28.04.2018  2. HBL

Noch sechs Spiele in der 2. HBL : Der Abstiegskampf spitzt sich zu

Der Samstagabend hält sieben Partien in der Zweiten Handball-Bundesliga bereit. Nachdem sich am Abend bereits der TuSEM Essen und der abstiegsbedrohte EHV Aue mit einem Unentschieden getrennt haben, geht es am Abend für die anderen Teams aus dem Tabellenkeller um wichtige Punkte. Alle Partien können wie immer im Liveticker verfolgt werden.

18:00 Uhr: HC Rhein Vikings – DJK Rimpar Wölfe

Selbstbewusste Rimparer Wölfe fahren am Samstagabend zum Auswärtsspiel nach Düsseldorf. Erst am Dienstag lieferten sich die Franken ein spannendes Duell mit dem Tabellenzweiten Bietigheim. Am Ende konnten sich die Wölfe nach einem großen Kampf mit 25:24 durchsetzen und sich damit in der Spitzengruppe der Liga festsetzen. Jetzt wollen sie ihren fünften Tabellenplatz und der daraus resultierenden Favoritenrolle gegen die Rhein Vikings gerecht werden. Doch bereits im Hinspiel zeigten die Aufsteiger aus Düsseldorf ihre Stärke, als sie sich in Würzburg ein Remis erkämpften. „Daher werden sie uns auch nicht auf die leichte Schulter nehmen, was die Aufgabe für uns sicher nicht einfacher macht“ , ist sich Vikings-Trainer Ceven Klatt sehr bewusst, dass die Wölfe keinen Selbstläufer im Düsseldorfer Castello erwarten. 

In der dort herrschenden hitzigen Atmosphäre, werden die Wölfe wieder auf ihre starke Defensive und den dahinter stehenden Torhüter Max Brustmann vertrauen. Da auch das Prunkstück der Vikings die Abwehr ist, können sich die Fans wohl auf kein Angriffsfeuerwerk, sondern auf zwei echte Abwehrbollwerke freuen.

 

19:00 Uhr: Bergischer HC – HSG Konstanz

Der Bergische HC gegen die HSG Konstanz: Unterschiedlicher können die Ausgangssituationen zweier Teams vor einem Duell nicht sein. Der BHC konnte bereits in der vergangenen Woche den Aufstieg in die DKB Handball-Bundesliga feiern und ließ auch danach beim 29:24 gegen den TV Emsdetten nicht locker und holte sich die nächsten zwei Punkte. Jetzt soll schließlich auch der Meistertitel unter Dach und Fach gebracht werden.

Vollkommen anders ist die Gemütslage am Bodensee: Zwei Niederlagen gab es am Doppelspieltag. Damit bleibt die HSG weiterhin auf einem Abstiegsplatz stehen. Fünf Punkte Rückstand müssen die Konstanzer in den letzten Spielen aufholen. 

Um dem Erfolg bei der Mission Klassenerhalt beim Tabellenführer etwas näher zu kommen, werden die Männer von HSG-Trainer Daniel Eblen auf die Müdigkeit der Gastgeber hoffen. Doch BHC-Coach Sebastian Hinze sieht seine Mannschaft nach einer ersten lockeren Einheit am Mittwoch wieder motiviert in der Spur: „Am Donnerstag sah das Ganze schon wieder viel besser aus. Wir wollen nicht nur mit einem guten Gefühl ins Spiel gehen – wir brauchen es auch, wenn wir die Liga am Ende gewinnen wollen.“ Und auch Löwen-Spielmacher Tomas Babak zeigt sich vor der Partie gegen Konstanz voll fokussiert: „Vielleicht waren wir am Mittwoch noch etwas müde im Kopf. Jetzt ist die volle Konzentration wieder da. Wir wollen alles gewinnen!“

Die Bereitschaft über 60 Minuten wieder alles zu geben, werden die Löwen an den Tag legen müssen, denn die HSG Konstanz wird wie schon im Hinspiel einhundertprozentige Leidenschaft und Kampfbereitschaft zeigen.

