16.03.2019  2. HBL

Der Samstag in der 2.HBL: WHV und HSV sorgen für Überraschung, Dormagen gewinnt bei Wieling-Gala

"In dieser Liga kann jeder jeden schlagen." Was sich wie eine Floskel anhört, ist Realität in der 2. Handball-Bundesliga. So gewinnt der Vorletzte beim Tabellenzweiten und der HSV als Aufsteiger beim Absteiger aus Lübbecke. Beim TSV Bayer Dormagen überragt Tim Wieling beim 35:31 über den TV Emsdetten.

EHV Aue vs. VfL Lübeck-Schwartau 26:27 (14:13)

In einer ausgeglichenen ersten Hälfte gelang es keinem der beiden Teams sich eine Zwei-Tore-Führung zu erspielen und so wog das Spiel hin und her. Sieben Sekunden vor dem Halbzeitpfiff brachte Mindaugas Dumcius seine Farben mit einem Tor in Front und so ging es mit einem 14:13 in die Kabinen.

Dieser Bann wurde das erste mal beim 19:17 durch Ladislav Brykner durchbrochen, der sich im Rückraum durchsetzte und auch vor Dennis Klockmann kühlen Kopf bewahrte. In der Folge gelang Aue allerdings fast zehn Minuten kein Treffer mehr und so war es der Gast aus Lübeck-Schwartau, der mit einem 5:0-Lauf das Zepter übernahm.

Auch eine Situation in doppelter Unterzahl löste der VfL clever und so gab man die Führung nicht mehr her - auch weil der überragende Dennis Klockmann zahlreiche freie Bälle entschärfte. Bester Torschütze in der Partie, die mit 26:27 endete war Ladislav Brykner, der acht mal traf.

EHV Aue: Meinhardt (4/1), Naumann (4), Roch (1), Bornhorn (1), Dumcius (1), Brykner (8), Neuteboom (5/2), Slachta (2)

VfL Lübeck-Schwatau: Glabisch (), Ottsen (3), Podpolinski (4), Hansen (2), Ranke (1), Schult (4), Köhler (4), Kretschmer (4), Möller (1), Metzner (2)

TuS N-Lübbecke vs. HSV Hamburg 22:29 (13:14)

Der TuS kam schleppend in das erste Spiel nach dem Trainerwechsel. So musste das Trainergespann Borgmann/Blazicko sehen, wie Philipp Bauer die ersten drei HSVH-Tore erzielte und die Gäste auch in der Folge die Oberhand in einer sehr hektischen Partie behielten. Nach einer Viertelstunde stand ein 5:6 für das Gästeteam auf der Anzeigentafel.

Durch die Einwechslung von Valentin Spohn kam etwas mehr Offensivkraft ins Spiel, der ehemalige Junioren-Nationalspieler markierte in zwei Minuten einen blitzsauberen Hattrick. Der Handball Sport Verein Hamburg streute nun einige Fehler ein und so glich Peter Strosack per Tempogegenstoß zum 13:13 aus. In die Pause gingen die beiden Teams dann mit einem 13:14 Halbzeitstand.

Wie bereits in der ersten Hälfte, kamen die Gäste auch nach der Pause besser in Tritt und stellten auf 15:21, was die TuS zur Auszeit veranlasste. Eine Highlightszene des Spiels war sicherlich, als Aron Rafn Edvardson beim Stand von 18:24 eine tolle Doppelparade gegen Luka Rakovic aufs Parkett zauberte. 

Auch wegen Aktionen wie diesen gelang es dem Heimteam nicht näher aufzuschließen und so gelang dem HSVH ein viel umjubelter 22:29 Auswärtssieg.

TuS N-Lübbecke: Walczak (1), Gierak (1), Bagaric (1), Strosack (5/3), Rakovic (1), Spohn (7/1), Jaanimaa (3), Orlowski (3)

HSV Hamburg: Schröder (1), Weller (2), Ossenkopp (), Axmann (2), Fuchs (1), Bauer (11), Wullenweber (10), Herbst (2/1)

TV 05/07 Hüttenberg vs. VfL Eintracht Hagen 20:22 (8:11)

Mit einer starken 3:2:1-Abwehr begann das Heimteam diese Partie am Samstagabend und so ging man schnell mit 3:1 in Führung. Doch die Gäste schlugen stark zurück und gingen durch Daniel Mestrum mit 4:5 in Führung.

