BHC zittert sich zum zwölften Sieg im zwölften Spiel! Der Freitagabend im Überblick
Spannung pur war am Freitagabend zum Auftakt des Doppelspieltags in der 2. Handball-Bundesliga geboten! Während die Verfolgergruppe Federn ließ, behält der Bergische HC nach einem Zittersieg über den Wilhelmshavener HV auch im zwölften Spiel die weiße Weste. Auch die SG BBM Bietigheim machte ihrem Status "Ballermann der Liga" alle Ehre, in dem sie die HSG Konstanz mit 36:32 abschoss. Was sonst noch passiert ist, erfahrt ihr hier.
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EHV Aue vs. HC Rhein Vikings
Die HC Rhein Vikings konnten sich mit ihrem dritten Auswärtserfolg weiter vom Tabellenkeller fern halten. Mit 10:14-Punkten belegt der Aufsteiger den 12. Platz in der 2. Handball-Bundesliga und hat nun schon sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Dabei konnten sich die Vikings der Sache lange nicht sicher sein. Zwar behielt der HCRV im ersten Durchgang lange Zeit die Führung, doch zur Halbzeit ging der Gastgeber aus Aue mit einem knappen 11:9-Vorsprung in die Kabine.
Im zweiten Durchgang drehte der Aufsteiger jedoch auf. Über 16:15 (41. Minute) und 19:16 (47.) aus Sicht der Vikings drehten die Gäste das Spiel und setzten sich bis zum 23:17 (52.) immer weiter ab. Am Ende stand ein verdienter 26:19-Auswärtssieg.
Mit einer Demonstration der Macht jagte der ASV Hamm-Westfalen den VfL Eintracht Hagen aus der Halle. Schnell erspielten sich die Hausherren ein 9:5 (16.). Über 12:7 (22.) baute der ASV die Führung bis zur Halbzeit (17:10) weiter aus. Allen voran Vyron Papadopoulos schien im ersten Durchgang mächtig Gefallen am Torewerfen zu haben. Sieben Tore gingen in der ersten Halbzeit auf sein Konto.
Auch im zweiten Durchgang gab es nie ein Zweifel am Sieg des Gastgebers. Bis zur 54. Minute erspielte sich der ASV eine komfortable Zwölf-Tore-Führung, die bis zum 36:24-Endstand auch Bestand haben sollte.
Was wäre passiert, wenn der ThSV Eisenach nicht die ersten neun Spielminuten komplett verschlafen hätte? Das fragen sich vermutlich alle, die mit dem ThSV sympathisieren. So allerdings erlebten die Eisenacher Anhänger einen Start-Ziel-Sieg des HSC Coburgs und mussten froh sein, dass sich aus dem Spiel kein Debakel entwickelt hat. Denn nach sieben Minuten führten die Gäste mit 6:0! Erst nach neun Minuten war es Alexander Saul, der das erste Tor für den ThSV erzielen konnte. Eisenach kämpfte sich zurück in die Partie. Beim 10:12 (24.) war auf einmal wieder alles drin. Doch die Coburger parierten den Angriff der Gastgeber und konnten die Führung bis zum Schluss halten und gewannen letzten Endes knapp mit 29:27.
HSG Nordhorn-Lingen vs. VfL Lübeck-Schwartau
Keinen Sieger gab es im Aufeinandertreffen zwischen der HSG Nordhorn-Lingen und dem VfL Lübeck-Schwartau. Über das komplette Spiel hinweg schenkten sich die beiden Mannschaften nichts, sodass auf der Anzeigetafel am Ende ein leistungsgerechtes 26:26-Unentschieden stand.
TV Emsdetten vs. TUSEM Essen
Der TV Emsdetten muss eine empfindliche Niederlage im Kampf um den Aufstieg in die DKB Handball-Bundesliga hinnehmen. Gegen TUSEM Essen verlor der TVE am Freitagabend mit 27:29 und belegt mit 16:8-Punkten nun den siebten Platz der Tabelle. Dabei war bis zur 40. Minute alles offen. Beim Stand von 19:19 hatten beide Mannschaften die Siegchance in der eigenen Hand. In der 52. Minute war das Spiel jedoch dann zu Gunsten der Gäste entschieden. TUSEM Essen spielte sich in den vergangenen zwölf Minuten eine 22:27-Führung heraus, die der TV Emsdetten nicht mehr aufholen konnte.