19:00 Uhr: HBW Balingen-Weilstetten – HSG Nordhorn-Lingen

„Wir haben die letzten fünf Heimspiele gewonnen und die kleine Serie möchten wir am Samstag weiter ausbauen“, so die Zielsetzung des Balinger Trainers Jens Bürkle. Doch der Doppelspieltag der vergangenen Woche wirft einen Schatten auf die positive Stimmung im Lager der Gallier von der Alb. Zwar konnten sie die Rimparer Wölfe am Freitagabend mit neun Toren schlagen, tiefer sitzt  aber der Ärger über die 28:21-Niederlage gegen den Abstiegskandidaten EHV Aue. Doch laut Cheftrainer Bürkle wurde unter der Woche die Niederlage aufgearbeitet. Ein wichtiger Faktor, denn am Wochenende wartet kein leichter Gegner. Die HSG Nordhorn-Lingen steht momentan auf dem achten Tabellenplatz und liegt damit nur drei Punkte und einen Rang hinter den Gastgebern aus Balingen. Nach einer konstanten Saison mussten die Niedersachsen in den vergangenen Wochen aber Federn lassen. Fünf Spiele – kein Sieg.  Gegen Essen und Emsdetten reichte es immerhin zu einem Unentschieden. „Die werden alles dafür tun, um die Punkte zu holen. Wir werden ihnen aber zeigen, dass es hier sehr, sehr schwer ist zu gewinnen“, weiß Bürkle, dass auf ihn und sein Team ein hartes Stück Arbeit wartet.

19:00 Uhr: VfL Lübeck-Schwartau – TV Emsdetten

Auf Wiedergutmachung ist der VfL Lübeck-Schwartau am Samstagabend gegen den TV Emsdetten aus. In der Hinrunde setzte es in der Ems-Halle eine deftige 32:22-Pleite für die Lübecker. „Diese Niederlage wollen wir natürlich vergessen machen, das war ein ganz schlechtes Spiel von uns“, erinnert sich VfL-Trainer Torge Greve nur ungern an diese Partie zurück. Und auch der vergangene Spieltag hat den Hansestädtern vermutlich schwer auf die Stimmung geschlagen. Im Nordduell gegen den Wilhelmshavener HV kam der VfL nicht über ein Remis hinaus. Trotzdem stehen die Blau-Weißen noch auf dem dritten Tabellenplatz. Mit einem Sieg gegen den neunten TV Emsdetten soll dieser verteidigt werden. Doch der TVE ist ein starker Gegner: „Das ist eine eingespielte Truppe mit einem kleinen, aber qualitativ extrem starken Kader. Sie sind physisch stark und auf allen Positionen torgefährlich“, weiß Lübecks Rückraumspieler Martin Waschul. Seine Gedanken sind in den letzten Tagen nicht nur auf dem Spielfeld. Der werdende Vater ist immer abrufbereit. Ob am Samstag ein Sieg zu dem vielleicht größten Geschenk hinzukommt, entscheidet sich ab 19:00 Uhr.

19:30 Uhr: SG BBM Bietigheim – Wilhelmshavener HV

Vor der Partie der Bietigheimer gegen den Wilhelmshavener HV wird auf beiden Seiten kräftig gerechnet. Für die SG BBM geht es darum den Aufstieg in die DKB Handball-Bundesliga klar zu machen. Sollte der momentane Tabellenzweite seine restlichen drei Heimspiele gewinnen, steht diesem Ziel nichts mehr im Wege.

