwar noch einmal den Ball, doch zur Krönung der packenden Aufholjagd reichte es nicht mehr.

„Die Jungs haben heute über 60 Minuten gekämpft und alles gegeben. Dass es am Ende nicht mehr zu einem Punkt gereicht hat, ist schade. Uns hat etwas der Punch gefehlt, aber wir müssen ruhig bleiben. Nach dem kommenden Auswärtsspiel beim ASV Hamm beginnen für uns die Wochen der Wahrheit, die wir dann hoffentlich mit komplett fittem Kader angehen können“ erklärte Vikings-Geschäftsführer René Witte abschließend.

Quelle: HC Rhein Vikings

Foto: Hagemann