19.11.2018  2. HBL

Essens Zechel netzt kurz vor Ende zum Sieg ein

Der TUSEM Essen hat den zweiten Tabellenplatz in der 2. Handball-Bundesliga gefestigt. Gegen den VfL Lübeck-Schwartau setzte sich die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert nach einem umkämpften Spiel mit 30:29 (14:14) durch.

Es war nahezu unfassbar, was sich in den letzten Sekunden der Partie zwischen dem TUSEM und den VfL Lübeck-Schwartau abspielte. Am Ende von umkämpften 60 Minuten schienen sich die Mannschaften die Punkte zu teilen. Der VfL traf 20 Sekunden vor Schluss zum 28:28, aber noch ein letztes Mal hatten die Essener Ballbesitz. Trainer Jaron Siewert nahm eine Auszeit und gab den Angriff vor. Aber Lübeck reagierte gut und tat alles, um bloß kein Gegentor mehr zu kassieren. Aber dann tauchte Tim Zechel am Kreis auf. Der Kreisläufer fing den Ball, die Uhr stand schon auf 59:58. Zechel zögerte nicht, sondern legte die Kugel an Torwart Dennis Klockmann vorbei ins Tor der Gäste. Was folgte war großer Jubel bei den 1826 Fans in der Arena „Am Hallo“.

Allerdings war es ein weiter und harter Weg für den Tabellenzweiten. Der TUSEM hatte zu Beginn einige Probleme mit der mutigen und engagierten Leistung der Norddeutschen, die immer wieder Lücken in der Essener Abwehr fanden und in der eigenen Deckung recht stabil standen. Zudem hatten sie mit Dennis Klockmann einen starken Torwart in ihren Reihen, der allein im ersten Durchgang zehnmal parierte.

Doch die Hausherren steigerten sich und konnten aufholen. Zwar lief noch längst nicht alles perfekt, aber die Trefferquote wurde etwas besser. Der TUSEM verteidigte nun aggressiver, Malte Seidel packte jedoch einmal zu hart zu. Nach einem Griff in den Wurfarm sah der Essener die rote Karte. Durch die Umstellung auf eine 5:1-Deckung lief es besser und so ging es mit einem gerechten 14:14 in die Kabinen.

Nach der Pause wurde es nicht einfacher für die Mannschaft von der Margarethenhöhe. Denn Lübeck spielte weiter munter auf und nutzte die Chancen. Antonio Metzner und Pawel Genda waren kaum zu stoppen und trafen nahezu aus allen Lagen. Auf der anderen Seite scheiterte der TUSEM oft an Torhüter Klockmann. Die Gäste spielten allerdings auch nicht fehlerfrei und so wechselte die Führung sehr oft. Es war klar, dass Kleinigkeiten das Spiel entscheiden würden.

Torwart Julian Borchert war für den TUSEM in der wichtigen Phase zur Stelle und im Angriff saßen die Bälle nun. Was folgte war eine spannende Schlussphase – mit dem glücklichen Ende für die Essener.

Kurz nach dem Spiel war Torschütze Tim Zechel erleichtert: „Ich weiß gar nicht, was ich in dem Moment gemacht habe. Aber zum Glück hat es irgendwie geklappt und ich bin froh, dass er drin war. Es ist etwas ganz Besonderes so zu gewinnen, weil wir letztes Jahr gegen Lübeck knapp verloren haben. Gerade weil es sowieso so gut läuft für uns, brauchen wir die zwei Punkte auf jeden Fall und sie sind umso wichtiger. Wir haben uns einfach nie aufgegeben und uns in der zweiten Halbzeit reingekämpft.“

Auch Trainer Jaron Siewert war glücklich über die Punkte: „Lübecks Rückraumschützen haben uns die Dinger von zwölf Metern reingehauen und dabei hatten wir große Probleme. Auch Abstimmungsprobleme, die in der Saison nicht zu sehen waren. Wir standen einfach nicht gut. Aber wir machen weiter Druck und lassen uns das Tempospiel nicht nehmen. Am Ende überwiegt die Erleichterung und wir sind froh über die zwei Punkte.“

Statistiken zum Spiel

TUSEM Essen – VfL Lübeck-Schwartau 30:29 (14:14)

TUSEM:
 Bliß, Borchert; Beyer (6/4), J.Ellwanger (3), Witzke (2), Akakpo (1), Szczesny (6), Ridder, Müller (2), Firnhaber (1), Seidel, Klingler, Skroblien (4/1), Ingenpaß, Zechel (5)

Lübeck: 
Escher, Klockmann; Glabisch (1), Genda (6), Hansen (3), Ranke, Waschul (2), Schult (5), Damm, Köhler (4), Schrader, Kretschmer (1), Runarsson (1), Bruhn, Metzner (6)

Siebenmeter:
 8/5 – 1/0

Strafminuten:
 10 (Disq. Seidel, 24.) – 10

Schiedsrichter:
 Brodbeck (Reutlingen)/Reich (Metzingen)

Zuschauer:
 1826

Quelle: TuSEM Essen

Foto: Stummbillig