Doch für den Wilhelmshavener HV geht es um genauso viel: Auf dem 15. Tabellenplatz haben die Norddeutschen zwar schon fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, doch bei sechs ausstehenden Spielen ist dieses Polster noch nicht groß genug. „Man sollte nicht davon ausgehen, dass sich Wilhelmshaven hier schonen wird“, weiß auch Bietigheims Trainer Hartmut Mayerhoffer, dass ein hartes Stück Arbeit auf seine Männer wartet. Das bekam am vergangenen Wochenende auch der VfL Lübeck-Schwartau zu spüren, der beim WHV nicht über ein Unentschieden hinauskam. Besonders verlassen kann sich der WHV immer auf seinen Rückraumshooter Kay Smits, der derzeit auf dem dritten Platz der Torschützenliste der Liga steht. Auf ihn hat auch SG BBM-Trainer Mayerhoffer in der Vorbereitung auf das Spiel  ein Augenmerk gelegt:  „Es gilt, die Rückraumspieler früh in den Griff zu bekommen und gleichzeitig den Kreis abzuschirmen.“

Ohne Zweifel – Bietigheim ist heiß auf den Aufstieg. Den nächsten Meilenstein könnten die Schwaben mit einem Sieg vor den eigenen Fans erreichen. Mehr Motivation geht kaum!

 

19:30 Uhr: HSC 2000 Coburg – Eintracht Hildesheim

Für Eintracht Hildesheim sieht es im Kampf um den Klassenerhalt schon ziemlich düster aus. Lediglich 16 Punkte stehen auf dem Konto der Eintracht. Das bedeutet Platz 19 in der Tabelle und schon sieben Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Jetzt wartet der auf Platz vier positionierte HSC Coburg. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer für die Hildesheimer: Im November besiegten die Niedersachsen Coburg in eigener Halle mit 22:20. Und auch Eintracht-Kapitän Robin John will nicht frühzeitig aufgeben: „Wir werden bis zuletzt alles versuchen, egal wie die Tabellensituation ist.“

Außerdem musste auch der Gegner aus Bayern in den letzten Wochen einige Rückschläge einstecken. Zwei Niederlagen gegen Eisenach und den HC Elbflorenz waren bei den Verantwortlichen des HSC nicht eingeplant. Erst im letzten Spiel gegen die HSG Konstanz warfen sich die Coburger wieder zu einem Sieg. Ein besonderes Augenmerk hat Hildesheims Trainer Gerald Oberbeck in der Vorbereitung auf Coburgs Rechtsaußen Florian Billek gelegt, der pfeilschnell und nervenstark auf Außen und von der Siebenmeterlinie agiert.  „Wir haben uns die letzten Spiele der Coburger intensiv angeschaut und das Training darauf ausgerichtet.“, sieht Oberbeck sein Team vor der anstehenden Partie gut gerüstet.

19:30 Uhr: VfL Eintracht Hagen – ThSV Eisenach

Für den Traditionsklub vom ThSV Eisenach bleibt nicht mehr viel Zeit um den ersten Abstieg in die Dritte Liga der Vereinsgeschichte abzuwenden. Im Moment beträgt der Abstand auf das rettende Ufer vier Punkte. „Wir müssen uns darauf konzentrieren, einen richtig guten Job zu machen. Abgerechnet wird nach dem letzten Pfiff am 2.Juni 2018“, will sich Eisenachs Trainer Arne Kühr nicht mit Rechnereien beschäftigen.  

Auf den vergangenen Doppelspieltag gucken die Thüringer mit gemischten Gefühlen zurück. Zunächst besiegten die Blau-Weißen den klaren Favoriten aus Coburg, im Lokalduell gegen Elbflorenz gab es aber keine Punkte zu holen. Deshalb muss Eisenach gegen den Zwölfplatzierten aus Hagen unbedingt doppelt punkten. Keine leichte Aufgabe, denn die Westfalen sind derzeit gut in Form und haben ihr Saisonziel Klassenerhalt schon so gut wie sicher. Besonders gewarnt ist Arne Kühr vor den Defensivreihen der Eintracht: „Wir müssen gegen die offensive Abwehr der Hausherren gute Lösungen finden.“

Personell können beide Teams nahezu aus dem Vollen schöpfen. Lediglich der Langzeitverletzte Justin Mürköster, sowie Nicolai Hansen und Jonas Richardt können den Eisenachern nicht im Abstiegskampf helfen. Bei Eintracht Hagen sind Kreisläufer Julian Renninger und Rückraumshooter Jan-Lars Gaubatz verletzungsbedingt nicht an Board.

Foto: Pisa