24.11.2018  2. HBL

Dormagen schlägt Elbflorenz in Krimi

Der TSV Bayer Dormagen entführt zwei wichtige Punkte aus Dresden und schlägt den HC Elbflorenz mit 23:24. In einem absoluten Krimi avancierte TSV-Keeper Sven Bartmann zum Matchwinner als er mit einer Parade 20 Sekunden vor Ende der Partie die beiden Punkte sicherte.

„Er hat uns den Ar… gerettet“, sagte ein sichtlich geschaffter aber zufriedener Lukas Stutzke nach der Partie. Wen und was der an diesem Tag gut spielende TSV-Aufbauspieler sicher meinte, war sein Torhüter Sven Bartmann und dessen gehaltenen freien Ball 20 Sekunden vor dem Ende. Die fast 60 Minuten davor hatte Bartmann so viele „Är…“ gerettet, dass er bei der üblichen Dresdner Pressekonferenz nach der Partie, von HC-Pressesprecher Michael Schöne in einem Zug mit den besten Torschützen beider Teams genannt wurde. Das ist sonst nicht üblich und zeigt schon den Stellenwert des TSV-Keepers an diesem Tag. 

Was der HC in der 1. Halbzeit zeigte, kam nach den vergangenen Wochen auch unerwartet. Die Dresdner hatten nach 30 Minuten 16 Fehlwürfe auf dem Statistikbrett stehen, davon drei Strafwürfe. Der ausschlaggebende Grund dafür wurde oben schon ausreichend erwähnt. Während die HC-Abwehr mit einem erneut guten Mario Huhnstock an sich gut funktionierte, passiert im Angriff viel zu wenig Zählbares. 5 Tore nach 23 Minuten sprechen da eine deutliche Sprache. Der TSV agierte m Positionsangriff solide bis bieder, hatte aber im Tempospiel Vorteile. Wenn vorn was ging dann sehr oft über den starken Carl Löfström am Kreis, welchen die HC-Abwehr nicht in den Griff bekam. Er machte an diesem Tag 7 Treffer. So gingen die Dormager verdient mit einer Führung in die Kabine (9:11). Zwischenzeitlich hatte der HC sogar mal zum 9:9 ausgeglichen, dass psychologische Moment des erstmaligen Remis aber nicht nutzen können.

 

Im 2. Durchgang schien sich das Blatt nach und nach zu wenden. Nach ausgeglichenem Beginn konnten die Dresdner durch einen Treffer von Gabor Pulay in der 42. Minute erstmals in Führung gehen (16:15). Als der HC dann wenig später mit 19:17 führte und einen Konter zum eventuellen 20:17 nicht im TSV-Gehäuse unterbringen konnte, war das scheinbar ein Knackpunkt in der Partie. Im weiteren Spielverlauf glichen die Gäste wieder aus (19:19) und konnten nach der neuerlichen Führung durch den HC (20:19), mit einem Doppelschlag wieder in Führung gehen (20:21). Dabei waren die Dresdner sogar in dieser Zeit teilweise in Überzahl, scheiterten aber aus guter Position von Linksaußen an Sven Bartmann. Der hatte sich für die Schlussphase noch ein paar von seinen insgesamt 20 Paraden aufgehoben. In den verbleibenden 7 Minuten legten die nervenstarken Gäste immer einen Treffer vor und der HC zog nach. In der 57. Minute konnte sich TSV-Kreisläufer Carl Löfström erneut durchsetzen und markierte das 23:24. Der HC hatte dann noch Pech, als der Wurf von Gabriel De Santis vom einen Pfosten an den nächsten sprang und nicht im Tor landete. Allerdings schaffte man es auch nicht eine Huhnstock-Parade 100 Sekunden vor Ende in das 24:24 umzumünzen und das trotz 7. Feldspieler sowie einer klaren freien Chance vom Kreis 20 Sekunden vor dem Ende. Die anschließende Manndeckung,  unterbrochen von einer Auszeit des TSV-Trainers Ulli Kriebel, brachte nichts mehr ein.

Fazit: In einem oft ausgeglichenen Spiel gewann das Team, was in zwei Mannschaftsteilen stark und in einem überragend agierte. Der TSV zeigte sich als der erwartet starke Gegner. Was man bei den Dresdnern gesehen hatte beschrieb Christian Pöhler nach der Partie so: „Wir sind natürlich etwas betröppelt und haben uns die Niederlage selbst zuzuschreiben. Wir hatten heute oft nicht die nötige Spannung. Das ist nach den letzten Spielen eigentlich unerklärlich. Wir hatten in der 1. Halbzeit nicht mal eine Angriffsquote von 30 Prozent. Wir machen die 3-Tore-Führung in der 2. Halbzeit trotz klarer Chance nicht. Am Ende können wir uns nur in den Hintern beißen. Die Niederlage ist ganz klar unser Ding.“ Für die Dresdner ist das Spiel natürlich ein Rückschlag im Abstiegskampf. Man machte nicht nur im Blick auf Punkte einen Schritt zurück. Was der HC an klaren Chancen an diesem Tag vergab, reichte für zwei Partien. Vielleicht dachte der eine oder andere auch, schon weiter zu sein. Der muss nun in den kommenden Partien zusehen, den zuletzt eigentlich positiven Trend weiter auszubauen und die richtigen Schlüsse aus der Niederlage zu ziehen. Also bitte Spannung halten ohne unnötige Spannung zu erhalten!

HC Elbflorenz - TSV Bayer Dormagen 23:24 (9:11)

Elbflorenz: Pulay (5/3), Jurgeleit (1/1), Emanuel (3), Dierberg (3), Buschmann (1), De Santis (1), Flödl (2), Kretschmer (2), Greß (4), Becvar (1)

Dormagen: Neuland (1), Eggert (1), Löfström (7), Richter (5/4), Maldonado (3), Stutzke (5), Weißling (2) 

Quelle: HC Elbflorenz

Foto: Zaunbrecher