Eintracht Hildesheim kann den Höhenflug des DRHV nicht stoppen. Gegen die Gäste aus dem Osten setzte es nach 60 hart umkämpften Minuten eine 23:26-Niederlage. Bereits nach sechs Minuten führte Dessau mit 3:0 und gab die Führung bis zur Halbzeit auch nicht mehr aus der Hand (10:14). Sechs Minuten nach Wiederanpfiff schien das Spiel jedoch noch einmal auf der Kippe zu stehen. Hildesheim kämpfte sich bis zum 13:14 noch einmal heran. Es sollte nicht reichen. Der DRHV nimmt die zwei Punkte mit in die Heimat und bleibt eine der Überraschungen der Saison.
Der Wilhelmshavener HV ist mit einer denkbar knappen 26:27-Niederlage gegen den weiterhin verlustpunktfreien Bergischen HC in den Doppelspieltag gestartet. Nach einer Viertelstunde lagen die Köhrmann-Schützlinge mit 6:8 in Rückstand.
Bis zur 24. Minute zogen die Gäste auf 13:9 davon, doch der WHV blieb bis zum Pausenpfiff ohne weiteren Gegentreffer und kämpfte sich auf 11:13 heran.
Im zweiten Durchgang hielten die Gastgeber weiter gut mit und verkürzten zwischenzeitlich auf 16:17 (38.). Doch in der Folge setzten sich die Spieler des Tabellenführers wieder weiter vom WHV ab - 19:23 (45.). Die Wilhelmshavener stemmten sich dennoch weiter gegen die drohende Niederlage, hielten den Rückstand lange konstant - 22:25 (52.). In der Schlussphase lag ein Punktgewinn plötzlich wieder in Reichweite, denn der WHV kämpfte sich zunächst erneut bis auf ein Tor heran und glich in der 56. Minuten zum 25:25 aus. Doch in der letzten Minute setzte der BHC den Schlusspunkt und feierte den 12. Sieg im 12. Spiel.
Vor dem Derby war nach dem Derby für die Zweitliga-Handballer der HSG Konstanz. Nach dem schwachen Auftritt mit der 22:32-Niederlage beim HBW Balingen-Weilstetten wollte die Mannschaft von Trainer Daniel Eblen die vor Wochenfrist zahlreich mitgereisten Fans im gestrigen Heimspiel entschädigen. Mit einer guten Leistung – und am besten natürlich mit dem dritten Saisonsieg. Und das gegen einen alles andere als leichtgewichtigen Gegner: das – neben HSG und HBW – dritte Team aus Baden-Württemberg, den Tabellenzweiten SG BBM Bietigheim.
Die Mission Wiedergutmachung war auf einem guten Weg. Zwar erspielte sich der Favorit aus Schwaben immer wieder eine Ein- bis Zwei-Tore-Führung, doch die Konstanzer, sie kämpften sich immer wieder heran. Und sie leisteten sich wesentlich weniger technische Fehler. Noch. Beim Stand von 9:9 nahm Gästetrainer Hartmut Mayerhoffer seine erste Auszeit, um sein Team auf die starken Hausherren einzustellen – und wohl auch, um ihnen etwas den Rhythmus zu nehmen. Mit Erfolg. Drei Konstanzer Fehlpässe bestraften die Bietigheimer anschließend gnadenlos, und bei Eblens erster Auszeit drei Minuten später hieß es 9:12 (20.).
Die Konstanzer ließen sich aber nie wirklich abhängen. Sie kämpften bravourös um jeden Ball und blieben der SG im Nacken. Immer wieder war der kaum zu bremsende Paul Kaletsch erfolgreich, doch ausgerechnet er scheiterte beim Stand von 30:33 in der 56. Minute per Siebenmeter an SG-Keeper Müller. So brachten die Gäste den knappen Vorsprung routiniert über die Zeit. Die Konstanzer hatten sich stark verbessert präsentiert, nur mit dem dritten Sieg wurde es nichts.
Handball-Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten hat am Freitag zumindest einen Teilerfolg gefeiert. Bei der DJK Rimpar rettete Kapitän Martin Strobel dem Team von Trainer Jens Bürkle Sekunden vor Schluss noch ein 27:27 (15:13)-Remis. Dabei sah es für die Schwaben vor knapp 2000 Zuschauern in der Würzburger s.Oliver-Arena nach einem etwas holprigen Start bis Mitte der zweiten Halbzeit ganz danach aus, als könnten sie ihr Auswärts-Trauma ablegen – sechs Minuten vor dem Ende jedoch deutete alles auf eine weitere Niederlage in der Fremde hin.