04.03.2018  2. HBL

Hildesheim schafft kleines Wunder gegen Lübeck-Schwartau

Eintracht Hildesheim setzt mit einem 25:25-Unentschieden beim um den Aufstieg spielenden VfL Lübeck-Schwartau ein dickes Ausrufezeichen im Abstiegskampf. Der VfL hingegen patzt erneut gegen ein Team aus der unteren Tabellenhälfte - der Abstand zu dem zweiten Platz und damit der DKB Handball-Bundesliga wächst weiter.

Vor der Partie plagten Trainer Torge Greve personelle Sorgen. Die Grippewelle hatte auch beim VfL zugeschlagen, Toni Podpolinski musste das Bett hüten und fiel für die Partie gegen den Tabellenachtzehnten aus. Tim Claasen ging angeschlagen ins Spiel, Rickard Akerman übernahm daher zunächst die Rolle des Regisseurs.

Trotzdem begann der VfL stark, zweimal Metzner, Akerman und Lauenroth sorgten für eine schnelle 4:0-Führung (4.). Hildesheims Trainer Oberbeck war früh gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Und die zeigte Wirkung: Die Gäste fanden jetzt besser ins Spiel, vor allem Top-Torschütze Savvas Savvas, der dreimal in Folge traf. Dennis Klockmann war es in der elften Minute zu verdanken, dass der VfL noch mit 6:4 führte. Der VfL-Keeper war es dann auch, der mit einem langen Ball auf Thees Glabisch den Treffer zum 8:5 einleitete (14). Doch die Drei-Tore-Führung hatte nicht lange Bestand. Hildesheim meldete sich nur drei Minuten später mit dem 9:8-Anschlusstreffer zurück (17.).

Immer wenn der Tabellenachtzehnte wieder dran war, hatte das Greve-Team eine Antwort: Erst Ranke und dann Jan Schult, der die Kugel zum 11:8 in den Winkel donnerte und die Halle erstmals zum kochen brachte (19.). „Wir haben stark begonnen und in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gezeigt“, so Torge Greve. Die Lübecker standen in der Abwehr jetzt wieder deutlich kompakter, die Eintracht biss sich die Zähne aus. Vorne trafen Thees Glabisch (23.) und Tim Claasen (24.) zunächst nur den Pfosten. Dann machten es Akerman und Glabisch besser und erhöhten auf 14:9 (26.). Zur Pause führten die Schwartauer mit vier Toren, Pawel Genda traf in den Schlusssekunden zum 16:12.

In der zweiten Hälfte waren gerade 80 Sekunden gespielt, da musste das Spiel wieder unterbrochen werden. Es tropfte von der Hallendecke – Kondenswasser hatte sich gebildet. Ein Krahn musste her, das Problem wurde behoben und nach 25-minütiger Unterbrechung konnte es weiter gehen. Die Schwartauer, noch in Unterzahl, taten sich schwer, ihren Rhythmus zu finden. „Die Unterbrechung war schon unglücklich, das hat uns etwas aus dem Konzept gebracht“, sagte Dennis Klockmann. Hildesheim war kurz nach Wiederanpfiff wieder dran – Savvas Savvas verkürzte per Siebenmeter auf 16:15 (34.). Doch wie schon in der ersten Halbzeit hatten Schult und Co. die direkte Antwort. Metzner stellte den Drei-Tore-Vorsprung wieder her (37.).

Es blieb ein Auf und Ab. Trotz Überzahl konnten sich die Hausherren nicht weiter absetzen – im Gegenteil: Hildesheim traf zum 19:19-Ausgleich (42.). Köhler und Glabisch brachten den VfL aber schnell wieder in Führung (21:19/43.). Doch das Angriffsspiel der Lübecker war zu statisch und besonders die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Beim Stand von 22:22 zog Torge Greve die Auszeit (50.). Die Partie blieb dennoch zerfahren, technische Fehler und Fehlwürfe prägten das Schwartauer Spiel. Vier Minuten vor dem Ende gingen die Gäste dann erstmals in Führung, doch Kapitän Waschul glich im Gegenzug wieder aus – 24:24.

Spannung bis zum Ende – auch Sekunden vor dem Ende war die Partie beim Stand von 25:25 unentschieden. Der letzte Angriff gehörte dem VfL, doch der Siegtreffer wollte nicht mehr gelingen. „Wir haben zu viele Chancen vergeben, waren im Angriff in der zweiten Halbzeit nicht konsequent genug“, resümierte ein enttäuschter Torge Greve. Auch Torhüter Klockmann sah die Probleme in der Chancenverwertung: „Wir hätten locker 29, 30 Tore werfen müssen.“

Quelle: VfL Lübeck-Schwartau

Foto: Wolf