17.02.2018  2. HBL

TUSEM Essen: Die Siegesserie ist gerissen

Der TUSEM Essen musste gegen den Tabellenzweiten SG BBM Bietigheim-Bissingen eine 30:35- Niederlage hinnehmen. In der eigenen Halle hatte TUSEM seit fünf Monaten nicht mehr verloren.

TUSEM Essen hat das erste Heimspiel im Jahr 2018 verloren. Dabei begannen die Gastgeber sehr ordentlich, begegneten dem Favoriten auf Augenhöhe. Im Angriff fanden sie immer wieder eine gute Situation, um abzuschließen und das meist erfolgreich. Vor allem Kapitän Jonas Ellwanger oder Christoph Reißky, der nach langer Verletzungspause mal wieder ein Heimspiel bestreiten konnte, marschierten voran. Auf der anderen Seite war es Robin Haller, der immer wieder für Gefahr sorgen konnte. Aus dem Rückraum war der Bietigheimer kaum zu stoppen, in Halbzeit eins kam Haller auf satte sieben Treffer. Trainer Siewert reagierte und nahm einen Torwartwechsel vor. Und der sollte sich lohnen, denn Moritz Mangold hielt seine Mannschaft mit teils spektakulären Paraden im Spiel. Bis zum 12:12 (24.) sah es für die Essener sehr gut aus, doch kurz vor Ende des ersten Durchgangs schlich sich erneut der Fehlerteufel ein. Einfache Abspielfehler und ungenaue Abschlüsse brachten keine Tore, stattdessen rollte der Zug in die andere Richtung. Bietigheim spielte sein Tempo aus und baute den Vorsprung zur Pause auf vier Tore aus (14:18).

Das machte die Aufgabe für den TUSEM nicht einfacher, zumal der Tabellenzweite noch längst nicht satt war. Die beste Offensive der Liga fand immer ein Weg in Richtung Tor und ließ nur selten mal eine Chance liegen. Zudem zeigten sich die Gäste nun noch aggressiver in der Deckung, was die Gastgeber vor eine große Aufgabe stellte. Jedes Tor war hart erarbeitet, während die SG nahezu aus einem Guss spielte. Nachdem der TUSEM beim Stande von 19:26 (44.) komplett den Anschluss zu verlieren drohte, stellte Siewert erneut um. Nun verteidigte seine Mannschaft offensiver und mit mehr Mut. Das zahlte sich aus, denn dank eines Drei-Tore-Laufs war sie plötzlich wieder dran (25:28, 49.). Die offensive Deckung barg allerdings auch Risiken. Es ergaben sich einige Lücken, die in erster Linie Bietigheims Jan Döll in der Schlussphase zu besetzen wusste. Immer wieder war der Rechtsaußen erfolgreich und sorgte dann letztendlich für die Vorentscheidung. Der TUSEM kam doch nicht mehr heran und musste am Ende die Niederlage einstecken.

„In der ersten Halbzeit spielen wir bis zum 12:12 ganz gut. Dann machen wir uns das Leben selber schwer, indem wir zu viele technische Fehler machen. Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass wir drei Sachen hinbekommen müssen: Wir müssen die Kreuzung vom Gegner wegnehmen, selber Tempo spielen und deren Tempo nicht zulassen. Aber wir haben zu viele Tore kassiert. In der zweiten Halbzeit kämpfen wir uns ganz gut heran, aber immer genau dann fehlt uns das kleine Bisschen. Diesmal waren wir nicht gut genug, das müssen wir uns eingestehen“, sagte TUSEM-Trainer Jaron Siewert nach der Partie. Auch Christoph Reißky sah das ähnlich: „Die Abwehrleistung war nicht gut. Wir haben schon in der ersten Halbzeit zu viele Tore kassiert. Im Angriff fand ich uns gar nicht schlecht, wir haben ja die Tore gemacht. Wir haben allerdings oft den Ball zu einfach weggeworfen und dann hat Bietigheim sein Tempospiel durchgezogen und die einfachen Tore geworfen. Da hat man dann auch keine Chance mehr, das aufzuholen. Wir haben immer mal wieder kleine Hänger, aber wenn wir die abstellen, dann holen wir uns auch wieder die Punkte.“


TUSEM: Bliß, Mangold; Beyer (4/4), J.Ellwanger (8), Hegemann, L.Ellwanger (1), Roosna (3), Kintrup (1), Szczesny (6), Käsler, Müller (4), Seidel, Reißky (3), Skroblien.

Bietigheim: Ebner, Müller; Haller (10), Rentschler, Schmid, Fischer, Claus (2), Schäfer (4/4), Schmidt, Krautt, König (2), Barthe (3), Asmuth, Döll (7), Emanuel (2), Marcec (5).

Foto: Wolf