Der Angriffsmotor des TVH kam ordentlich ins stocken und so erzielte man in den ersten 30 Minuten lediglich acht Tore. Beide Torhüter zeigten immer wieder ihr Können und so blieb es über die gesamte Spielzeit eine torarme Partie.

Spielentscheidend waren die Minuten nach der Pause, als die Gäste über 9:13 und 11:17 auf 13:20 davonzogen. Auch wenn sich das Team von Trainer Emir Kurtagic noch einmal ranpirschte, machte man im Angriff doch zu viele Fehler und so freute sich der VfL aus Hagen am Ende über einen 20:22-Auswärtserfolg.

Tobias Hahn traf acht mal für den TVH, beim VfL war Jan-Lars Gaubatz der erfolgreichste Schütze mit ebenfalls acht Treffern.

TV 05/07 Hüttenberg: Sklenak (3), Wernig (1), Rompf (1), Zörb (4), Stegefelt (1), Hahn (8/4), Klein (2)

VfL Eintracht Hagen: Kress (6/2), Tubic (2), Gaubatz (8), Mestrum (3), Stefan (2), Toromanovic (1)

Wilhelmshavener HV vs. HSC 2000 Coburg 29:27 (13:16)

Einige Fans mussten sich in der Nordfrost Arena wohl verwundert die Augen reiben, als sie sahen, wie der Vorletzte in der 2. Handball-Bundesliga gegen den zweiten einen Blitzstart hinlegte und auf 6:2 enteilte. Diese Führung war nach knapp 16 Minuten wieder egalisiert und so glich der HSC zum 8:8 aus. Und das Auswärtsteam blieb weiter am Drücker: Nur noch fünf Gegentore bei acht eigenen Treffern besorgte den 13:16 Halbzeitstand.

Doch das Heimteam aus Wilhelmshaven bereitete dem Favoriten aus Coburg große Probleme und so konnte das Spiel beim beim 23:25 in der 47. Spielminute in beide Richtungen kippen. Und tatsächlich, angeführt von Tobias Schwolow und Rene Drechsler erkämpfte man sich in einer dramatischen Schlussphase die Führung zurück. Beim Stand von 28:27 hält dann erst Dennis Doden den Wurf von Feli Sproß und im Gegenzug macht Evgeny Vorontsov mit dem entscheidenden 29:27 den Deckel auf die Partie. 

Mit der Überraschung punktet der WHV weiter und erhält sich so alle Chancen im Kampf um den Klassenerhalt.

Wilhelmshavener HV: ten Velde (3),  Postel (3), Konitz (5), Kozul (1), Vorontsov (4/2), Schwolow (5), Drechsler (8)

HSC 2000 Coburg: Jaeger (2), Sproß (2), Prakapenia (10), Billek (6/2), Knauer (6), Varvne (1)

TSV Bayer Dormagen vs. TV Emsdetten 35:31 (22:16)

Den Abschluss am Samstagabend machte die Partie zwischen dem TSV Bayer Dormagen und dem TV Emsdetten. Beide Teams bekamen in der Abwehr nicht den richtigen Zugriff und so hieß der Zwischenstand nach 15 Minuten bereits 11:9 für die Gastgeber. Der TSV hatte das Geschehen weitesgehend im Griff und baute die Führung über 18:14 auf 22:16 aus. Besonders auffällig: Tim Wieling hatte bereits zur Pause neun Treffer bei neun Versuchen.

Und auch in Durchgang zwei machte er dort weiter, wo er aufgehört hat. 13 Tore waren es nach 45 Minuten, am Ende standen 15 zu Buche. Beim 30:20 betrug die Differenz erstmals zehn Tore, das Aufbäumen des TVE in der letzten Viertelstunde kam zu spät und so rettete Dormagen das 35:31 über die Linie.  

TSV Bayer Dormagen: Reuland (4), Pyszora (1), Hüter I. (3), Richter (1), Hüter P. (3), Maldonado (3), Stutzke (5), Wieling (15/6)

TV Emsdetten: Krings (1), Terhaer (3), Kolk (1), Dräger (4), Holzner (12/3), Wesseling (2), Kropp (1), Bozovic (2) Smits (5)

Foto: WHV